BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 466 (Anfertigung von elf Teppichen aus Ziegenhaar fürs mittlere Zeltdach)
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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
G. GESETZ 3: Der Bau des Heiligtums (2. Mose 35-40)

7. Anfertigung von elf Teppichen aus Ziegenhaar fürs mittlere Zeltdach (2. Mose 36,14-18)


2. Mose 36,14-18

14 Und er machte elf Teppiche von Ziegenhaaren, zur Hütte über die Wohnung, 15 dreißig Ellen lang und vier Ellen breit, alle in einem Maß. 16 Und fügte ihrer fünf zusammen auf einen Teil und sechs zusammen auf den andern Teil. 17 Und machte fünfzig Schleifen an jegliches Stück am Rande, wo die Stücke sollten zusammengeheftet werden. 18 Und machte je fünfzig eherne Haken, daß die Hütte damit zusammen in eins gefügt würde.

Wir stehen noch an der Decke von Ziegenhaar. Es ist gut, wenn wir uns hier daran erinnern, daß am Großen Versöhnungstag Israels zwei Ziegenböcke als Sündopfer vor den Herrn gebracht wurden. Auf den einen derselben mußte der Hohepriester seine Hände legen und alle Ungerechtigkeiten der Kinder Israel und alle ihre Übertretungen und Sünden auf seinen Kopf bekennen. Dann wurde, nachdem der zweite Ziegenbock für die Sünden des Volkes geschlachtet worden war, der erstere in die Wüste geschickt und durfte von dort nie wieder zurückkommen! - Das Blut des anderen Bockes wurde ins Allerheiligste gebracht und auf die Bundeslade gesprengt; und so wurde die Sühnung des Heiligtums vollendet und die Schuld des ganzen Volkes ausgetilgt. (Lies 3. Mos. 16,1-22.)

3. Mose 16,1-22 -- 1 Und der HERR redete mit Mose, nachdem die zwei Söhne Aarons gestorben waren, da sie vor dem HERRN opferten, 2 und sprach: Sage deinem Bruder Aaron, daß er nicht zu aller Zeit in das inwendige Heiligtum gehe hinter den Vorhang vor den Gnadenstuhl, der auf der Lade ist, daß er nicht sterbe; denn ich will in einer Wolke erscheinen auf dem Gnadenstuhl; 3 sondern damit soll er hineingehen: mit einem jungen Farren zum Sündopfer und mit einem Widder zum Brandopfer, 4 und soll den heiligen leinenen Rock anlegen und leinene Beinkleider an seinem Fleisch haben und sich mit einem leinenen Gürtel gürten und den leinenen Hut aufhaben, denn das sind die heiligen Kleider, und soll sein Fleisch mit Wasser baden und sie anlegen. 5 Und soll von der Gemeinde der Kinder Israel zwei Ziegenböcke nehmen zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer. 6 Und Aaron soll den Farren, sein Sündopfer, herzubringen, daß er sich und sein Haus versöhne, 7 und darnach die zwei Böcke nehmen und vor den HERRN stellen vor der Tür der Hütte des Stifts, 8 und soll das Los werfen über die zwei Böcke: ein Los dem HERRN, das andere dem Asasel wohl ein unsauberer Geist. 9 Und soll den Bock, auf welchen das Los des HERRN fällt, opfern zum Sündopfer. 10 Aber den Bock, auf welchen das Los für Asasel fällt, soll er lebendig vor den HERRN stellen, daß er über ihm versöhne, und lasse den Bock für Asasel in die Wüste. 11 Und also soll er denn den Farren seines Sündopfers herzubringen und sich und sein Haus versöhnen und soll ihn schlachten 12 und soll einen Napf voll Glut vom Altar nehmen, der vor dem HERRN steht, und die Hand voll zerstoßenen Räuchwerks und es hinein hinter den Vorhang bringen 13 und das Räuchwerk aufs Feuer tun vor dem HERRN, daß der Nebel vom Räuchwerk den Gnadenstuhl bedecke, der auf dem Zeugnis ist, daß er nicht sterbe. 14 Und soll von dem Blut des Farren nehmen und es mit seinem Finger auf den Gnadenstuhl sprengen vornean; vor den Gnadenstuhl aber soll er siebenmal mit seinem Finger vom Blut sprengen. 15 Darnach soll er den Bock, des Volkes Sündopfer, schlachten und sein Blut hineinbringen hinter den Vorhang und soll mit seinem Blut tun, wie er mit des Farren Blut getan hat, und damit auch sprengen auf den Gnadenstuhl und vor den Gnadenstuhl; 16 und soll also versöhnen das Heiligtum von der Unreinigkeit der Kinder Israel und von ihrer Übertretung in allen ihren Sünden. Also soll er auch tun der Hütte des Stifts; denn sie sind unrein, die umher lagern. 17 Kein Mensch soll in der Hütte des Stifts sein, wenn er hineingeht, zu versöhnen im Heiligtum, bis er herausgehe; und soll also versöhnen sich und sein Haus und die ganze Gemeinde Israel. 18 Und wenn er herausgeht zum Altar, der vor dem HERRN steht, soll er ihn versöhnen und soll vom Blut des Farren und vom Blut des Bocks nehmen und es auf des Altars Hörner umher tun; 19 und soll mit seinem Finger vom Blut darauf sprengen siebenmal und ihn reinigen und heiligen von der Unreinigkeit der Kinder Israel. 20Und wenn er vollbracht hat das Versöhnen des Heiligtums und der Hütte des Stifts und des Altars, so soll er den lebendigen Bock herzubringen. 21 Da soll Aaron seine beiden Hände auf sein Haupt legen und bekennen auf ihn alle Missetat der Kinder Israel und alle ihre Übertretung in allen ihren Sünden, und soll sie dem Bock auf das Haupt legen und ihn durch einen Mann, der bereit ist, in die Wüste laufen lassen, 22 daß also der Bock alle ihre Missetat auf sich in eine Wildnis trage; und er lasse ihn in die Wüste.

