BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1916
Juni 1916

Montag, den 19. Juni 1916


3. Mose 13,8

Gläubige, die ihre Mängel, Fehler und Sünden als Schwachheiten bezeichnen, werden nie von denselben frei werden! Der Herr nennt Sünde stets Sünde, sei sie groß oder klein; „es ist der Aussatz“. Gott kann keine Gemeinschaft mit der Sünde haben, am wenigsten bei Seinen Kindern. „Wenn wir sagen, daß wir Gemeinschaft mit Ihm haben und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit.“ (1. Joh. 1,6.) Auf die Dauer kann keine Sünde verborgen bleiben: „Denn es ist nichts verborgen, was nicht offenbar werden, noch geheim, was nicht kund werden und ans Licht kommen wird.“ (Luk. 8,17.) Wie furchtbar ernst ist es, wenn ein Christ in der Sünde verharrt und durch dieselbe immer mehr verblendet und verhärtet wird, so daß schließlich nach allen Bemühungen der Liebe der Herr im Blick auf ihn den Gläubigen gebieten muß: „Tut den Bösen von euch selbst hinaus!“ – Je länger ein Gläubiger zögert, sich von der Sünde zu trennen, desto ernster muß die Zucht werden, welche Gott und die Gläubigen an ihm üben. Der Apostel gebietet den Korinthern, „keinen Umgang zu haben, wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Hurer ist oder ein Habsüchtiger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber – mit einem solchen selbst nicht zu essen“.* (1. Kor. 5,11.)

* Dies bezieht sich auf den Umgang und die Gemeinschaft, welche die Gläubigen als solche mit einem in der Sünde Wandelnden meiden sollen, nicht aber auf die Familie des Betreffenden, welche natürlich, auch wenn ihre Glieder Gläubige sind, Umgang und Tischgemeinschaft mit ihm haben wird. Indessen wird gerade zum häuslichen Verkehr mit einem von der Gemeinschaft Ausgeschlossenen besondere Weisheit nötig sein!

Der feierliche Ausschluß aus der Gemeinschaft der Gläubigen und von der Teilnahme am Tisch des Herrn ist die letzte und schwerste Form der Gemeindezucht. (1. Kor. 5,2-5; vergl. Matth. 18,15-18.) Aber selbst diese hat nach den Gedanken des Herrn nicht die Beseitigung des Sündigenden zum Endzweck, sondern vielmehr seine Ernüchterung, Beugung und Wiederherstellung. Zu dieser kam es durch die Gnade Gottes selbst in dem schweren Fall, welcher sich in Korinth ereignet hatte; aber welch ein Weg mußte eingeschlagen werden! (Lies 2. Kor. 2,5-11.) – Ein unter der klaren Leitung des Heiligen Geistes von einer Gemeinschaft der Gläubigen Ausgeschlossener wird in besonderer Weise „dem Satan ausgeliefert zum Verderben des Fleisches (vielleicht gerät er in Not, Krankheit, Gefängnis oder sonstige Bedrängnis), auf daß der Geist errettet werde am Tage des Herrn Jesu“! (1. Kor. 5,5; vergl. 1. Tim. 1,20.)

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