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e) Töchter von Priestern, die keinen Priester heiraten, dürfen nicht von Geheiligtem essen, es sei denn sie werden kinderlos verwitwet oder verstoßen (3. Mose 22,12-13)
3. MOSE 22,12-13
12 Wenn aber des Priesters Tochter eines Fremden Weib wird, die soll nicht von der heiligen Hebe essen. 13 Wird sie aber eine Witwe oder ausgestoßen und hat keine Kinder und kommt wieder zu ihres Vaters Hause, so soll sie essen von ihres Vaters Brot, wie da sie noch Jungfrau war. Aber kein Fremdling soll davon essen.
Verliess eine Priestertochter das Haus ihres Vaters, um einem fremden Manne zu folgen, so verlor sie damit das Anrecht auf die priesterliche Speise. Kehrte sie jedoch später als Witwe oder Verstossene kinderlos zurück ins Elternhaus, so durfte sie von neuem an den Vorrechten der priesterlichen Familie teilnehmen. Wenn heute ein Glied der geistlichen Priesterfamilie, deren Haupt Christus ist, Seine und Seiner Gläubigen Gemeinschaft verlässt und schliesst Verbindung und Freundschaft mit der Welt nach der einen oder anderen Richtung, so kann solch ein Herz sich der inneren Verbindung mit Gott und Christo nicht mehr freuen. Denn „wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm“ (1. Joh. 2,15).
Daher werden wir Kinder Gottes so ernstlich im Voraus gewarnt: „Liebet nicht die Welt, noch was in der Welt ist!“ Lasst euch nicht verschiedenartig zusammenjochen mit Ungläubigen (d.h. Unbekehrten)“! (1. Joh.2,15; 2. Kor. 6,14.)
Und der Herr Jesus bittet jedes Seiner Geliebten: „Bleibe bei mir! ..., denn bei Mir bist du wohlbewahrt.“ (1. Sam. 22,23.) Der Teufel hat es immer darauf abgesehen, das heilige, innige Band zwischen dem Jünger oder der Jüngerin und ihrem HErrn und Meister zu lockern, sie zu versuchen und zu verführen. Es gelingt ihm selten sofort, aber häufig nach und nach! Wieviel Unehre wird dem HErrn und Seinem Zeugnis bereitet, wenn eines Seiner Gläubigen eigene Wege einschlägt, weltlichen Zielen nachjagt, Freundschaft und Gemeinschaft mit Unbekehrten schliesst und auf Wegen geht, die nicht gut sind! - O, dass die Abgeirrten zurückkehrten – es ist ja Umkehr möglich! Der HErr geht den Abgewichenen nach und ruft sie zu aufrichtiger Busse. Es gilt, die angeknüpften, verkehrten Beziehungen in tiefer Reue zu lösen und mit gründlichem Schuldbekenntnis zurückzukommen. Der HErr hat zurechtbringende Barmherzigkeit, reinigende und heilende Gnade bereit für Abtrünnige! – Die Verstossene, die Kinderlose, die Witwe ist in der Schrift häufig ein Bild der inneren Armut, Ohnmacht und Zerbrochenheit, welche der Geist Gottes in dem zum HErrn zurückkehrenden, bussfertigen Gläubigen wirkt (vergl. Jes. 54,6-10; Jer. 30,12-17), damit seine Seele von neuem Anteil erhalte an den inneren Gnaden und Segnungen der priesterlichen Familie Gottes.
Eine Naomi kehrte einst arm, verwitwet und kinderlos aus der Fremde zum Volke Gottes zurück. Sie musste bekennen: „Voll bin ich fortgegangen, aber leer hat der HErr mich zurückkehren lassen!“ – Doch, welch gnädiger Empfang wurde ihr zuteil: Als sie zurückkam, hatte gerade die Gerstenernte begonnen, und sie fand Tröstung, Sättigung, eine Heimstätte und eine sie vollbefriedigende Aufgabe inmitten des Volkes Gottes (Vergl. das Buch Ruth).
(Montag, 19. November 1917)