Mittwoch, den 31. Mai 1916
Psalm 95,9-11
Gott findet es für gut und nötig das künftige erneuerte Israel, für welches in erster Linie dieser Psalm bestimmt sein wird, an seine Vergangenheit zu erinnern - an die Sünden, durch welche ihre Väter den Eingang in die Ruhe und Herrlichkeit des gelobten Landes verscherzt hatten. Auch uns muß der HERR hie und da daran erinnern, wer wir einst waren und wo Er uns gefunden hat. „Seid eingedenk!“ so erinnert der Apostel die geistlich so hochstehenden Epheser an ihr früheres Leben ohne Christum, damit sie sich hüten möchten vor allem, was zum alten Wesen gehört und um so vorsichtiger und hingebender dem HERRN leben und Seiner würdig wandeln möchten. Gerade in bezug auf die Geschichte Israels in der Wüste heißt es: „Alle diese Dinge aber widerfuhren jenen als Vorbilder und sind geschrieben worden zu unserer Ermahnung! … Daher, wer zu stehen sich dünkt, sehe zu, daß er nicht falle!“ (1. Kor. 10,11.12.) - Was Gott an den israelitischen Vätern so ernst tadelte, war jener stets sich wiederholende Mangel an Vertrauen zu Ihm, Der sie doch so herrlich erlöst hatte und sie so wunderbar Tag für Tag in der Wüste versorgte. Aus diesem Mangel an Vertrauen ging der viele Ungehorsam hervor, der ihren liebenden Gott so sehr kränkte. - O daß unser Gott bei uns nicht über ein „irrendes Herz“ klagen müsse - daß Seine wunderbare Gnade unser ganzes Herz gewinnen und immer völliger unter ihren Einfluß bringen möge, damit wir auch in allen Dingen Seine Wege erkennen und einschlagen mögen! Seine Ruhe, Seine Herrlichkeit ist das Endziel, das Er für uns bereitet hat und dem Er uns zuführt: „Fürchten wir uns nun, daß nicht etwa, da eine Verheißung, in Seine Ruhe einzugehen, hinterlassen ist, jemand von euch zurückgeblieben zu sein scheine!“ (Hebr. 4,1.)