BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 176 (Gebot 8: Nicht stehlen)
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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
D. GESETZ 1: Das Bundesbuch (2. Mose 20-24)

2. Die Zehn Gebote (2. Mose 20,1-17)

h) Gebot 8: Nicht stehlen (2. Mose 20,15)


2. MOSE 20,15

Du sollst nicht stehlen.

Unantastbar soll uns das Eigentum des Nächsten sein. Das Gebot: „Du sollst nicht stehlen!“ verbietet nicht nur die heimliche oder offene Entwendung fremden Eigentums, sondern auch die Beschädigung, Veruntreuung oder Beeinträchtigung desselben durch Fahrlässigkeit oder Gleichgültigkeit. [Lies 2. Mos. 23,4. 5; 5. Mos. 22,1-4.]

2. Mose 23,4. 5 -- 4 Wenn du deines Feindes Ochsen oder Esel begegnest, daß er irrt, so sollst du ihm denselben wieder zuführen. 5 Wenn du den Esel des, der dich haßt, siehst unter seiner Last liegen, hüte dich, und laß ihn nicht, sondern versäume gerne das Deine um seinetwillen. / 5. Mose 22,1-4 -- 1 Wenn du deines Bruders Ochsen oder Schaf siehst irregehen, so sollst du dich nicht entziehen von ihnen, sondern sollst sie wieder zu deinem Bruder führen. 2 Wenn aber dein Bruder dir nicht nahe ist und du kennst ihn nicht, so sollst du sie in dein Haus nehmen, daß sie bei dir seien, bis sie dein Bruder suche, und sollst sie ihm dann wiedergeben. 3 Also sollst du tun mit seinem Esel, mit seinem Kleid und mit allem Verlorenen, das dein Bruder verliert und du findest; du kannst dich nicht entziehen. 4 Wenn du deines Bruders Esel oder Ochsen siehst fallen auf dem Wege, so sollst du dich nicht von ihm entziehen, sondern sollst ihm aufhelfen.

Wenn man die Menschen vor den Spiegel der Gebote stellt, so sagen die meisten schnell: Das Gebot „Du sollst nicht stehlen!“ habe ich niemals übertreten. Doch wenn du dich vor Gott besinnst und dein vergangenes Leben vom göttlichen Licht beleuchten läßt, so wird gar manche Sünde auf diesem Gebiet vor deiner Erinnerung auftauchen. Schon als kleines Kind hast du vielleicht deiner Mutter ein Stück Zucker aus der Zuckerdose oder Honig aus dem Honigglase genommen. Andere haben in der Schule dem Nebensitzer oder der Nebensitzerin einen Griffel, einen Radiergummi oder einen Bleistift genommen. Wieder andere haben schon als Kinder, wenn sie für die Mutter zum Kaufmann gingen, Bonbons oder anderes heimlich vom Ladentisch weggenommen! -Hundertfältig sind die kleinen und großen Sünden gegen dieses Gebot. - Vor längeren Jahren berechnete man die Höhe der durch falsche Steuererklärungen unterschlagenen Einkommensteuer in Deutschland auf weit über 100 Millionen Mark. Wahrscheinlich blieb diese Berechnung noch weit hinter dem tatsächlichen Verlust zurück. - Wenn es sich darum handelt, den Staat zu betrügen, gefundenes Geld oder gefundene Gegenstände stillschweigend einzustecken, beim Wechseln an der Kasse irrtümlich zuviel empfangenes Geld als gute Beute mitzunehmen, so haben viele Menschen in diesen Dingen ein weites, aber eben dadurch sehr belastetes Gewissen. - Doch gehen wir weiter: wie viele sind beim Kauf darauf aus, die Ware möglichst billig zu bekommen und deshalb den Preis herunterzudrücken ohne danach zu fragen, ob der Verkäufer Verlust erleidet! (Spr. 20,14.)

Sprüche 20,14 -- "Böse, böse!" spricht man, wenn man's hat; aber wenn's weg ist, so rühmt man es dann.

Andere führen Prozesse, um zu Gewinn zu kommen. Wir leben in einer Welt, die erfüllt ist von Ungerechtigkeit und Selbstsucht, die gar manchmal noch vergoldet ist mit einem trügerischen Schein der Redlichkeit! Sobald aber ein Mensch aufrichtig mit seinem vergangenen Lebens ins Licht tritt, so erkennt er: „Ich bin durch meine namenlose Selbstsucht auch diesem Gebot gegenüber ein Schuldiger!“ -Ein Hauptmittel, durch welches der Teufel die Menschen auf diesem Sündengebiet verführt, ist das Geld. Der Herr Jesus nennt dasselbe „den ungerechten Mammon“. - Wie sehr haben auch ernste Kinder Gottes nötig, sich im Lichte dieses göttlichen Verbotes zu prüfen und zu reinigen. Geiz, Habsucht und Liebe zum Geld sind tief eingewurzelte Sünden des menschlichen Herzens und Lebens, von denen vieles mitgeht über die Schwelle der Bekehrung. Der Prediger sagt: „Wer das Geld liebt, wird dess Geldes nicht satt, und wer den Reichtum liebt, nicht des Ertrages!“ (Vgl. 1. Sam. 8,1-3; Jer. 22,17; Röm. 1,28.29.)

