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5. Unreinheit bei Frauen nach einer Geburt und ihre Entsühnung durch den Priester (3. Mose 12,1-8)
3. MOSE 12,1-5
1 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 2 Rede mit den Kindern Israel und sprich: Wenn ein Weib empfängt und gebiert ein Knäblein, so soll sie sieben Tage unrein sein, wie wenn sie ihre Krankheit leidet. 3 Und am achten Tage soll man das Fleisch seiner Vorhaut beschneiden. 4 Und sie soll daheimbleiben dreiunddreißig Tage im Blut ihrer Reinigung. Kein Heiliges soll sie anrühren, und zum Heiligtum soll sie nicht kommen, bis daß die Tage ihrer Reinigung aus sind. 5 Gebiert sie aber ein Mägdlein, so soll sie zwei Wochen unrein sein, wie wenn sie ihre Krankheit leidet, und soll sechsundsechzig Tage daheimbleiben in dem Blut ihrer Reinigung.
(Wo Kinder und junge Leuge gegenwärtig sind, sollte der heutige Schriftabschnitt ausnahmsweise nicht laut vorgelesen werden; die Erwachsenen mögen ihn einzeln für sich lesen.)
Wenn ein Mensch in dem leichten, hochmütigen Sinn seines natürlichen Herzens durchs Leben geht, ohne seine Erlösungsbedürftigkeit zu empfinden, so sollte er doch einmal in stiller Stunde darüber nachsinnen, wie armselig und hilflos er in diese Welt hineingeboren wurde. Seine erste Lebensäußerung war nicht Lachen, sondern ein Schrei; und seine letzten Erlebnisse in dieser Welt werden Krankheit und Tod sein! Nackt und hilflos, wie er gekommen ist, wird er die Welt wieder verlassen (Hiob 1,21) und nichts von allem, was er in diesem Leben geliebt, genossen und gewonnen hat, kann er mitnehmen!
„Für seine Mühe wird er nicht das Geringste davontragen, das er in seiner Hand mitnehmen könnte. Auch isset er seine Speise alle seine Tag in Finsternis und hat viel Verdruß und Leid und Zorn.“ (Pred. 5,15-17.)
Das ist Gottes Darstellung vom Leben und Sterben des gefallenen, sündigen Menschen; ist sie nicht nur zu wahr? Und damit nicht genug. Nicht nur hilflos und klagend kommt der Mensch in die Welt, sondern als ein Sünder: „Siehe in Ungerechtigkeit bin ich geboren und in Sünde hat mich empfangen meine Mutter.“ (Ps. 51,5.)
„Und wie könnte ein Mensch gerecht sein vor Gott? Wie könnte rein sein ein vom Weibe Geborener?“ (Hiob 25,4.)
„Es ist den Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht!“ (Hebr. 9,27.)
Sünde und Unreinheit ist's, die der Mensch ins Leben mitbringt, und Sünde und eigene Schuld ist es, die er wieder mit hinausnimmt, um damit vor Gottes Richterstuhl zu erscheinen – es sei denn, daß hier in der flüchtigen Erdenzeit die rettende, erlösende Gnade Gottes durch Jesu Christum in sein Leben eingreifen und alles neu machen kann für Zeit und Ewigkeit! Das bringt uns der heutige Schriftabschnitt in seiner eigenen Weise nahe.