Donnerstag, den 27. April 1916
Psalm 94,12
Im allgemeinen läßt Gott die Welt, die sich Ihm nicht beugen will, in ihrer Sünde und Ungerechtigkeit weitergehen, bis der große Tag der Abrechnung kommt. Dagegen in Seinem Hause, unter Seinem Volke übt Er in der Jetztzeit heilige Zucht. Und der Gläubige, wenn er sich gehorsam und vertrauensvoll unter die erziehende Hand Gottes stellt, ist in Wahrheit glückselig zu preisen! Selbst die widrigsten und schlimmsten Vorkommnisse und Umstände benutzt Gott dann zu seinem Nutzen, zu seiner Erziehung, Läuterung und endgültigen Segnung: „Wir wissen, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.“ (Röm. 8,28.) Es kommt nur alles darauf an, wie das einzelne Kind Gottes sich zu den Schickungen und Zulassungen seines Vaters stellt - ob es sich willig demütigt unter die mächtige Hand Gottes und ob es der Liebe Gottes vertraut, auch wenn diese Liebe es für gut und nötig hält, Schweres aufzuerlegen, den Glauben lange warten zu lassen! - Sehr köstlich und von großer Bedeutung ist es, daß Gott uns in Verbindung mit Seiner heiligen Erziehung zugleich auch gnadenvolle und ernste Unterweisung aus Seinem Wort zuteil werden läßt. Ohne diese könnten wir häufig Seine Wege und Führungen nicht verstehen. Und andererseits dienen wiederum Gottes Schickungen und Zulassungen dazu, daß wir in ganz neuer, viel praktischerer Weise Sein Wort verstehen und befolgen lernen!