1. Samuel 8,1-3 -- 1 Da aber Samuel alt ward, setzte er seine Söhne zu Richtern über Israel. 2 Sein erstgeborener Sohn hieß Joel und der andere Abia, und sie waren Richter zu Beer-Seba. 3 Aber seine Söhne wandelten nicht in seinem Wege, sondern neigten sich zum Geiz und nahmen Geschenke und beugten das Recht. / Jeremia 22,17 -- Aber deine Augen und dein Herz stehen nicht also, sondern auf deinen Geiz, auf unschuldig Blut zu vergießen, zu freveln und unterzustoßen. / Römer 1,28.29 -- 28 Und gleichwie sie nicht geachtet haben, daß sie Gott erkenneten, hat sie Gott auch dahingegeben in verkehrten Sinn, zu tun, was nicht taugt, 29 voll alles Ungerechten, Hurerei, Schalkheit, Geizes, Bosheit, voll Neides, Mordes, Haders, List, giftig, Ohrenbläser

Der Heilige Geist stellt Habsucht und Geiz unmittelbar neben Hurerei, Unreinigkeit und Trunksucht und sagt uns, daß die Geizigen und Habsüchtigen das Königreich Gottes nicht ererben werden - kein Erbteil haben unter der Königsherrschaft Jesu Christi (Lies 1. Kor. 6,9.10; Eph. 5,5.)

1. Korinther 6,9.10 -- 9 Wisset ihr nicht, daß die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Lasset euch nicht verführen! Weder die Hurer noch die Abgöttischen noch die Ehebrecher noch die Weichlinge noch die Knabenschänder 10 noch die Diebe noch die Geizigen noch die Trunkenbolde noch die Lästerer noch die Räuber werden das Reich Gottes ererben. / Epheser 5,5 -- Denn das sollt ihr wissen, daß kein Hurer oder Unreiner oder Geiziger, welcher ist ein Götzendiener, Erbe hat in dem Reich Christi und Gottes.

Der Psalmist bittet: „Herr, neige mein Herz zu Deinen Zeugnissen und nicht zum Gewinn!“ -In welch großes Unglück brachte doch ein Achan das siegreiche Volk Gottes in Josuas Tagen, als seine Begehrlichkeit ihn verführte, sich an einem schönen Mantel aus Sinear und an zweihundert Sekel Silber und einer Stange Gold zu vergreifen. Er mußte gesteinigt werden, und ein großer Steinhaufen mußte das Denkmal seiner großen Sünde sein! [Lies Jos. 7,10-12. 19-21. 25. 26.]

Josua 7,10-12 -- 10 Da sprach der HERR zu Josua: Stehe auf! Warum liegst du also auf deinem Angesicht? 11 Israel hat sich versündigt, sie haben meinen Bund übertreten, den ich ihnen angeboten habe, und haben des Verbannten etwas genommen und gestohlen und es verleugnet und unter eure Geräte gelegt. 12 Die Kinder Israel können nicht stehen vor ihren Feinden, sondern müssen ihren Feinden den Rücken kehren; denn sie sind im Bann. Ich werde hinfort nicht mit euch sein, wo ihr nicht den Bann aus euch vertilgt. ... 19 Und Josua sprach zu Achan: Mein Sohn, gib dem HERRN, dem Gott Israels, die Ehre und gib ihm das Lob und sage mir an: Was hast du getan? und leugne mir nichts. 20 Da antwortete Achan Josua und sprach: Wahrlich, ich habe mich versündigt an dem HERRN, dem Gott Israels. Also und also habe ich getan: 21 ich sah unter dem Raub einen köstlichen babylonischen Mantel und zweihundert Silberlinge und eine goldene Stange, fünfzig Lot am Gewicht; des gelüstete mich, und ich nahm es. Und siehe es ist verscharrt in die Erde in meiner Hütte und das Silber darunter. ... 25 Und Josua sprach: Weil du uns betrübt hast, so betrübe dich der HERR an diesem Tage. Und das ganze Israel steinigte ihn und verbrannte sie mit Feuer. Und da sie sie gesteinigt hatten, 26 machten sie über sie einen großen Steinhaufen, der bleibt bis auf diesen Tag. Also kehrte sich der HERR von dem Grimm seines Zorns, Daher heißt derselbe Ort das Tal Achor bis auf diesen Tag.

Der weise Salomo sagt: „Wer unrechtmäßigen Gewinn haßt, wird seine Tage verlängern!

(Donnerstag, 2. August 1934)

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Zuletzt geändert am 23.10.2015 10:42 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)