BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 4. Mose -- 053 (Aufgabenbereich der Söhne Gerschons: Teppiche und Decken der Stiftshütte, Umhänge des Vorhofs)
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DAS VIERTE BUCH MOSE (Numeri)
A. GOTTES GESETZ -- TEIL 7: VOLK, PRIESTER und LEVITEN (4. Mose 1:1-10:10)

22. Aufgabenbereich der Söhne Gerschons: Teppiche und Decken der Stiftshütte, Umhänge des Vorhofs (4. Mose 4,25.26)


4. MOSE 4,25.26

25 sie sollen die Teppiche der Wohnung und der Hütte des Stifts tragen und ihre Decke und die Decke von Dachsfellen, die obendrüber ist, und das Tuch in der Hütte des Stifts 26 und die Umhänge des Vorhofs und das Tuch in der Tür des Tores am Vorhof, welcher um die Wohnung und den Altar her geht, und ihre Seile und alle Geräte ihres Amtes und alles, was zu ihrem Amt gehört.

2. MOSE 26,36.37

36 Und sollst ein Tuch machen in die Tür der Hütte, gewirkt von blauem und rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter weißer Leinwand. 37 Und sollst dem Tuch fünf Säulen machen von Akazienholz, mit Gold überzogen, mit goldene Haken, und sollst ihnen fünf eherne Füße gießen.

Zu den Gegenständen, welche die Gersoniter zu besorgen hatten, gehörte auch der Eingangsvorhang der Stiftshütte.*) Dieser wurde an fünf leicht gebauten, goldüberzogenen Akazienholzsäulen, mit goldenen Haken versehen, aufgehängt. Dieser Eingangsvorhang war also in den gleichen Farben gewirkt wie jene zehn Cherubimteppiche (vgl. 4. und 5. Februar) und wie der Eingangsvorhang des Allerheiligsten (vgl. Bibellesezettel, 9. u. 10. November 1919) - nämlich in Purpurblau, Purpurrot, Karmesin und Weiß. Diese Farben weisen klar hin auf Christum, auf Seine himmlische Gesinnung, Seine Königswürde, Sein bitteres Leiden und Seine fleckenlose Reinheit.**) - Die vergoldeten Akazienholzsäulen deuten hin auf die Menschheit (Akazienholz) und Gottheit (Gold) Jesu Christi. Nur weil Er der heilige Menschensohn und zugleich Gottessohn war, konnte Er uns den Weg in die Gegenwart Gottes auftun! All unser Heil, der ganze Wert der durch Ihn vollbrachten Erlösung hängt für uns von Seiner heiligen Person ab. Beraube Ihn Seiner Sündlosigkeit, Seiner fleckenlosen Reinheit und Heiligkeit, in welcher Er als Mensch auf Erden erschien und wandelte - reiße Ihm die Krone Seiner ewigen Gottessohnschaft vom Haupte - und siehe, Sein für uns vergossenes Blut hat keinen Wert mehr, Seine herrliche Erlösungstat sinkt dahin, Sein Opfer wird zu nichts! „Kann doch ein Bruder nicht den Bruder erlösen noch ihn mit Gott versöhnen; denn es kostet zu viel, er muß es anstehen lassen ewiglich!“ (Ps. 49,8.9.)

Psalm 49,8.9 -- 8 Kann doch einen Bruder niemand erlösen noch ihn Gott versöhnen 9 (denn es kostet zuviel, eine Seele zu erlösen; man muß es anstehen lassen ewiglich)

Nein, nur ein Reiner konnte uns, die Unreinen, erlösen; nur das Blut des sündlosen, heiligen Lammes Gottes konnte unsere Sünden abwaschen, nur Er, der ewige Gottessohn, konnte uns, die wir ferne von Gott waren, an Gottes Vaterherz bringen als geliebte Kinder! - Dies alles wird uns bildlich durch den Eingangsvorhang des Heiligtums vor Augen gestellt und ins Herz geprägt!

Du führtest uns ins Heiligtum,
Nicht sind wir mehr geschieden;
Wir singen Deines Namens Ruhm
Und beten an in Frieden!
O Liebesglut! Du gabst Dein Blut;
Von Sünd’ sind wir gereinigt
Und sind mit Gott vereinigt!