Der Ernst der Trennung von der Sünde und die Entschlossenheit der Weihe für Gott, welcher in der großen „Decke von Ziegenhaar“ seinen Ausdruck findet und in unserem praktischen Leben zur Geltung kommen soll in allen Einzelheiten: er gründet sich gerade auf jene große Tatsache, daß am Kreuz von Golgatha unser Herr Jesus durch Aufopferung Seines Lebens und Hingabe Seines Blutes unsere Sünden gebüßt und völlig gesühnt hat! - Wie könnten wir, wenn wir um einen so hohen „Preis erlöst worden sind, noch Sünde bestehen lassen in unserem Herzen, in unserer Gedankenwelt, in unserem praktischen Leben? „Wir, die wir mit Christo der Sünde gestorben sind, wie sollten wir noch in ihr leben? Oder wißt ihr etwa nicht, daß wir, so viele auf Christus Jesus getauft worden, auf Seinen Tod getauft worden sind? Wir sind also durch die Taufe auf den Tod mit Ihm begraben! - Wie nun Christus durch die Herrlichkeit Seines Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so wandeln auch wir nun in einem ganz neuen Leben. Es muß uns ganz klar sein, daß unser alter Mensch mit Christus ans Kreuz geschlagen worden ist; dann können wir ja unter keinen Umständen mehr der Sünde dienen! Denn wer gestorben ist, der hat die Sünde hinter sich.“ [Röm. 6,3-7.]

Römer 6,3-7 --3 Wisset ihr nicht, daß alle, die wir in Jesus Christus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? 4 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf daß, gleichwie Christus ist auferweckt von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln. 5 So wir aber samt ihm gepflanzt werden zu gleichem Tode, so werden wir auch seiner Auferstehung gleich sein, 6 dieweil wir wissen, daß unser alter Mensch samt ihm gekreuzigt ist, auf daß der sündliche Leib aufhöre, daß wir hinfort der Sünde nicht mehr dienen. 7 Denn wer gestorben ist, der ist gerechtfertigt von der Sünde.

Wenn der Herr unsere Übertretungen so weit von uns entfernt hat wie der Osten ist vom Westen, dann soll dies auch in unserem praktischen Verhalten, in unserer ganzen Gesinnung zum Ausdruck kommen. Es gibt nichts Glückseligeres, nichts Einfacheres, nichts Selbstverständlicheres für jeden erlösten Menschen als die ganze Trennung von der Sünde im täglichen Leben und der Hingabe an Gott - nachdem Vorbild unseres großen Herrn und Heilandes Jesus Christus! - Der Apostel schreibt den galatischen Gotteskindern: „Gnade euch und Friede von Gott, dem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus, der Sich Selbst für unsere Sünden geopfert hat, damit Er uns (schon jetzt unserem Herzen und Wandel nach) herausnehme aus der gegenwärtigen, bösen Welt und Zeit! - So war es ja der Wille unseres großen Gottes und Vaters! Darum wollen wir Ihm Herrlichkeit und Ehre darbringen in alle Ewigkeit. Amen.“ - Die Zahl der gewebten Ziegenhaar-Teppiche ist elf; fünf wurden zusammengenäht zu einer Hälfte, sechs zur anderen. Die Zahl Fünf ist die Zahl des praktischen Lebens, vom menschlichen Geist bewegt - (die Hand hat fünf Finger, David nahm fünf glatte Steine aus dem Bach und schlug Goliath!). Sechs ist die Zahl der Arbeit, der Unvollkommenheit, der Mühe und Not. [1. Mos. 31,41; 2. Mos. 16,26; 20,9; 23,10.]

1. Mose 31,41 --Also habe ich diese zwanzig Jahre in deinem Hause gedient, vierzehn um deine Töchter und sechs um deine Herde, und du hast mir meinen Lohn zehnmal verändert. / 2. Mose 16,26 -- Sechs Tage sollt ihr sammeln; aber der siebente Tag ist der Sabbat, an dem wird nichts da sein. / 2. Mose 20,9 -- Sechs Tage sollst du arbeiten und alle dein Dinge beschicken; / 2. Mose 23,10 -- Sechs Jahre sollst du dein Land besäen und seine Früchte einsammeln.

So ist also die Zahl Elf eine Zahl dieser Welt mit ihrer Arbeit und Unvollkommenheit, Mühe und Not! Und gerade in einer solchen Welt kann und soll unser Leben, getrennt von der Sünde, hingegeben und aufgeopfert werden für Gott nach dem Vorbild unseres großen Heilandes!

(Sonntag, 11. August 1935)

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Zuletzt geändert am 05.06.2018 12:06 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)