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DIE PSALMEN

85 - HERR, erzeige uns deine Gnade und hilf uns! (Psalm 85,1-13)


PSALM 85,8-13

9 Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten, daß in unserm Lande Ehre wohne; 10 daß Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen; 11 daß Treue auf der Erde wachse und Gerechtigkeit vom Himmel schaue; 12 daß uns auch der HERR Gutes tue und unser Land sein Gewächs gebe; 13 daß Gerechtigkeit weiter vor ihm bleibe und im Schwange gehe.

Die Furcht Gottes ist der Anfang aller Weisheit und die Grundlage aller Wohlfahrt. O, wenn auch unser deutsches Volk zu dieser Einsicht käme! Aber das ist gerade Gottes Klage über die Menschen: “Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen“ (Römer 3,18). Selbst unter den Gläubigen ist die wahre Gottesfurcht selten geworden; man hat sich von dem Geist der Gewissenlosigkeit und Leichtfertigkeit anstecken lassen. Hier aber heißt es: „Fürwahr, nahe ist Sein Heil denen, die Ihn fürchten, damit die Herrlichkeit wohne in unserem Lande.“ So wird es dereinst bei dem zu Gott zurückgebrachten Volke Israel sein, wenn es nach großer Drangsal die Segnungen des Tausendjährigen Reiches im Lande Palästina genießen wird. Doch die Grundlage zu dieser Segnung ist in dem Kreuze von Golgatha gelegt worden. Dort sind sich wirklich die Gnade und die Wahrheit Gottes begegnet, um sich für immer herrlich zu vereinigen – die Gnade, die den Sünder retten wollte, und die Wahrheit, die die Sünde nicht ungestraft lassen konnte. Als der Sohn Gottes für Sünder starb, da haben sich in Wahrheit „Gerechtigkeit und Frieden geküßt“, um nie mehr voneinander geschieden zu werden – die Gerechtigkeit, welche das Gericht über alles Böse forderte und zur Ausführung brachte, und der Friede, der nun jedem an Christum Glaubenden von Gott geschenkt werden kann, mag er zuvor noch so schwer gesündigt haben. (Sonnabend, 31.7.1915)

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Zuletzt geändert am 05.08.2018 21:25 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)