Vorige Andacht -- Nächste Andacht
16. Angaben zum Bau eines kupfernen Waschbeckens für priesterliche Waschungen (2. Mose 30,17-21)
2. Mose 30,18-20
18 Du sollst auch ein ehernes Handfaß machen mit einem ehernen Fuß, zum Waschen, und sollst es setzen zwischen die Hütte des Stifts und den Altar, und Wasser darein tun 19 daß Aaron und seine Söhne ihre Hände und Füße darin waschen, 20 wenn sie in die Hütte des Stifts gehen oder zum Altar, daß sie dienen, ein Feuer anzuzünden dem HERRN
Nicht nur von Sünde, auch vom Staub des Alltags bedürfen wir gereinigt zu werden! Das stille Weilen vor Gott im Heiligtum Seiner Gegenwart ist das einzige zurechthelfende Gegengewicht für unseren inneren Menschen gegenüber all dem vielen Beunruhigenden, Oberflächlichmachenden, Niederziehenden und Belastenden, das das tägliche Leben uns auferlegt. - Gerade die ihnen aufgetragene Arbeit brachte Staub und Befleckung für die Priester mit sich, von der sie sich zu reinigen hatten. Sollten sie deshalb diese Arbeit unterlassen? Das wäre ganz gefehlt gewesen und hätte sie auf einen schlimmen Irrweg gebracht! - Nein, es gilt auch für uns, den göttlich gewiesenen Weg der Pflicht zu gehen - die gottgeschenkte Aufgabe zu erfüllen und dabei täglich die beste Zeit und Aufmerksamkeit dem stillen Weilen in der Gegenwart Gottes, dem Hören auf Sein Wort und Seine Stimme und dem inbrünstigen, gründlichen Beten und Flehen zuzuwenden. - Das Waschbecken, täglich neu gefüllt mit erquickendem, reinigendem Wasser, war ja für die Priester da. Alle Gnade ist bei Gott für uns vorhanden und uns zugewandt. Wir können ohne Straucheln, Gott Frucht bringend und in der Heiligung zunehmend, hindurchkommen durch die tausendfältigen Anfechtungen, Gefahren, Schlingen und Versuchungen des Feindes. Gott will, daß wir nicht sündigen! Wir können durch Gottes Macht und durch einfältiges Vertrauen bewahrt und siegreich hindurchkommen durch dieses Feindesland, durch welches der schmale Weg zur Herrlichkeit führt! (1. Petr. 1,5; 2. Petr. 1,3-11; 1. Joh. 2,1a.)
Wenn uns aber eine Sünde zugestoßen ist, wenn wir uns verfehlt haben, bann gilt es, sofort und gründlich uns zu beugen, die Sünde beim rechten Namen zu nennen und sie in tiefer Reue zu bekennen - mit anderen Worten: an das eherne Waschbecken zu treten und das Wort Gottes seine überführende, strafende und zurechtbringende Arbeit voll und ganz tun zu lassen an uns. - „Denn das Gebot ist eine Leuchte und die Belehrung ein Licht, und die Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg des Lebens, um dich zu bewahren!“ - Nichts ist schlimmer, als über irgendeine sündliche Regung oder einen verkehrten Schritt hinweggehen zu wollen. Nur die Sünde nicht verheimlichen wollen wie Achan, sonst bringst du einen Bann auf die Sache Gottes - bringst du das ganze Volk Gottes in Trübsal! [Lies Jos. 7.] Die Schrift sagt: „Wer seine Sünde verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen!“ - König David sagt aus tiefer Erfahrung heraus: „Als ich meine Schuld verschweigen wollte, da verzehrten sich meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag. Denn Tag und Nacht lastete schwer auf mir Deine Hand. Mein Saft verwandelte sich in Sommerdürre! ... bis ich Dir kundtat meine Sünde und meine Ungerechtigkeit nicht länger zudeckte.“ - Der eherne Altar hat uns gezeigt, daß Gott zum vollsten Vergeben bereit ist; das eherne Waschbecken beweist es klar, daß gründliche Reinigung für uns bereit ist, aber auch unbedingt von uns nachgesucht und erlangt werden muß. „Deine Kleider seien weiß zu aller Zeit, und das Öl mangle deinem Haupte nicht!“
(Donnerstag, 21. Februar 1935)