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9. Todsünden (Zauberei, Zoophilie, Götzendienst) und Schutz für Schwache (Fremdlinge, Witwen, Waisen, und Arme) (2. Mose 22,16-24)
2. MOSE 22,16-24
16 Weigert sich aber ihr Vater, sie ihm zu geben, soll er Geld darwägen, wieviel einer Jungfrau zur Morgengabe gebührt. 17 Die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen. 18 Wer bei einem Vieh liegt, der soll des Todes sterben. 19 Wer den Göttern opfert und nicht dem HERRN allein, der sei verbannt. 20 Die Fremdlinge sollst du nicht schinden noch unterdrücken; denn ihr seid auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen. 21 Ihr sollt keine Witwen und Waisen bedrängen. 22 Wirst du sie bedrängen, so werden sie zu mir schreien, und ich werde ihr Schreien erhören; 23 so wird mein Zorn ergrimmen, daß ich euch mit dem Schwert töte und eure Weiber Witwen und eure Kinder Waisen werden. 24 Wenn du Geld leihst einem aus meinem Volk, der arm ist bei dir, sollst du ihn nicht zu Schaden bringen und keinen Wucher an ihm treiben.
Betörung und Verführung junger Mädchen wurde im Gottesstaat Israel nicht geduldet! [1. Mos. 34,1-8.]
Solange eine Tochter nicht verlobt oder verheiratet war, galt sie als des Vaters Eigentum. [Kap. 21,7.] Der väterliche Apostel Paulus schreibt im geistlichen Sinn den Korinthern, deren inneres Leben und Fortkommen ihm so sehr am Herzen lag: „Ich eifere um euch mit Gottes Eifer, denn ich habe euch einem Mann verlobt, Christus! Ihm will ich euch als eine keusche Jungfrau entgegenführen. Doch ich fürchte, daß etwa, wie die Schlange Eva verführte durch ihre List, also auch eure Denkungsart verderbt und von der Einfalt gegen den Herrn Jesus abgewandt werden könnte!“ - Das Hohelied zeigt dem geistlichen Christen, wie heilig nahe er dem himmlischen Herrn und Bräutigam stehen kann und stehen darf. Ihm ist die Reinheit und Weihe Seiner Brautseele unaussprechlich teuer. Er sagt von ihr: „Ein verschlossener Garten ist Meine Schwester, Meine Braut - ein verschlossener Born, eine versiegelte Quelle!“ [Hohel. 4,12; vgl. Spr. 22,11; Hiob 17,9; Ps. 73,1; Matth. 5,8.]
V. 18: Zauberei wurde in Israel mit dem Tode bestraft und ist heute in Gottes Augen ebenso verrucht wie in alten Zeiten. Ist es nicht furchtbar, daß unsere Christenheit ganz durchseucht ist von Zauberei, Totenbeschwörung und Wahrsagerei? Gottes Fluch und Bann lastet auf diesen Greueln. [Vgl. 3. Mos. 19,26.31; 20,6 u. 27.]
Die Offenbarung sagt uns, daß ewiglich draußen sein werden alle Unreinen, Mörder und Götzendiener und alle Zauberer, sowie jeder, der die Lüge liebt und übt. - Auch die widernatürliche, fleischliche Vermischung mit Tieren steht unter dem Todesurteil Gottes. Wie viele Menschen auch bei uns mit dieser furchtbaren Erniedrigung und Sünde befleckt sind, läßt sich nicht aussprechen; ihre Folgen sind entsetzlich! - V. 20: Dem Tode verfallen und verbannt ist auch der, welcher fremden Göttern opfert. Denn Gott ist so herrlich, daß Er allein unsere Dankbarkeit und unseren Dienst, unsere Liebe und unsere Ehrfurcht beanspruchen kann: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und Ihm allein dienen!“ (Vgl. 5. Mos. 10,12-21.)
Nur der Geist Gottes, wenn er mit Macht in uns wirkt und uns die himmlische Welt aufschließt, kann uns erkennen lassen, was diese gnadenvolle Forderung unseres Gottes umschließt: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, mit deinem ganzen Verstand und mit deiner ganzen Kraft!“ - V. 21-24: Die Fremdlinge, d. h. Angehörige fremder Völker, welche sich Israel angeschlossen hatten, wurden von dem besonderen Schutz Gottes umgeben und sollten nicht bedrängt und bedrückt werden. Gott liebt alle Menschen und zieht nicht ein Volk dem anderen vor; sondern in jedem Volke sind Ihm alle, die Ihn fürchten und praktische Gerechtigkeit üben, angenehm. Wenn gewiß jedes Volk auf Erden seine gottgegebene Bestimmung und Eigenart, seine Vorzüge und Vorrechte hat, so ist der Hochmut, der sich über andere erhebt - besser und edler zu sein glaubt als sie, ein Greuel in Gottes Augen! - Israel sollte nie vergessen, wie es ihm selbst zu Mute gewesen ist, als es ein Fremdling und Unterdrückter im Lande Ägypten gewesen war. In seinem Land, so wollte es Gott, sollten die Angehörigen fremder Nationen, wenn sie es mit dem Volke Gottes halten wollten, sich wohl fühlen!
(Montag, 20. August 1934)