BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 425 (Der HERR offenbart sich und Mose bittet, dass er in ihrer Mitte wohnen möge)
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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
F. Das goldene Kalb und Moses Umgang mit Gott (2. Mose 32-34)

11. Der HERR offenbart sich und Mose bittet, dass er in ihrer Mitte wohnen möge (2. Mose 34,5-10)


2. Mose 34,6-9

6 Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: HERR, HERR, GOTT, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue! 7 der da bewahrt Gnade in tausend Glieder und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, und vor welchem niemand unschuldig ist; der die Missetat der Väter heimsucht auf Kinder und Kindeskinder bis ins dritte und vierte Glied. 8 Und Mose neigte sich eilend zu der Erde und betete an 9 und sprach: Habe ich, HERR, Gnade vor deinen Augen gefunden, so gehe der HERR mit uns; denn es ist ein halstarriges Volk, daß du unsrer Missetat und Sünde gnädig seist und lassest uns dein Erbe sein.

Sünde und Ungerechtigkeit bringen ihre Folgen auf Kinder und Kindeskinder. Die menschliche Familie ist ein lebendiger Organismus, in welchem sich die Sünde als Übel, als Fluch und Strafe und Gebundenheit weiterpflanzt! Wie die Kinder von ihren Eltern Natur und Wesen empfangen, so haben sie auch an deren Schuld zu tragen und zu büßen. [Lies 2. Sam. 21,1-6; 1. Kön. 21,20-26.]

2. Samuel 21,1-6 -- 1 Es war auch eine Teuerung zu Davids Zeiten drei Jahre aneinander. Und David suchte das Angesicht des HERRN; und der HERR sprach: Um Sauls willen und um des Bluthauses willen, daß er die Gibeoniter getötet hat. 2 Da ließ der König die Gibeoniter rufen und sprach zu ihnen. (Die Gibeoniter aber waren nicht von den Kindern Israel, sondern übrig von den Amoritern; aber die Kinder Israel hatten ihnen geschworen, und Saul suchte sie zu schlagen in seinem Eifer für die Kinder Israel und Juda.) 3 So sprach nun David zu den Gibeonitern: Was soll ich euch tun? und womit soll ich sühnen, daß ihr das Erbteil des HERRN segnet? 4 Die Gibeoniter sprachen zu ihm: Es ist uns nicht um Gold noch Silber zu tun an Saul und seinem Hause und steht uns nicht zu, jemand zu töten in Israel. Er sprach: Was sprecht ihr denn, daß ich euch tun soll? 5 Sie sprachen zum König: Den Mann, der uns verderbt und zunichte gemacht hat, sollen wir vertilgen, daß ihm nichts bleibe in allen Grenzen Israels. 6 Gebt uns sieben Männer aus seinem Hause, daß wir sie aufhängen dem HERRN zu Gibea Sauls, des Erwählten des HERRN. Der König sprach: Ich will sie geben. / 1. Könige 21,20-26 -- 20 Und Ahab sprach zu Elia: Hast du mich gefunden, mein Feind? Er aber sprach: Ja, ich habe dich gefunden, darum daß du dich verkauft hast, nur Übles zu tun vor dem HERRN. 21 Siehe, ich will Unglück über dich bringen und deine Nachkommen wegnehmen und will von Ahab ausrotten, was männlich ist, den der verschlossen und übriggelassen ist in Israel, 22 und will dein Haus machen wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und wie das Haus Baesas, des Sohnes Ahias, um des Reizens willen, durch das du mich erzürnt und Israel sündigen gemacht hast. 23 Und über Isebel redete der HERR auch und sprach: Die Hunde sollen Isebel fressen an der Mauer Jesreels. 24 Wer von Ahab stirbt in der Stadt, den sollen die Hunde fressen; und wer auf dem Felde stirbt, den sollen die Vögel unter dem Himmel fressen. 25 (Also war niemand, der sich so gar verkauft hätte, übel zu tun vor dem HERRN, wie Ahab; denn sein Weib Isebel überredete ihn also. 26 Und er machte sich zum großen Greuel, daß er den Götzen nachwandelte allerdinge, wie die Amoriter getan hatten, die der HERR vor den Kindern Israel vertrieben hatte.)

