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11. Angaben zur priesterlichen Bekleidung Aarons und seiner Söhne (2. Mose 28,1-43)
b) Aaron und seine Söhne sollen mit herrlichen Kleidern zu Priestern eingesetzt werden (2. Mose 28,1-4)
2. Mose 28,1-4
1 Du sollst Aaron, deinen Bruder, und seine Söhne zu dir nehmen aus den Kindern Israel, daß er mein Priester sei, nämlich Aaron und seine Söhne Nadab, Abihu, Eleasar und Ithamar. 2 Und sollst Aaron, deinen Bruder, heilige Kleider machen, die herrlich und schön seien. 3 Und du sollst reden mit allen, die eines weisen Herzens sind, die ich mit dem Geist der Weisheit erfüllt habe, daß sie Aaron Kleider machen zu seiner Weihe, daß er mein Priester sei. 4 Das sind aber die Kleider, die sie machen sollen: das Amtschild, den Leibrock, Purpurrock, engen Rock, Hut und Gürtel. Also sollen sie heilige Kleider machen deinem Bruder Aaron und seinen Söhnen, daß er mein Priester sei.
Gott beruft Aaron und seine vier Söhne mit Namen. (Vgl. 1. Chron. 6,49 [Luth. 34]; 23,13; Hebr. 5,4.)
Zunächst werden die heiligen Gewänder für Aaron als Hoherpriester beschrieben - Kleider, die zur Herrlichkeit und zum Schmuck dienen sollten. Die hohepriesterliche Kleidung bestand aus sechs Stücken, wie sie uns in Vers 4 beschrieben werden - oder, wenn wir das goldene Stirnblatt (V. 36), das vorn am Kopfbund angebracht wurde, mitzählen, sind es sieben Stücke, von denen das Ephod mit dem Brustschild das Wichtigste ist.
Durch die hohepriesterliche Kleidung sollen uns die mannigfaltigen Verrichtungen und Eigenschaften des hohepriesterlichen Dienstes bildlich dargestellt werden! - Mose soll alle, die an der Herstellung des Heiligtums mitarbeiten dürfen, zusammenrufen, um ihnen die herrliche Priesterkleidung so zu beschreiben, wie Gott sie ihm gezeigt hat. Um irgend etwas, das zum Heiligtum und zum Priesterdienst gehörte, anzufertigen, dazu bedurfte es nicht nur einer geschickten Hand und eines klugen Kopfes, sondern vor allen Dingen eines weisen Herzens, wie nur Gott es in Ihm aufgeschlossenen Menschen durch Seinen Geist wirken kann. [Lies Spr. 1,7; 15,33.]
Gott sagt hier: „Ich habe sie mit dem Geist der Weisheit erfüllt!“ Nicht nur zu innerlichen, geistlichen Diensten brauchen wir den Geist Gottes als den Geist der Weisheit, sondern ebensosehr zu allen äußeren Arbeiten, auch zu den scheinbar geringfügigsten. Eine vom Geist der Weisheit erfüllte Hausfrau z. B. wird ihren Haushalt ungleich praktischer einrichten - wird es ihren Angehörigen und Untergebenen ungleich leichter und schöner gestalten - wird ungleich mehr und Besseres leisten können als eine noch so kluge Weltfrau, die den Geist Gottes nicht hat! - Ein Beamter oder Geschäftsmann, wenn er ein Mensch Gottes ist, der sich erfüllen läßt mit dem Geist der Demut und der Weisheit von oben - er wird seinen irdischen Beruf von einem ganz anderen Standpunkt und in viel höherem Sinn auffassen und erfüllen als ein Mann der Welt, mag er auch noch so begabt und tüchtig sein! Bei wahrhaft Gottgeweihten wird eben die natürliche Begabung durch den Heiligen Geist gereinigt, emporgehoben und zum Dienst im Reiche Gottes tauglich gemacht! (Lies Jer. 9,23.24; 1. Kor. 1,25-31!)
Man denke an die sieben Armenpfleger! [Apgesch. 6,1-8.]
Schmerzlich genug ist, daß es viele Menschen gibt, die sich gläubig nennen, die aber sehr unpraktisch und nachlässig in ihrer irdischen Arbeit sind und dadurch ihrem Gott und dem Namen des Herrn Jesu Schande statt Ehre bereiten. - Nur wirklich tief zerbrochenen, lauteren und demütigen Herzen, die in wahrer Gottesfurcht wandeln, kann Gott den Geist der Weisheit für irdische und geistliche Dinge verleihen! - Für die innerlich so reich gesegneten Epheser, für deren geheiligten Glaubensstand der Apostel Paulus immer neu danken konnte - für sie beugte er immer wieder seine Knie und sein Herz vor Gott und erflehte es von Ihm, dem Vater der Herrlichkeit, daß Er ihnen gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, damit sie Ihn Selbst tiefer erkennen möchten! - Wollen wir irgend eine Aufgabe, sei sie höherer oder geringerer Art, nach Gottes Sinn und mit Gelingen vollbringen, so ist das Wichtigste, daß wir uns in tiefe innere Übereinstimmung mit Gott setzen, Tag für Tag neu und besser; denn nur so weit wie unseren herrlichen Gott verstehen, werden wir auch nach Seinem Sinn und Willen denken, handeln und arbeiten können: „Weiser als meine Feinde machen mich Deine Gebote, Herr denn immer sind sie bei mir. Meine Lehrer alle übertreffe ich an Einsicht, weil ich über Deine Zeugnisse nachsinne. Mehr Einsicht habe ich als die Alten, denn Deine Vorschriften habe ich bewahrt.“
(Freitag, 21. Dezember 1934)