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b) Opfer zur Entsühnung des Heiligtums und des Volkes (3. Mose 16,12-22)
3. MOSE 16,20-22
20 Und wenn er vollbracht hat das Versöhnen des Heiligtums und der Hütte des Stifts und des Altars, so soll er den lebendigen Bock herzubringen. 21 Da soll Aaron seine beiden Hände auf sein Haupt legen und bekennen auf ihn alle Missetat der Kinder Israel und alle ihre Übertretung in allen ihren Sünden, und soll sie dem Bock auf das Haupt legen und ihn durch einen Mann, der bereit ist, in die Wüste laufen lassen, 22 daß also der Bock alle ihre Missetat auf sich in eine Wildnis trage; und er lasse ihn in die Wüste.
Aaron brachte nun den zweiten Bock (Asasel“, d.h. „der, welcher abwendet“) an den Eingang des Heiligtums, legte seine beiden Hände auf ihn und bekannte auf ihn alle Ungerechtigkeiten, Übertretungen und Sünden des Volkes. Beladen mit der Schuld des Volkes wurde der Bock dann in die Wüste fortgeführt, um nie mehr zurückzukehren. Gott sah nunmehr das Volk an als entlastet von seinen Sünden und sprach es frei. – Die beiden Böcke miteinander (V. 7-10) stellen uns Christum als das große Sündopfer vor Augen; Er hat durch Seine bitteren Leiden und Seinen Tod nicht nur die Sünden aller an Ihn Glaubenden gesühnt, sondern dieselben zugleich völlig aus den heiligen Augen Gottes entfernt und hinweggetan, geichsam ewiger Vergessenheit überliefert. „So weit der Osten ist vom Westen, hat Er von uns entfernt unsere Übertretungen.“ (Psalm 103,12.)
Daher vergibt Gott nicht nur die ganze Schuld allen, die persönlich ihre Zuflucht zu Christo und Seinem Blut nehmen, sondern Er fügt hinzu: „Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde Ich nie mehr gedenken!“ (Hebr. 10,16; vgl. Jer. 31,34.)
Wie würden doch manche lauteren Herzen, die schon lange und tief bekümmert sind über ihre Sünden, gar bald und gründlich zu wahrem Frieden und voller Heilsgewißheit gelangen, wenn sie kindlich glaubten, was Gott so klar und einfach sagt und in so deutlicher Weise bereits im Alten Bunde uns vor Augen führt! Schon ein Hiska konnte jubeln: „Du, Du zogest liebevoll meine Seele aus der Vernichtung Grube, denn alle meine Sünden hast du hinter Deinen Rücken geworfen!“
(Montag 20.11.1916)