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18. Kehat 5: Die Bedeckung des Brandopfer Altars und seiner Geräte für unterwegs (4. Mose 4,13.14)
4. MOSE 4,13.14
13 Sie sollen auch die Asche vom Altar fegen und eine Decke von rotem Purpur über ihn breiten 14 und alle seine Geräte darauf schaffen, Kohlenpfannen, Gabeln, Schaufeln, Becken mit allem Gerät des Altars; und sollen darüber breiten eine Decke von Dachsfellen und seine Stangen daran tun.
Sehr bemerkenswert, ja geradezu auffallend ist es, daß der eherne Altar - und er allein - mit einer roten Purpurdecke bedeckt wurde während der Wüstenreise. Der rote Purpur ist das Zeichen königlicher Würde und Herrlichkeit. Wenn Christus in Seiner tiefsten Erniedrigung und Schmach, in Seinem bitteren Leiden und Sterben am Kreuze geschaut wird, dann wacht Gott in ganz besonderer Weise über der Ehre und unantastbaren Würde Seines geliebten Sohnes. Wir sehen das, wenn wir den Bericht der Evangelien lesen. Der römische Statthalter Pilatus mußte, ohne es zu wollen, der Königsherrlichkeit Jesu Zeugnis geben, indem er eine Überschrift an das Kreuz heftete - und zwar in drei Sprachen, der der Religion, der der Gelehrsamkeit und der des Weltreiches: „Dieser ist Jesus, der König der Juden!“ (Matth. 27,37.)
Die jüdischen Führer empfanden das höchst unangenehm und wollten die Überschrift geändert haben, doch Pilatus blieb dabei: „Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben!“ (Joh. 19,19-22.)
Dann war Jesu Grab schon „bestimmt bei Gesetzlosen, aber bei einem Reichen ist Er gewesen in Seinem Tode!“ (Jes. 53,9.)
Die römischen Kriegsknechte hätten Ihn mit den beiden Räubern eingescharrt. Gott aber duldete das nicht und kam dem zuvor. Sein geliebter Sohn wurde in einer Weise bestattet, wie es Seiner Ehre entsprach. Keine fremde Hand durfte Seinen Leib berühren, liebende Jüngerhände betteten Ihn in ein neues Felsengrab, das nie mit Verwesung in Berührung gekommen war. - Erblicken wir da nicht bei all der Schmach und Niedrigkeit des Kreuzestodes Jesu die Umkleidung mit dem königlichen Purpur?
(Samstag, 22. November 1919)