Montag, den 28. Februar 1916
Psalm 92,9-11
Die Bibel teilt immer wieder die Menschen in zwei Klassen, die uns schon in den beiden Söhnen des ersten Menschenpaares, Kain und Abel, vor Augen geführt werden: 1. der natürliche Mensch, blind über seine Sünde und von Gott geschieden durch dieselbe, ein Feind Gottes (Röm. 8,6-8), trotz seiner vermeintlichen Religiosität; 2. der durch Buße und Umkehr von Welt und Sünde gelöste, mit Gott durch das Opfer von Golgatha versöhnte Gläubige, welcher nun ewiglich die Gnade rühmen kann. Welches ist dein Teil? Auf welcher Seite stehst du? - Vers 10 und 11 beweist uns neu, daß die Psalmen fast alle prophetisch sind und auf Christum hinweisen. Unser Psalm ist ein Lied auf den herrlichen Sabbattag des Tausendjährigen Reiches. (S. d. Überschrift.) Dann wird Christus in königlicher Macht (das „Horn“ ist in der Bibel ein Bild der Herrschaft und Macht - Psalm 132,18; Klagel. 2,3.17) herrschen über die ganze Erde als der von Gott gesalbte*) „König der Herrlichkeit“, dessen Feinde gelegt werden zum Schemel Seiner Füße. (Luk. 1,68-75; Ps. 21; 24,7-10; 110,1-3; Sach. 1,13-17; 9,9.10; 14,8-11.)
*) Das Herniederkommen des Heiligen Geistes auf Christum beim Beginn Seines Dienstes in Israel dürfen wir wohl Seine Salbung zum Propheten nennen, denn Er kam, um Seinem Volke die gute Botschaft von der Gnade Gottes zu bringen. (5. Mos. 18,18.19; Jes. 61,1-3; Luk. 4,14-22.) - Als Er dann, nach vollbrachtem Erlösungswerk auferstanden, sich im Himmel zur Rechten Gottes setzte, empfing Er die hohepriesterliche Salbung, d. h. der Heilige Geist wurde Ihm für uns gegeben „wie das köstliche Öl auf dem Haupte Aarons, das herabfließt auf den Saum Seiner Kleider“. (Ps. 133,2.3; Apgesch. 2,33; Eph. 4,7.8.) Wenn Christus aber das Zepter Seiner Macht von Zion über die ganze Erde ausstrecken wird, so wird Gott Ihm die königliche Salbung zuteil werden lassen (vergl. 1. Sam. 16,13; 2. Sam. 5,3), indem Er Ihm den Heiligen Geist für Sein Volk Israel gibt. (Ps. 2,6; Jes. 11,1-5; 44,1-5; Hes. 36,27; Joel 2,28.29.)