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101 - Von Gnade und Recht will ich singen. (Psalm 101,1-8)
PSALM 101,4-5
4 Ein verkehrtes Herz muß von mir weichen; den Bösen leide ich nicht. 5 Der seinen Nächsten heimlich verleumdet, den vertilge ich; ich mag den nicht, der stolze Gebärde und hohen Mut hat.
Wir wollen bedenken, daß es die Stimme Christi ist, die wir hier hören. Er kann die Verkehrten nicht leiden. Jedes natürliche Menschenherz ist seit dem Sündenfall ein verkehrtes Ding; aber es gibt auch ganz besonders verkehrte Leute. Selbst unter den Gläubigen offenbart sich viel Verkehrtheit des Herzens und der Wege; sie rührt her von einem ungebrochenen Eigenwillen; „Die verkehrten Herzens sind, sind Jehova ein Geuel“, und Er muß ihnen „entgegenstreiten“, selbst wenn sie unter Seinem Volke stehen – ja gerade dann besonders! (Spr. 11,20; 2. Sam. 22,27.)
V. 5: Verleundung hinter dem Rücken ist ein schreckliches Übel in der Welt. Wenn es nur nicht auch unter dem Volke Gottes in so schlimmer Weise fressen würde! Der Teufel ist der „Verkläger“ der Kinder Gottes; wer ihm bei diesem Geschäft hilft, dem wird es schon hier auf Erden nicht gut gehen. Daher wollen wir wohl zusehen, ob sich bei uns nichts von diesem Übel findet! – Nahe bei der Verleumdung wohnt der Hochmut. Man blickt stolzen Auges auf andere herab, obwohl gar kein Grund dazu vorhanden ist; man hat ein hochmütiges Herz. Der Herr aber wird ein solches nicht in Seiner Gegenwart dulden: „Jeder Hochmütige ist dem Herrn ein Greuel; die Hand darauf! er wird nicht für schuldlos gehalten werden!“ (Spr. 16,5; lies auch V. 18; 29,23.)
(Dienstag 28.11.1916)