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14. Kehat 1: Die Umhüllung der Lade mit dem inneren Vorhang und anderen Decken für unterwegs (4. Mose 4,5.6)
4. MOSE 4,5.6
5 Wenn das Heer aufbricht, so sollen Aaron und seine Söhne hineingehen und den Vorhang abnehmen und die Lade des Zeugnisses darein winden 6 und darauf tun die Decke von Dachsfellen und obendrauf eine ganz blaue Decke breiten und ihre Stangen daran legen
Sehr bedeutungsvoll ist es, daß der Vorhang, welcher das Allerheiligste vom Heiligen trennte, stets in Zusammenhang mit der Bundeslade gebracht wird. (Vergl. 2. Mose 40,3.)
Während der Wanderung durch die Wüste bildete dieser Vorhang die Bedeckung der Lade! Er war ein liebliches und treffendes Sinnbild von der wahren und reinen Menschheit unseres Herrn Jesu, in welche während Seines Weges durch diese Welt Seine göttliche Herrlichkeit gleichsam eingehüllt war, für das Auge des Glaubens aber hell hindurchleuchtete! So sagt uns auch der Hebräerbrief: „Der Vorhang, das ist Sein Fleisch!“ (Hebräer 10,20.)
Und es ist von ergreifender Bedeutung, daß in dem Augenblick, als Jesus am Kreuzesstamm Sein Leben für uns in den Tod gab, „der Vorhang des Tempels zerriß von oben bis unten“! (Matth. 27,51.)
Ja, durch den Erlösertod unseres Herrn und Heilandes ist Gott in der ganzen Herrlichkeit Seiner Heiligkeit und errettenden Gnade geoffenbart vor aller Welt: „Also hat Gott die Welt geliebt, daß Er Seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß jeder, der an Ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben habe!“ Die Scheidewand, welche zwischen dem heiligen, die Sünde hassenden Gott und dem schuldigen, sündebefleckten Menschen bestand, ist zerrissen. Durch das „ein für allemal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi“ hat jetzt jeder Glaubende den freien Zugang in Kindeszuversicht zu Gott, den offenen Zutritt in die lichte Gegenwart des Vaters und an Sein liebendes Herz! (Hebr. 10,19-22; Eph. 2,18-22; Joh. 10,9.)
Das verdanken wir einzig und allein der Tatsache, daß unser Herr Jesus freiwillig Mensch wurde und für uns auf Golgatha litt und starb! Wie köstlich und gesegnet ist es deshalb, Ihn, die wahre „Bundeslade“, zu betrachten auf Seinem Wege durch die Welt dem Kreuze zu! Sein Leben hienieden war in der Tat eine „Wüstenwanderung“, während welcher Seine göttliche Herrlichkeit eingehüllt war in die Ähnlichkeit unseres Fleisches, in die Niedrigkeit des von den Menschen verachteten Menschensohnes. Hierauf weist die Bedeckung der Bundeslade durch den Scheidevorhang hin!
(Sonntag, 9. November 1919)