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10. Mose gehorcht dem HERRN und bringt zwei neue Steintafeln auf den Sinai (2. Mose 34,1-4)
2. Mose 34,1-4
1 Und der HERR sprach zu Mose: Haue dir zwei steinerne Tafeln, wie die ersten waren, daß ich die Worte darauf schreibe, die auf den ersten Tafeln waren, welche du zerbrochen hast. 2 Und sei morgen bereit, daß du früh auf den Berg Sinai steigest und daselbst zu mir tretest auf des Berges Spitze. 3 Und laß niemand mit dir hinaufsteigen, daß niemand gesehen werde um den ganzen Berg her; auch kein Schaf noch Rind laß weiden gegen diesen Berg hin. 4 Und Mose hieb zwei steinerne Tafeln, wie die ersten waren, und stand des Morgens früh auf und stieg auf den Berg Sinai, wie ihm der HERR geboten hatte, und nahm die zwei steinernen Tafeln in seine Hand.
Ehe Mose nun zum zweitenmal auf den Berg Sinai stieg, erhielt er von Gott den Befehl: „Haue dir zwei steinerne Tafeln aus wie die ersten! Und Ich werde auf die Tafeln die gleichen Worte schreiben, welche auf den ersten standen, die du zerbrochen hast!“ - Dies war ein weiterer Schritt zur Wiedereinsetzung Israels in sein Bundesverhältnis dem Herrn gegenüber. O wie groß war doch diese Gnade, und wie tröstlich sind die Worte: „wie die ersten!“ - Ja, der Herr schrieb auf die Tafeln mit Seinem heiligen Finger genau die gleichen Worte, die auf den ersten Tafeln gestanden hatten. - In unseren Betrachtungen über 2. Mos. 31,18 [15. bis 24. März 1935]
haben wir uns klarmachen dürfen, was es heißt, wenn Gott nach schmählicher Untreue Seiner Kinder ein zweites gründliches Gnadenwerk an ihnen tut, und sie unter tiefen Reueschmerzen zurückgeführt werden zu ihrer ersten dankbaren Liebe, zu ihrer ersten heiligen Freude! - Wir haben erkannt: Buße ist ein himmlisches Geschenk, eine der edelsten und seltensten Früchte des Heiligen Geistes. (Lies [Matth. 3,1-3; Mark. 1,14. 15]; Röm. 2,4; 2. Petr. 3,9; Offenb. 2,5. 16; 3,3.)
Auch hier erforderte die Zurechtbringung des Volkes Israel aus seinem tiefen Fall unendlich viel. Das wird uns unser jetziges Kapitel zeigen. Die neuen Tafeln, die Mose hauen durfte, sagen uns so viel! - Ja, für tief zerbrochene Herzen, für wirklich demütig Gewordene - für solche, die sich bis auf den Grund läutern lassen - die nun wirklich aufrichtig und licht geworden sind, für sie gibt es einen neuen Anfang: „Siehe, Ich will ihnen einen Verband anlegen und sie heilen! Um all ihrer Bosheit willen hatte Ich Mein Angesicht vor ihnen verborgen. Aber Ich will ihnen Heilung bringen und ihnen eine Fülle von Frieden und Wohlfahrt - eine Fülle von Wahrheit offenbaren! - Ja, Ich will die Gefangenschaft Israels wenden und will sie bauen wie im Anfang! Reinigen will Ich sie von all ihrer Ungerechtigkeit, mit der sie gegen Mich gesündigt haben; Ich will alle ihre Missetaten vergeben, mit denen sie sich an Mir verfehlt und durch welche sie von Mir abgefallen sind. Das soll Mir zum Freudennamen, zum Ruhm und zum Schmuck dienen vor allen Völkern der Erde; und diese sollen all das Gute hören, das Ich Israel tun werde! - Und die Kinder Israel werden zittern und beben wegen all dem Guten und wegen all dem Frieden, den Ich ihnen angedeihen lasse! - Und es soll wiederum gehört werden die Stimme der Wonne und die Stimme der Freude, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut; und es wird wieder gehört werden die Stimme derer, welche Lob in das Haus des Herrn bringen: Lobet den Herrn der Heerscharen, denn Er ist freundlich, und Seine Gnade währet ewiglich! - Ja, Ich will die Gefangenschaft Israels wenden und sie aufbauen wie im Anfang, spricht der Herr.“ - Ist es nicht herrlich und sehr ermutigend, wenn wir die Worte hören: „Ich will sie aufbauen wie im Anfang!? Das sind „die zweiten Tafeln“, die der Herr in so großer Gnade schenkt - die Herzenstafeln von Kindern Gottes, auf welche Er in ganz neuer Schrift Seines Geistes einschreibt, was vor Ihm wohlgefällig ist. - Dem soweit abgewichenen, so tief gesunkenen Israel steht eine tiefgreifende Läuterung und Segnung für die Endzeit in Aussicht - für dieses irdische Bundesvolk ,,die zweiten Tafeln“ - der „Neue Bund“: „Fürchte dich nicht, Israel, denn du wirst nicht beschämt werden, und schäme dich nicht, denn du wirst nicht zuschanden werden! ... Die Berge mögen weichen und die Hügel wanken, aber Meine Gnade soll nie mehr von dir weichen und Mein Friedensbund nie mehr wanken oder hinfällig werden!, spricht der Herr, dein Erbarmer.“ [Lies Jes. 54,7-9. 11-17; 2. Kor. 3,2. 3.]
(Dienstag, 4. Juni 1935)