Diese tiefernste Wahrheit hat sich aus vielfacher Lebenserfahrung selbstdenkenden Heiden aufgedrungen. Doch ist sie nicht ein undurchbrechbares Naturgesetz! Gott, der Licht und Liebe ist, regiert die Welt, und Er hemmt den Lauf Seines Strafgerichts, sobald der Sünder sich durch die Strafe zur Besinnung und Buße bringen läßt und auf die Stimme Gottes hör! - Ja, Gott ist reich an Barmherzigkeit und Vergebung: „Er vergibt Sünde und Missetat“ und findet Seine Wonne im Begnadigen und im Segnen. - Wir Kinder Gottes müssen im Rückblick erkennen: „Wir waren Kinder des Ungehorsams, taten wie die anderen den Willen des Fleisches und unserer Gedanken und waren von Natur Kinder des Zorns wie alle übrigen. Gott aber, der so wunderbar reich ist an Barmherzigkeit, hat in Seiner großen Liebe auch uns, da wir in unseren Missetaten tot waren, mit dem Herrn Jesus lebendig gemacht und hat uns mit Ihm auferweckt. Ja, durch Gnade sind wir gerettet“ für Zeit und Ewigkeit! Wir stützen uns auf das herrliche Wort: „Vertraue dich dem Herrn Jesus Christus an, so wirst du gerettet und auch deine ganze Familie!“ - Mose, in der Erkenntnis der Majestät und Erhabenheit Gottes - eingedenk der Größe der ihm persönlich gewährten Gnade, beugt sich in den Staub, betet an und bittet: „Wenn ich doch Gnade gefunden habe in Deinen Augen, so ziehe doch der Herr in unserer Mitte!“ - Mose bittet in dieser heiligen Stunde nichts für sich oder für seine Familie. Was er von seinem wunderbaren, gnädigen Gott erfleht, betrifft das Heil Israels und die Ehre Gottes! - Man findet in dem Leben dieses großen Mannes je länger, desto mehr gänzliche Verleugnung des eigenen Ich und völlige Hingabe an Gott und Seine Sache. Er steht vor uns als ein Mann, der sich selbst abgestorben war, um Gott zu leben! - Darin besteht eine große Ähnlichkeit zwischen Mose und dem Apostel Paulus. - Ja, solch einen Mittler und Führer hatte Gott Seinem ans Ägypten erlösten Volke Israel gegeben. Sein Wert in den Augen Gottes kommt diesem Volke von schwierigem Charakter zugut! - Mose muß gestehen, daß Israel ein hartnäckiges Volk ist. Aber gerade diese Tatsache, um deretwillen Gott Israel Sein Mitgehen versagt hatte, führt Mose ins Feld, um zu zeigen, wie sehr Israel dieses großen, barmherzigen und gnädigen Gottes bedurfte, der langsam ist zum Zorn und groß an Güte und Wahrheit! (Vgl. 1. Mos. 8,21.)

1. Mose 8,21 -- Und der HERR roch den lieblichen Geruch und sprach in seinem Herzen: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf. Und ich will hinfort nicht mehr schlagen alles, was da lebt, wie ich getan habe.

Voll und ganz sich eins machend mit der Schuld des Volkes, demütigt er sich für dasselbe und erfleht die göttliche Vergebung - eine volle Begnadigung - ein köstliches Vorbild auf Den, der hernach gekommen ist und unsere Sünden getragen, unsere Ungerechtigkeiten auf Sich geladen hat - den Gott hat treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit! - Wer irgend wirksame Gebete für andere emporsenden will - wer irgend etwas erreichen will in der Fürbitte, der bedarf solcher Liebe, wie unser hochgelobter Herr sie uns erwiesen hat, und von der wir hier bei Mose so viel erblicken! - In priesterlicher Weise macht er sich eins mit dem sündigen Volke und bittet: „Vergib unsere Ungerechtigkeit und unsere Sünde und nimm uns an zum Eigentum!“ - Ja, für andere wirksam beten werden wir nur, wenn wir ihre Fehler, ihre Sünden und Gebrechen in heiliger Weise auf unser Herz nehmen - wenn wir sie lieben mit der Liebe, mit der Christus uns geliebt und Sich Selbst hingegeben hat für unsere Sünden. (Lies Dan. 9,3-13.)

Daniel 9,3-13 -- 3 Und ich kehrte mich zu Gott dem HERRN, zu beten und zu flehen mit Fasten im Sack und in der Asche. 4 Ich betete aber zu dem HERRN, meinem Gott, bekannte und sprach: Ach lieber HERR, du großer und schrecklicher Gott, der du Bund und Gnade hältst denen, die dich lieben und deine Gebote halten: 5 wir haben gesündigt, unrecht getan, sind gottlos gewesen und abtrünnig geworden; wir sind von deinen Geboten und Rechten gewichen. 6 Wir gehorchten nicht deinen Knechten, den Propheten, die in deinem Namen unsern Königen, Fürsten, Vätern und allem Volk im Lande predigten. 7 Du, HERR, bist gerecht, wir aber müssen uns schämen; wie es denn jetzt geht denen von Juda und denen von Jerusalem und dem ganzen Israel, denen, die nahe und fern sind in allen Landen, dahin du sie verstoßen hast um ihrer Missetat willen, die sie an dir begangen haben. 8 Ja, HERR, wir, unsre Könige, unsre Fürsten und unsre Väter müssen uns schämen, daß wir uns an dir versündigt haben. 9 Dein aber, HERR, unser Gott, ist die Barmherzigkeit und Vergebung. Denn wir sind abtrünnig geworden 10 und gehorchten nicht der Stimme des HERRN, unsers Gottes, daß wir gewandelt hätten in seinem Gesetz, welches er uns vorlegte durch seine Knechte, die Propheten; 11 sondern das ganze Israel übertrat dein Gesetz, und sie wichen ab, daß sie deiner Stimme nicht gehorchten. Darum trifft uns auch der Fluch und Schwur, der geschrieben steht im Gesetz Moses, des Knechtes Gottes, weil wir an ihm gesündigt haben. 12 Und er hat seine Worte gehalten, die er geredet hat wider uns und unsre Richter, die uns richten sollten, daß er so großes Unglück über uns hat gehen lassen, daß desgleichen unter dem ganzen Himmel nicht geschehen ist, wie über Jerusalem geschehen ist. 13 Gleichwie es geschrieben steht im Gesetz Mose's, so ist all dies große Unglück über uns gegangen. So beteten wir auch nicht vor dem HERRN, unserm Gott, daß wir uns von den Sünden bekehrten und auf deine Wahrheit achteten.

(Samstag, 8. Juni 1935)

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