Die goldüberzogenen Akazienholzsäulen, an denen der Vorhang hing, standen auf Füßen von Erz; sie sollten einen festen Stand im Wüstensand haben! Das Erz deutet in der Heiligen Schrift stets hin auf Gottes Gerechtigkeit im Gericht über die Sünde. Dieses Gericht hat Christus am Kreuze völlig für uns auf Sich genommen und durchgekostet. Gott „hat Ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit“; „die Strafe zu unserem Frieden lag auf Ihm“! Nun ist Gottes Gerechtigkeit hinsichtlich unserer Sünde und Schuld völlig beruhigt und befriedigt; Jesus hat alles erduldet und geleistet, was diese heilige und unerbittliche Gerechtigkeit fordern konnte. Jesus Christus, der Gerechte - „Er ist die Sühnung für unsere Sünden!“

Herr, dein Werk ist ja für uns vollendet,
Ewig fest steht unser Heil in Dir,
Gottes Zorn ist von uns abgewendet,
Gottes Liebe nur genießen wir!

Wie herrlich und kostbar ist unser Herr Jesus, welcher uns die Tür und der Weg zu Gott geworden ist - durch welchen wir Gott nahegebracht worden sind auf ewig!

[-*) Wir wissen, daß die Stiftshütte aus drei verschiedenen Teilen bestand: Vorhof, Heiligtum und Allerheiligstes. Der Eingangsvorhang zu jeder dieser Abteilungen war in der gleichen Farbe gewirkt: Purpurblau, Purpurrot, Karmesin und Weiß (den Grundstoff des Gewebes bildete ja stets der weiße Byssus, d. i. feine weiße Baumwolle). - 2. Mose 26,31-33 beschreibt uns den Eingangsvorhang des Allerheiligsten
2. Mose 26,31-33 -- 31 Du sollst einen Vorhang machen von blauem und rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter weißer Leinwand; und sollst Cherubim daran machen von kunstreicher Arbeit. 32 Und sollst ihn hängen an vier Säulen von Akazienholz, die mit Gold überzogen sind und goldene Haken und vier silberne Füße haben. 33 Und sollst den Vorhang hängen unter die Haken, und die Lade des Zeugnisses innen hinter den Vorhang setzen, daß er euch eine Scheidewand sei zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten

2. Mose 26,36 u. 37 den des Heiligtums, 2. Mose 27,16 den des Vorhofs!

2. Mose 26,36.37 -- 36 Und sollst ein Tuch machen in die Tür der Hütte, gewirkt von blauem und rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter weißer Leinwand. 37 Und sollst dem Tuch fünf Säulen machen von Akazienholz, mit Gold überzogen, mit goldene Haken, und sollst ihnen fünf eherne Füße gießen. / 2. Mose 27,16 -- aber im Tor des Hofes soll ein Tuch sein, zwanzig Ellen breit, gewirkt von blauem und rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter weißer Leinwand, dazu vier Säulen auf ihren vier Füßen.

In den Eingangsvorhang des Allerheiligsten waren mittelst der verschiedenen Farben Cherubsgestalten in Kunstweberarbeit eingewirkt, während der Eingangsvorhang des Heiligtums und des Vorhofs einfachere, aber gewiß auch schöne Buntwirkerarbeit war. - Wir sahen in unserer früheren Auslegung schon, daß jene vier Farben - Blau, Rot, Karmesin und Weiß - auf gewisse Eigenschaften, Tugenden und Herrlichkeiten Christi hinweisen. Die geistliche Bedeutung dieser drei Eingangsvorhänge ist also, kurz ausgedrückt, diese: Christus ist die einzige Pforte, der alleinige Vermittler, durch welchen der Glaubende eintreten kann in die verschiedenen Bereiche der Gnade und der Herrlichkeit Gottes!-]

**) Die geistliche Deutung dieser Farben siehe ausführlicher in den Betrachtungen vom 4. u. 5. Februar 1920 (also in diesem Heft) und vom 10. November 1919!

(Freitag, 13. Februar 1920)

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