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4. Mose 11,2.3
2 Da schrie das Volk zu Mose, und Mose bat den HERRN; da verschwand das Feuer. 3 Und man hieß die Stätte Thabeera, darum daß sich unter ihnen des HERRN Feuer angezündet hatt.
1. Korinther 10,1.2
1 Ich will euch aber, liebe Brüder, nicht verhalten, daß unsre Väter sind alle unter der Wolke gewesen und sind alle durchs Meer gegangen 2 und sind alle auf Mose getauft mit der Wolke und dem Meer
Hebräer 12,4-17
4 Denn ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden in den Kämpfen wider die Sünde 5 und habt bereits vergessen des Trostes, der zu euch redet als zu Kindern: "Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des HERRN und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst. 6 Denn welchen der HERR liebhat, den züchtigt er; und stäupt einen jeglichen Sohn, den er aufnimmt." 7 So ihr die Züchtigung erduldet, so erbietet sich euch Gott als Kindern; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? 8 Seid ihr aber ohne Züchtigung, welcher sind alle teilhaftig geworden, so seid ihr Bastarde und nicht Kinder. 9 Und so wir haben unsre leiblichen Väter zu Züchtigern gehabt und sie gescheut, sollten wir denn nicht viel mehr untertan sein dem Vater der Geister, daß wir leben? 10 Denn jene haben uns gezüchtigt wenig Tage nach ihrem Dünken, dieser aber zu Nutz, auf daß wir seine Heiligung erlangen. 11 Alle Züchtigung aber, wenn sie da ist, dünkt uns nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; aber darnach wird sie geben eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübt sind. 12 Darum richtet wieder auf die lässigen Hände und die müden Kniee 13 und tut gewisse Tritte mit euren Füßen, daß nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde. 14 Jaget nach dem Frieden gegen jedermann und der Heiligung, ohne welche wird niemand den HERRN sehen, 15 und sehet darauf, daß nicht jemand Gottes Gnade versäume; daß nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte und viele durch dieselbe verunreinigt werden 16 daß nicht jemand sei ein Hurer oder ein Gottloser wie Esau, der um einer Speise willen seine Erstgeburt verkaufte. 17 Wisset aber, daß er hernach, da er den Segen ererben wollte, verworfen ward; denn er fand keinen Raum zur Buße, wiewohl er sie mit Tränen suchte.
In seinem Schrecken schrie das Volk zu Mose. Mit Jehova Selbst, dem Unsichtbaren stand es nicht nahe genug. Aber an den Mittler, den Gott ihm gegeben, wandte es sich in seiner Not. Und Mose, der ebenso barmherzig wie geheiligt war, betete zu Jehova um Einhalt der Strafe. Da „legte sich das Feuer“. - Auch heute stehen die meisten Christen so, daß sie eine Not, eine Züchtigung nur möglichst schnell aufgehoben - abgewendet sehen möchten. Viele haben überhaupt noch nicht gelernt, zu fragen: Was will Gott mir mit dieser Bedrängnis sagen? Habe ich vielleicht Strafe verdient? - So geschieht es jetzt, wie damals, daß die meisten aus Gottes Zürnen und Strafen nichts lernen, sich weder demütigen noch zurechtweisen lassen und bald von neuem in die gleichen Fehler und Sünden fallen. - Das Ereignis als solches blieb den Kindern Israel wohl in Erinnerung; sie nannten den Platz, wo das Feuer gebrannt hatte, „Tabhera“ (Brandstätte). Aber in ihrem Herzen und Gewissen war nichts erreicht worden. - Herr, laß mich Deine Stimme in meinen Führungen nicht überhören, Deine heilige erziehende Hand nicht übersehen! Laß mich nicht ermatten und unterliegen, wenn Du mich strafst, aber laß mich noch viel weniger Deine Züchtigungen gering achten oder leicht hinweggehen über Deinen Ernst und Deine Mahnungen!
(Sonntag 30. Juli 1922)