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22. Aufgabenbereich der Söhne Gerschons: Teppiche und Decken der Stiftshütte, Umhänge des Vorhofs (4. Mose 4,25.26)
4. MOSE 4,25.26
25 sie sollen die Teppiche der Wohnung und der Hütte des Stifts tragen und ihre Decke und die Decke von Dachsfellen, die obendrüber ist, und das Tuch in der Hütte des Stifts 26 und die Umhänge des Vorhofs und das Tuch in der Tür des Tores am Vorhof, welcher um die Wohnung und den Altar her geht, und ihre Seile und alle Geräte ihres Amtes und alles, was zu ihrem Amt gehört.
2. MOSE 26,7-13
7 Du sollst auch eine Decke aus Ziegenhaar machen zur Hütte über die Wohnung von elf Teppichen. 8 Die Länge eines Teppichs soll dreißig Ellen sein, die Breite aber vier Ellen, und sollen alle elf gleich groß sein. 9 Fünf sollst du aneinander fügen und sechs auch aneinander, daß du den sechsten Teppich zwiefältig machst vorn an der Hütte. 10 Und sollst an jegliches Stück fünfzig Schleifen machen am Rand, wo die Stücke sollen zusammengeheftet werden. 11 Und sollst fünfzig eherne Haken machen und die Haken in die Schleifen tun, daß die Hütte zusammengefügt und eine Hütte werde. 12 Aber vom Überlangen an den Teppichen der Hütte sollst du einen halben Teppich lassen überhangen hinten an der Hütte 13 und auf beiden Seiten je eine Elle, daß das Überlange sei an der Hütte Seiten und auf beiden Seiten sie bedecke
Es ist beachtenswert, daß nach außen hin der kostbare Cherubimteppich durch diesen Ziegenhaarteppich gänzlich verdeckt war. Wer von außen der Stiftshütte nahte, erblickte nur das unansehnliche rauhe Gewebe des letzteren. - So fühlen sich manchmal Außenstehende, die den Herrn Jesum nicht kennen - besonders solche, die die eigene Sünde noch nicht einsehen wollen und sich hochmütig ein Urteil über Ihn erlauben - abgeschreckt durch Seine Strenge oder durch die Niedrigkeit und Unscheinbarkeit, in welcher Er hier auf Erden wandelte. Sie stoßen sich an Ihm, aber nicht zu Seinem, sondern zu ihrem eigenen, unberechenbaren ewigen Schaden und Verderben! (1. Petr. 2,6-8; Matth. 21,42-44.)
An ihre Erlösungsbedürftigkeit und Seine Gnade und Rettermacht wollen sie nicht glauben, Seine Auferstehung leugnen sie, für Seine Lieblichkeit und Herrlichkeit sind sie blind - da wundert es uns durchaus nicht, wenn es ihnen geht wie den Juden, die von Ihm sagen: „Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; und als wir Ihn sahen, da hatte Er kein Ansehen, daß wir Seiner begehrt (oder Gefallen an Ihm gefunden) hätten! Er war verachtet und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt. Er war verachtet und wir haben Ihn für nichts geachtet!“ (Jes. 53,2.3.) - Wie kommt es aber, daß es Menschen gab, die Ihn auch nur in Seiner Niedrigkeit und Unscheinbarkeit auf Erden wandeln sahen, die aber jubelnd und anbetend bezeugen: „Wir haben Seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit!“? (Joh. 1,14.) Wie ist da eine Brücke zu finden von der ersteren Stellungnahme zur letzteren? Diese Brücke finden wir in der Erkenntnis der eigenen Sünde und Erlösungsbedürftigkeit! Läßt du dir willig die Augen öffnen über deine persönliche Sünde und Schuld, die ja Tatsache ist, dann wirst du auch alsbald Christi Herrlichkeit und Gnade erkennen und Ihn als deinen Retter im Glauben ergreifen! Diesen Weg zeigt uns das weitere Bekenntnis jener Juden in Jes. 53: „Wir, wir hielten Ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt“ (d. h. für einen, der sein Leiden und schmähliches Ende selbst verdient hat und daher keiner Beachtung, geschweige denn Ehre wert ist!). Doch - und nun kommt die große Erkenntnis und Wendung! - „um unserer Übertretungen willen war Er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen! Die Strafe zu unserem Frieden lag auf Ihm und durch Seine Wunden ist uns Heilung geworden! Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns, ein jeder auf seinen Weg, und Gott hat Ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit!“ (Jes. 53,4-6.) - Ja, wenn du zu dieser Herzenserkenntnis und Herzensstellung kommst, dann rühmst auch du Christi Herrlichkeit und Kostbarkeit und Seine Liebe drängt dich, Ihm dein Herz und Leben fortan zu weihen in inniger Hingebung und Dankbarkeit, der Sich für dich so tief erniedrigt hat!
(Dienstag, 10. Februar 1920)