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8. Angaben zum Bau des Brandopferaltars samt Opfergeräten und Tragestangen (2. Mose 27,1-8)
2. Mose 25,8-9
8 Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, daß ich in ihrer Mitte wohne. 9 Nach allem, was ich Dir zeige, das Muster der Wohnung und das Muster aller Ihrer Geräte, also sollt ihr es machen.
2. Mose 27,1-8
1 Du sollst einen Altar machen von Akazienholz, fünf Ellen lang und breit, daß er gleich viereckig sei, und drei Ellen hoch. 2 Hörner sollst du auf seinen vier Ecken machen und sollst ihn mit Erz überziehen. 3 Mache auch Aschentöpfe, Schaufeln, Becken, Gabeln, Kohlenpfannen; alle seine Geräte sollst du aus Erz machen. 4 Du sollst auch ein ehernes Gitter machen wie ein Netz und vier eherne Ringe an seine vier Enden. 5 Du sollst's aber von untenauf um den Altar machen, daß das Gitter reiche bis mitten an den Altar. 6 Und sollst auch Stangen machen zu dem Altar von Akazienholz, mit Erz überzogen. 7 Und man soll die Stangen in die Ringe tun, daß die Stangen seien an beiden Seiten des Altars, wenn man ihn trägt. 8 Und sollst ihn also von Brettern machen, daß er inwendig hohl sei, wie dir auf dem Berge gezeigt ist.
In der Herstellung der Stiftshütte beginnt Gott einmal bei der Bundeslade im Allerheiligsten [Kap. 25,10] und schreitet fort mit der Beschreibung, bis wir im Vorhof beim ehernen Altar stehen [Kap. 27,1.9].
Damit soll uns gezeigt werden, wie Gott aus Seinem himmlischen Heiligtum ausgegangen ist in Erbarmen, um den durch eigene Schuld Ihm fern gerückten Menschen zu suchen und zu retten - ihn in Seine Herrlichkeit zu bringen! - Ja, die Gnade Gottes sah den Fall des Menschengeschlechts voraus und traf schon in der Ewigkeit die Bestimmungen der Barmherzigkeit zu unserer Erlösung! (Lies 1. Mos. 3,15; Ps. 40,5-10 [Luth. 6-11].)
Und als die Zeit gekommen war, sandte Gott Seinen eingeborenen Sohn, der der Abglanz Seiner Herrlichkeit ist. Er, der Herr Jesus, hat uns das Herz und die Herrlichkeit des Vaters kundgetan. Er ist die Tür, die wie der Eingang zum Vorhof weit offen steht; Er ist der Freund der Sünder, der so freundlich ruft: „Kommt alle her zu Mir, die ihr euch abquält und von schwerer Last bedrückt seid - Ich will euch Ruhe schenken!“ - und dann nimmt Er uns bei der Hand und führt uns zum ehernen Altar, wo die Frage unserer Sünde und Schuld erschreckend vor unser Auge tritt: „Was hast du getan?“ [vgl. 1. Mos. 4,10; 2. Sam. 12,7a]
Wo aber dem tief Bereuenden die ganze Großtat der Liebe Gottes geoffenbart wird: So sehr hat Gott die Menschheit geliebt, daß Er Seinen eingeborenen Sohn opferte, damit jeder, der sich huldigend vor Ihm beugt, nicht verloren gehe, sondern schon jetzt das ewige Leben habe und sich desselben freue! - „Den, der von keiner Sünde wußte - der Sünde überhaupt nicht kannte - Ihn hat Gott an unserer Stelle zur Sünde gemacht, damit wir als Freigesprochene und Gerechtfertigte ein lebendiges Denkmal der in Christo rettenden und heiligenden Gerechtigkeit Gottes seien!“ - Als Erlöste dürfen wir dann auch Priester sein, die die praktische Reinigung lieben und suchen (ehernes Meer!) und die mit Freimut und Zuversicht in das Heiligtum eintreten. So tun wir Schritte auf dem neuen und lebendigen Weg und nahen im Geiste dem Thron Gottes, der ja ein Thron der Gnade und der Herrlichkeit ist: „Durch Christum laßt uns Gott fort und fort die Opfer des Lobes darbringen - das ist die Frucht der Lippen, die Christi Namen bekennen und preisen!“ (Lies Jes. 52,11; 2. Kor. 7,1; Hebr. 10,23!)
Zu denken, daß ein wahrer Gläubiger, gerechtfertigt durch den Opfertod Christi, noch verloren gehen könnte, das wäre eine Verleugnung des ganzen Werkes von Golgatha! Die Sünden des wahren Glaubenden sind alle durch Gott Selbst hinweggeräumt worden. Sie sind vergeben und ausgelöscht für immerdar! Soweit der Osten entfernt ist vom Westen, hat der Tod des fleckenlosen Lammes Gottes unsere Sünden von uns entfernt. Mangel an Klarheit und Glauben in dieser Beziehung ist die Ursache, daß so viele Gläubige ihre Tage in Trauer zubringen. Nach ihrer Meinung ist die Frage ihrer Schuld niemals ganz in Ordnung gebracht worden. Sie suchen Frieden für ihr beunruhigtes Gewissen, indem sie nach Beweisen ihrer Wiedergeburt suchen und nach Sicherheit in ihren Gefühlen und Erfahrungen. Aber nur die Erkenntnis dessen, was Gott dort am Kreuze durch Christus für uns getan hat - nur diese Glaubenserkenntnis verleiht der Seele vollkommenen und bleibenden Frieden.
(Mittwoch, 12. Dezember 1934)