Sonntag, den 28. November 1915
Psalm 89,5-18
Die unvergleichliche Gnade und Macht, Heiligkeit und Treue Gottes wird hier gerühmt, wie sie sich besonders in der Berufung, Erlösung und Wüstenreise des Volkes Israel bis zu ihrer Ansiedlung im Lande Kanaan bewiesen hat. Doch sind auch für uns die einzelnen Verse von größter Wichtigkeit und Kostbarkeit. Wir sehen in ihnen die besondere Segnung, aber auch die große Verantwortung aller derer, die Gott nahe gebracht sind und zu Seinem erlösten Volke zählen. Einen Beleg für V. 7 finden wir in der Geschichte Achans im Alten Bunde und Ananias’ und Sapphiras im Neuen Testament (Jos. 7; Apgesch. 5,1-11). Gott sagt: „In denen, die Mir nahen, will Ich geheiligt und vor dem ganzen Volke will Ich verherrlicht werden!“ (3. Mose 10,3.) V. 9 ist in Zeiten der Bedrängnisse und Schwierigkeiten für die Gläubigen ein herrlicher Trost. Mögen die Wogen und Wellen der Not und Trübsal sich noch so hoch erheben; unser Gott in der Höhe ist größer; Er beherrscht zu aller Zeit des Meeres Toben - auch heute in dem großen Völkerkrieg - und zu Seiner Zeit, die stets die rechte Zeit ist, stillt Er es und läßt uns Seine Hilfe sehen. (Lies Ps. 93,3.4.) - V. 10-14: Wie Gott einst „Rahab“, d. h. Ägypten durch die Plagen zertrat und seine Heere im Roten Meer vernichtete, so wird Er bald alle Seine Feinde zum Schemel der Füße Christi legen. - V. 15-18 beschreibt die Segnung, welche Gott dem Volke Israel zugedacht, als Er es aus Ägypten berief und es unter Seine persönliche Regierung und Führung stellte. Jetzt ist es unser Vorrecht, im Lichte des Angesichtes Gottes Tag für Tag zu wandeln. Tun wir dies, so werden wir „in Seinem Namen frohlocken den ganzen Tag“ und Seine Kraft wird in unserer Schwachheit vollbracht werden, denn Seine Gnade ist genug für uns. (Vergl. V. 17 mit 2. Kor. 12,9.)