Sonntag, den 29. Oktober 1916
Psalm 100,2b
Unser Gott will mit jedem Seiner Kinder persönlichen, vertrauten Umgang haben. Kommst du täglich in Wahrheit vor deines Vaters Angesicht, Kind Gottes? Kennst du etwas von dem Eintreten in Seine heilige Gegenwart? Die Gebete mancher Kinder Gottes dringen nicht bis über die Zimmerdecke hinaus; sie gelangen kaum je mit dem Herzen bis vor das Angesicht ihres Gottes! Wie steht’s mit deinem Gebetsleben? Und wie kommst du vor Sein Angesicht? Bringst du nur deine Sorgen, deine Anliegen, deine Klagen und Bitten? Wenn du wirklich die Liebe deines Gottes kennst - freust du dich dieser Liebe? Er rechnet auf deine Dankbarkeit, Er erwartet, daß du Ihm Anbetung, Preis und Jubel bringst: „Es geziemt sich Lobgesang.“ - Und wie steht’s da, wo zwei und mehr Kinder Gottes beisammen wohnen? Es sollte für ein gläubiges Haus, eine bekehrte Familie selbstverständlich sein, daß man auch täglich gemeinsam vor Gottes Angesicht kommt, miteinander Seine Gnade preist, Seinen Namen erhöht. Das ist aber nur dann in wohlgefälliger Weise möglich, wenn man auch im übrigen miteinander im Lichte Seines Angesichtes lebt und wandelt. Stehen Hindernisse zwischen den einzelnen Gliedern des Hauses, so kann man nicht in Wahrheit gemeinsam dem HERRN danken und Ihn preisen! - Und wie ist’s mit unseren Zusammenkünften im größeren Kreis als Kinder Gottes? Haben wir auch im Krieg hie und da Lob- und Dankversammlungen?