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b) Wenn die Wolke sich erhob, brachen die Israeliten auf; wenn die Wolke stehen blieb, lagerten sie (4. Mose 9,17-23)
4. MOSE 9,17-23
17 Und so oft sich die Wolke aufhob von der Hütte, so zogen die Kinder Israel; und an welchem Ort die Wolke blieb, da lagerten sich die Kinder Israel. 18 Nach dem Wort des HERRN zogen die Kinder Israel, und nach seinem Wort lagerten sie sich. Solange die Wolke auf der Wohnung blieb, so lange lagen sie still. 19 Und wenn die Wolke viele Tage verzog auf der Wohnung, so taten die Kinder Israel nach dem Gebot des HERRN und zogen nicht. 20 Und wenn's war, daß die Wolke auf der Wohnung nur etliche Tage blieb, so lagerten sie sich nach dem Wort des HERRN und zogen nach dem Wort des HERRN. 21 Wenn die Wolke da war von Abend bis an den Morgen und sich dann erhob, so zogen sie; oder wenn sie sich des Tages oder des Nachts erhob, so zogen sie auch. 22 Wenn sie aber zwei Tage oder einen Monat oder länger auf der Wohnung blieb, so lagen die Kinder Israel und zogen nicht; und wenn sie sich dann erhob, so zogen sie. 23 Denn nach des HERRN Mund lagen sie, und nach des HERRN Mund zogen sie, daß sie täten, wie der HERR gebot, nach des HERRN Wort durch Mose.
Vertrauen, Abhängigkeit, Gehorsam, Geduld - das sind die vier großen Eigenschaften, die Israel auf seiner Wüstenwanderung zu lernen hatte und die auch wir als Gläubige lernen müssen, wenn wir nicht unerzogen und unfruchtbar und verarmt am Ende unseres Weges dastehen wollen - die wir lernen dürfen zur Ehre Gottes, zu unserem Heil und wunderbaren Segen! - Dem unwiedergeborenen Menschen und auch unserem natürlichen Herzen erscheint die Betätigung obiger Eigenschaften Gott gegenüber unerträglich, ja, rein unmöglich! Für eine Seele aber, die Gott kennt - die Ihn liebt, weil sie sich von Ihm, dem Ewigen, geliebt weiß, bilden jene Eigenschaften den Weg zum Himmel! - Durch Christum mit Gott versöhnt und verbunden, dürfen wir uns nun im Vertrauen und im Gehorsam, in der Abhängigkeit und in der Geduld üben und auf diesem Wege unseren herrlichen Gott in Seiner Treue und Wundermacht immer völliger kennen lernen; dann führt Er uns durch alle Stürme, Widrigkeiten und Leiden sicher uns gesegnet hindurch, bis Er uns getragen hat in Seine ewige Ruhe und Herrlichkeit. (Lies Ps. 5,1-12; Ps. 9,10; Ps. 27,1-14.)
Die neue Natur, die uns bei der Bekehrung eingepflanzt worden ist, findet ihre Freiheit und Freude gerade im Gehorsam und in der Abhängigkeit Gott gegenüber. Jesus Selbst ist uns darin das höchste Vorbild. Er war immer abhängig und vertrauensvoll vor Seinem Gott. Jede Bewegung, jede Tat, jedes Wort - alles, was Er unternahm oder unterließ, war das Ergebnis des völligsten Gehorsams gegen den Vater. Hieß der Vater Ihn gehen, so ging Er - hieß Er Ihn warten, so wartete Er. Er sprach oder schwieg, heilte oder strafte, arbeitete oder ruhte, je nachdem der Wille Gottes es von Ihm forderte! - Und wie völlig war Jesu Vertrauen zu der Liebe, Weisheit und Macht Seines Vaters. Sein ganzes Erdenleben, wie die Evangelien es uns beschreiben, zeugt davon. Und es ist für unsere Förderung von hoher Bedeutung, daß wir die Evangelien betend lesen und dabei den Herrn Jesum anschauen als unser Vorbild im Vertrauen und Gehorsam, in der Abhängigkeit und in der Geduld!
(Samstag 4. Februar 1922)