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25. Anfertigung der Brusttasche mit zwölf kostbaren Steinen, jeder mit einem Stammesnamen Israels (2. Mose 39,8-14)
2. Mose 39,8-14
8 Und sie machten das Schild nach der Kunst und dem Werk des Leibrocks von Gold, blauem und rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter weißer Leinwand, 9 daß es viereckig und zwiefach war, eine Spanne lang und breit. 10 Und füllten es mit vier Reihen Steinen: die erste Reihe war ein Sarder, Topas und Smaragd; 11 die andere ein Rubin, Saphir und Demant; 12 die dritte ein Lynkurer, Achat und Amethyst; 13 die vierte ein Türkis, Onyx und Jaspis, umher gefaßt mit Gold in allen Reihen. 14 Und die Steine standen nach den zwölf Namen der Kinder Israel, gegraben durch die Steinschneider, daß auf einem jeglichen ein Name stand nach den zwölf Stämmen.
2. Mose 28,29-30
29 Also soll Aaron die Namen der Kinder Israel tragen in dem Amtschild auf seinem Herzen, wenn er in das Heilige geht, zum Gedächtnis vor dem HERRN allezeit. 30 Und sollst in das Amtschild tun Licht und Recht, daß sie auf dem Herzen Aarons seien, wenn er eingeht vor den HERRN, daß er trage das Amt der Kinder Israel auf seinem Herzen vor dem HERRN allewege.
Es ist auffaltend, daß diese Tasche „Brustschild des Gerichts “ heißt [Kap. 28,15] und daß von dem Hohenpriester gesagt wird, daß er das Gericht des Volkes trage! [Kap. 28,30b.]
Dies soll heißen, daß der Hohepriester die ganze Verantwortung für das Volk - auch für dessen Sünden und Fehler, die Gott richten muß, trug. Unser großer Hoherpriester, der Herr Jesus im Himmel, fühlt Sich verantwortlich für alle Seine noch auf Erden pilgernden und kämpfenden Erlösten. - Johannes schreibt: „Meine Kinder, dieses schreibe ich euch, damit ihr nicht in Sünde geratet! Wenn aber jemand unter euch gesündigt hat, so haben wir einen Anwalt beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten. Er ist die Sühne für unsere Sünden!“, d. h. Er macht Sich für dieselben verantwortlich und sucht durch Sein hohepriesterliches Wirken uns im innersten Herzen von unserem Fehltritt zu überführen - aufrichtige, tiefe Reue zu bewirken. Denn Ihm, unserem großen Hirten, liegt alles daran, daß unsere Gemeinschaft mit Gott nicht gestört bleibe, sondern wiederhergestellt und vertieft werde. (Lies [Luk. 22,54-62; Joh. 21,15-17]; Hebr. 12, 5b-10.)
„Und Aaron soll die Namen der Kinder Israel auf seinem Herzen tragen, so oft er ins Heiligtum hineingeht, zur beständigen Erinnerung vor Gott!“ - Viel mehr als bisher sollten die Kinder Gottes sich freuen, daß das Interesse der ganzen Himmelswelt so stark und beständig auf uns, die Glaubenden hier auf Erden, gerichtet ist - daß Gott und unser Herr Jesus allezeit mit uns beschäftigt - für uns tätig sind: „Dein Hüter schläft nicht! Deine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er wird nicht zulassen, daß dein Fuß wanke. Siehe, der Hüter Israels - nicht schlummert nach schläft Er! - Ja, der Herr ist dein Hüter und Wächter. Er ist dein Schatten über deiner rechten Hand. Nicht soll die Sonne dich stechen des Tages, noch der Mond des Nachts. Der Herr wird dich behüten vor allem Übel - Er wird behüten deine Seele! -Der Herr überwacht dein Ausgehen und dein Eingehen von nun an bis in Ewigkeit!“ [Lies auch 1. Petr. 3,12.]
Die meisten Bibelleser beziehen diese Worte fast gänzlich auf den äußerlichen Schutz, den Gott uns angedeihen läßt. Doch ganz kostbar wird uns erst dieser Psalm, wenn wir ihn geistlich auffassen - wenn uns die Behütung unserer Seele, unsere Bewahrung vor Sünde, das Wichtigste wird! - Ja, wir dürfen den Herrn Jesus in Anspruch nehmen und erfahren als unseren Bewahrer vor Sünde! - Alle Wirkungen des Geistes Gottes in unserem Herzen - alles, was wir aus dem Wort Gottes empfangen für unsere Seele und unseren praktischen Wandel (sämtliche Briefe des Neuen Testaments, wie die Apostel sie den Kindern Gottes zu schreiben beauftragt wurden) alles dies kommt unmittelbar von Gott zu uns und ist jedem demütigen, verständnisvollen Herzen der herrlichste Beweis dafür, daß im Himmel unser gedacht wird - ja, daß alles, was jetzt im Himmel geschieht, unseretwegen geschieht und unsere Erquickung, unser Emporgehobenwerden, unsere praktische Weihe für Gott bezweckt: „Denn dies ist Gottes Wille - eure Heiligung!“
(Sonntag 8. Dezember 1935)