Mittwoch, den 21. Juni 1916
3. Mose 13,12-13
Hier hören wir etwas ganz Wunderbares! Wenn der bedauernswerte Aussätzige eine Zeitlang „außerhalb des Lagers“ sein trauriges Dasein gefristet hatte und es trat eine Veränderung in seinem Zustand ein – wie er glaubte, eine Verschlimmerung – dann sollte er zu dem Priester kommen. Und wenn der Priester sah, daß der Aussatz den Armen vollständig bedeckte, daß vom Kopf bis zum Fuß keine Stelle mehr zu finden war, die das Übel nicht erreicht hätte, dann, gerade dann, sollte der Priester ihn „für rein erklären“.*
Diese Anordnung und Handlungsweise Gottes ist eine herrliche Darstellung des rettenden Evangeliums. Gerade dann, aber dann auch erst, kann Gott um des vergossenen Blutes Christi willen einen schuldigen, unreinen Sünder für gerecht und gereinigt erklären, wenn derselbe nichts Gutes mehr an sich sieht, keinerlei eigene Gerechtigkeit mehr aufzuweisen hat.*
Gerade für solche, welche über sich selber den Stab brechen und in ihrem Leben und Tun nichts Gutes mehr aufzuweisen haben, sondern nur Sünden, Mängel und Ungerechtigkeiten, für solche hat Gott Seinen eingeborenen Sohn als Retter gesandt und hingegeben. Wer als schuldbewußter Sünder zu Gott um Rettung ruft und zu Seiner unverdienten Gnade seine Zuflucht nimmt, der empfängt Heil, Reinigung und Rettung durch Christi heiliges, am Kreuz vergossenes Blut: Christus ist, da wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben. „Denn wir urteilen, daß ein Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke.“ „Das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, reinigt uns von aller Sünde.“ (Röm. 5,6; 3,28; vergl. Gal. 2,16; 1. Joh. 1,7.)