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e) Was nach Beendigung der Zeit des Gelübdes eines Gottgeweihten zu tun ist (4. Mose 6,13-21)
4. MOSE 6,17-21
17 Und den Widder soll er zum Dankopfer machen dem HERRN samt dem Korbe mit den ungesäuerten Brot; und soll auch sein Speisopfer und sein Trankopfer machen. 18 Und der Geweihte soll das Haupt seines Gelübdes scheren vor der Tür der Hütte des Stifts und soll das Haupthaar seines Gelübdes nehmen und aufs Feuer werfen, das unter dem Dankopfer ist. 19 Und der Priester soll den gekochten Bug nehmen von dem Widder und einen ungesäuerten Kuchen aus dem Korbe und einen ungesäuerten Fladen und soll's dem Geweihten auf sein Hände legen, nachdem er sein Gelübde abgeschoren hat, 20 und der Priester soll's vor dem HERRN weben. Das ist heilig dem Priester samt der Webebrust und der Hebeschulter. Darnach mag der Geweihte Wein trinken. 21 Das ist das Gesetz des Gottgeweihten, der sein Opfer dem HERRN gelobt wegen seines Gelübdes, außer dem, was er sonst vermag; wie er gelobt hat, soll er tun nach dem Gesetz seines Gelübdes.
Das Friedensopfer steht bei dieser Feier im Vordergrund. Es ist ein Gemeinschaftsopfer. Das Kostbarste desselben, die Nieren und das Fett, kam für Gott auf den Altar. Der Priester hatte teil daran, vor allem der Nasiräer selbst samt seiner Familie und seinen Freunden. Die Freude der Gemeinschaft kennzeichnete diesen erhebenden Tag. Der Gottgeweihte, der während seiner Weihezeit auf vieles verzichtet hatte, durfte sich nun im Kreise seiner Lieben ungehindert dem dankbaren Genuß irdischer Segnungen und Gottesgaben hingeben. Eine fröhliche Opfermahlzeit vereinigte alle. - Das Friedensopfer ist in der Bibel stets ein Bild von der Gemeinschaft, die den Glaubenden auf Grund des Opfers Christi mit Gott Selbst, mit Christo und den Mitgläubigen verbindet. - Unsere Weihe für Gott hier auf Erden wird ihren Abschluß und ihre herrliche Krönung in der himmlischen Seligkeit finden. An jenem Tage der Herrlichkeit wird unsere Gemeinschaft mit Gott, mit dem Herrn Jesus und untereinander eine vollkommene sein. Ungehindert werden wir uns dann der Freude hingeben dürfen, wie es hier in einer Welt voller Sünde, Versuchung und Kummer niemals der Fall sein kann. Den Wein, den der Nasiräer während seiner Weihezeit gemieden, durfte er nun beim Opfermahl fröhlich genießen. (Der Wein deutet bildlich hin auf Freude. Ps. 104,15.)
Die Heilige Schrift sagt uns: „Gott Selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und Er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen! … Die Erlösten des Herrn werden nach Zion kommen mit Jubel; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein. Sie werden Wonne und Freude erlangen, und Kummer und Seufzen werden entfliehen.“ V. 21:
Dies (V. 13-20) ist das Gesetz, das sich auf den Abschluß und die Erfüllung des Nasiräats bezieht und die mit dem Nasiräat verbundene Opfergabe vorschreibt. Neben dieser konnte der Nasiräer, wenn er die Mittel hatte und sein Herz ihn trieb, auch noch freiwillige Opfer darbringen („was seine Hand aufbringen kann!“). Die V. 14-20 genannten Opfer waren nicht Gegenstand eines besonderen Gelübdes, sondern im Nasiräatsgelübde eingeschlossen und in sofern gelobt!
(Donnerstag, 16. September 1920)