BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 4. Mose -- 138 (Unreine oder Reisende sollen das Passa einen Monat später feiern. Wer nicht mitfeiert, wird ausgerottet)
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DAS VIERTE BUCH MOSE (Numeri)
A. GOTTES GESETZ -- TEIL 7: VOLK, PRIESTER und LEVITEN (4. Mose 1:1-10:10)
35. Gebote über die Passafeier (4. Mose 9,1-14)

c) Unreine oder Reisende sollen das Passa einen Monat später feiern. Wer nicht mitfeiert, wird ausgerottet (4. Mose 9,9-13)


4. MOSE 9,9-14

9 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 10 Sage den Kinder Israel und sprich: Wenn jemand unrein an einem Toten oder ferne über Feld ist, unter euch oder unter euren Nachkommen, der soll dennoch dem HERRN Passah halten, 11 aber im zweiten Monat, am vierzehnten Tage gegen Abend, und soll's neben ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern essen, 12 und sie sollen nichts davon übriglassen, bis morgen, auch kein Bein daran zerbrechen und sollen's nach aller Weise des Passah halten. 13 Wer aber rein und nicht über Feld ist und läßt es anstehen, das Passah zu halten, des Seele soll ausgerottet werden von seinem Volk, darum daß er seine Gabe dem HERRN nicht gebracht hat zu seiner Zeit; er soll seine Sünde tragen. 14 Und wenn ein Fremdling bei euch wohnt und auch dem HERRN Passah hält, der soll's halten nach der Satzung und dem Recht des Passah. Diese Satzung soll euch gleich sein, dem Fremden wie des Landes Einheimischen

In 2. Chron. 30 sehen wir, daß Hiskia und die Gemeinde seiner Tage von der in unserem Schriftabschnitt gewährten gnadenreichen Vorsorge Gottes Gebrauch machten. Als „der 14. Tag des ersten Monats“ herannahte, an welchem das Passah hätte gefeiert werden sollen, da war es noch nicht möglich. Bei den Priestern und Leviten lag der eine Hinderungsgrund vor: sie hatten sich nicht geheiligt, d. h. sie waren noch nicht gereinigt, daß sie das Passahopfer hätten würdig darbringen können. Und bezüglich des Volkes lag der andere Hinderungsgrund vor: es befand sich nicht zur rechten Zeit an Ort und Stelle - „es war noch nicht nach Jerusalem versammelt!“ - Wie dankbar wird Hiskia aus unserem Schriftabschnitt ersehen haben, daß unter solchen Umständen die ersehnte und gottgewollte Passahfeier doch noch möglich war - daß man sie bei den obwaltenden Verhältnissen auf den zweiten Monat des Jahres verlegen durfte! - Wie wichtig ist doch ein gründliches Erforschen der Heiligen Schrift. Hätte Hiskia die Bücher Mose nicht betend, eifrig und genau gelesen, so wäre ihm unser kurzer Abschnitt wohl gänzlich entgangen und das zu Gott zurückgebrachte Volk Israel hätte der kostbaren Segnung einer schriftgemäßen Passahfeier verlustig gehen müssen. - Wir sehen, wie sehr unserem Gott daran gelegen ist, daß Sein Volk sich Seiner Gnade und der herrlichen Erlösung erfreue und Ihm die Danksagung und Huldigung bringe, die Ihn erhebt und die uns selbst so reich und glücklich macht! Unser Herr ist kein harter, finsterer Gewalthaber, der eisern und starr auf Form und Zeitpunkt besteht - Er ist der heilige und barmherzige Gott, der uns zuerst geliebt hat, damit wir Ihn aus befreitem glücklichen Herzen wieder lieben und Ihn so anbeten möchten, wie es Seiner Größe und Herrlichkeit entspricht! (Lies Joh. 4,23.24; Röm. 8,15.16; Phil. 3,3; Jud. 24.25.)

Johannes 4,23.24-- 23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, daß die wahrhaftigen Anbeter werden den Vater anbeten im Geist und in der Wahrheit; denn der Vater will haben, die ihn also anbeten. 24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. / Römer 8,15.16-- 15 Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, daß ihr euch abermals fürchten müßtet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater! 16 Derselbe Geist gibt Zeugnis unserem Geist, daß wir Kinder Gottes sind. / Philipper 3,3-- wir sind die Beschneidung, die wir Gott im Geiste dienen und rühmen uns von Christo Jesu und verlassen uns nicht auf Fleisch, / Judas 24.25-- Dem aber, der euch kann behüten ohne Fehl und stellen vor das Angesicht seiner Herrlichkeit unsträflich mit Freuden, 25 dem Gott, der allein weise ist, unserm Heiland, sei Ehre und Majestät und Gewalt und Macht nun und zu aller Ewigkeit! Amen.

Der Bibelleser wird mit Interesse und Nutzen den Gegensatz bemerken, der zwischen der Handlungsweise des Hiskia in 2. Chron. 30 und derjenigen des Jerobeam in 1. Kön. 12,32.33 besteht.

1. Könige 12,32.33-- 32 Und er machte ein Fest am fünfzehnten Tage des achten Monats wie das Fest in Juda und opferte auf dem Altar. So tat er zu Beth-El, daß man den Kälbern opferte, die er gemacht hatte, und stiftete zu Beth-El die Priester der Höhen, die er gemacht hatte 33 und opferte auf dem Altar, den er gemacht hatte zu Beth-El, am fünfzehnten Tage des achten Monats, welchen er aus seinem Herzen erdacht hatte, und machte den Kindern Israel ein Fest und opferte auf dem Altar und räucherte.

Der erstgenannte König bediente sich dankbar der Vorsorge der göttlichen Gnade, der letztere folgte den Einfällen seines eigenen selbstsüchtigen Herzens! Der zweite Monat war hinsichtlich des Passahfestes unter gewissen Umständen von Gott gestattet, der achte Monat wurde hinsichtlich des Laubhüttenfestes (das vorschriftsmäßig auf den siebenten Monat fiel, 3. Mos. 23,33-36) von einem eigenwilligen, anmaßenden Menschen erfunden!

3. Mose 23,33-36-- 33 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 34 Rede mit den Kindern Israel und sprich: Am fünfzehnten Tage dieses siebenten Monats ist das Fest der Laubhütten sieben Tage dem HERRN. 35 Der erste Tag soll heilig heißen, daß ihr zusammenkommt; keine Dienstarbeit sollt ihr tun. 36 Sieben Tage sollt ihr dem HERRN opfern. Der achte Tag soll auch heilig heißen, daß ihr zusammenkommt, und sollt eure Opfer dem HERRN tun; denn es ist der Tag der Versammlung; keine Dienstarbeit sollt ihr tun.

(Dienstag, 24. Januar 1922)

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