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3. MOSE 26,1.2
1 Ihr sollt keine Götzen machen noch Bild und sollt euch keine Säule aufrichten, auch keinen Malstein setzen in eurem Lande, daß ihr davor anbetet; denn ich bin der HERR, euer Gott. 2 Haltet meine Sabbate und fürchtet euch vor meinem Heiligtum. Ich bin der HERR.
Mit diesem Kapitel kommen wir zum eigentlichen Abschluß der auf dem Berge Sinai gegebenen Vorschriften, Gebote und Satzungen Jehovas. Mose entfaltet noch einmal feierlich dem Volke den wunderbaren Segen des Gehorsams gegen die göttlichen Gebote, droht ihnen aber auch die schweren, ja furchtbaren Strafen an, welche Gott über den andauernden Ungehorsam Israels verhängen würde. Doch als von Gott erleuchteter Prophet schaut Mose zuletzt über alles dieses noch hinaus in die heute noch zukünftige Endzeit, da Gottes altes Bundesvolk unter tiefer Beugung und Reue seine große Verschuldung und Hartnäckigkeit endlich voll und ganz einsehen und aufgeben wird. Dann wird Jehova, ihr Gott, ihnen vergeben und sie endgültig heilen und segnen können entsprechend den den Erzvätern gegebenen Verheißungen. In V. 46 haben wir den Abschluß – nicht nur der mit Kap. 25,1 begonnenen wichtigen Anordnungen, sondern der ganzen Bundesgesetzgebung. Die Vorschriften betreffs der Gelübde (Kap. 27) bilden nur noch einen Anhang.
Vers 1 und 2 bilden die Einleitung dieses Kapitels. Hier wird uns der Kern der ganzen Verpflichtungen Israels Jehova gegenüber in zwei Hauptgeboten vor Augen geführt. Israel sollte 1. sich vor allem Götzendienst hüten und 2. die Sabbate Jehovas beobachten, indem es tiefe Ehrfurcht vor dem Heiligtum Dessen bewies, der als ihr Bundesgott in ihrer Mitte wohnte! – Nicht umsonst schließt auch für die Gläubigen der Jetztzeit der betagte Apostel Johannes seinen Brief mit dem ernsten Zuruf: „Kinder, hütet euch vor den Götzen!“ Alles, was irgend den Herrn Jesus aus unserem Herzen verdrängen oder uns in der praktischen Hingebung an Ihn hindern will, ist ein Götze. Es kann dies ein an sich nicht schlechter Lebensplan, eine Lieblingsbeschäftigung sein, auch irgend ein kleiner oder großer Gegenstand, den wir besitzen oder nach welchem wir trachten! Häufig ist es ein Mensch, dem man den ersten Platz und Einfluß in seinem Herzen und Leben gibt, anstatt dem Herrn Jesu! Auch die Habsucht, die Geldliebe, das Hängen am Irdischen, am Besitz, an der Familie ist ein weit verbreiteter und gefährlicher Götzendienst! In den allermeisten Fällen aber ist der Götze der Kinder Gottes ihr eigenes Ich, dem sie huldigen und dienen – oft ohne sich darüber klar zu sein. Eigenliebe, Selbstsucht, Hochmut, Empfindlichkeit, Ehrfurcht – alles das zeigt dir, daß der Götze Ich noch bei dir auf dem Throne sitzt! O, wie wird der Herr Jesus dadurch verunehrt, erzürnt, betrübt! Prüfe dich und bete um Einsicht, ob irgend ein Götze deine Hingebung an Ihn, deinen Herrn und Erlöser, beeinträchtigt und hindert. Bedenke, daß Gott Selbst in uns wohnen und unter uns wandeln will! Deshalb reinige und beuge dich vor Ihm! (Lies 2. Kor. 6,14 - 7,1; vgl. Jer. 13,1-11.)
(Mittwoch, 27. November 1918)