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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
D. GESETZ 1: Das Bundesbuch (2. Mose 20-24)
2. Die Zehn Gebote (2. Mose 20,1-17)
c) Gebot 3: Nicht den Namen des HERRN missbrauchen (2. Mose 20,7)
2. MOSE 20,7
7 Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.
Die Kinder der Welt kennen nicht die unermeßliche Bedeutung und Kraft, das rettende Heil, welches in dem Namen unseres Herrn Jesu Christi - d. h. in Ihm Selbst für alle Menschen liegt. Die Schrift sagt: „Wer irgend den Namen des Herrn anrufen wird, der wird gerettet werden!“ und Seinen Jüngern sagt der Herr Jesus: „Was irgend ihr bitten werdet in Meinem Namen, das werde Ich tun, damit der Vater verherrlicht werde in dem Sohne!“ - Müssen wir Kinder Gottes uns nicht sehr davor hüten, den Namen unseres Herrn Jesu oberflächlich und gedankenlos auf unsere Lippen zu nehmen? - In demselben Psalm, in welchem steht: „Rufe Mich an am Tage der Bedrängnis; Ich will dich retten, und du wirst Mich verherrlichen“, spricht Gott zu denen, welche sich nach Seinem Gesetz nicht richten: „Was hast du Meine Satzungen herzusagen und Meinen Bund in deinen Mund zu nehmen? Du hassest ja Meine Erziehung und wirfst Meine Worte hinter dich!“ - Nicht umsonst ruft die Schrift uns zu: „Irret euch nicht, Gott läßt Seiner nicht spotten!“ Wie oft geschieht es auch bei Gläubigen, daß die zerstreuten Gedanken mit ganz anderem beschäftigt sind, während die Lippen in Liedern oder Gebeten den Namen des Herrn anrufen. Und doch sollten wir niemals ohne Ehrfurcht Ihn nennen oder in Briefen von Ihm schreiben; denn der Herr ist ein großer König: „Gar niemand ist Dir gleich, Herr, Du bist groß, und groß ist Dein Name in Macht! Wer sollte Dich nicht fürchten, Du König der Völker, denn Dir gebührt Ehrfurcht!“ (Ps. 31,19 [Luth. 20]; Ps. 33,8.18.19; 34,7-10.15.16 [Luth. 8-11.16.17].)
Psalm 31,20 -- Wie groß ist deine Güte, die du verborgen hast für die, so dich fürchten, und erzeigest vor den Leuten denen, die auf dich trauen! / Psalm 33,8.18.19 -- 8 Alle Welt fürchte den HERRN; und vor ihm scheue sich alles, was auf dem Erdboden wohnt. ... 18 Siehe, des HERRN Auge sieht auf die, so ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen, 19 daß er ihre Seele errette vom Tode und ernähre sie in der Teuerung. / Psalm 34,8-11.16.17 -- 8 Der Engel des HERRN lagert sich um die her, so ihn fürchten, und hilft ihnen aus. 9 Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn traut! 10 Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen! denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel. 11 Reiche müssen darben und hungern; aber die den HERRN suchen, haben keinen Mangel an irgend einem Gut. ... 16 Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien; 17 das Antlitz aber des HERRN steht gegen die, so Böses tun, daß er ihr Gedächtnis ausrotte von der Erde.
Durch den Namen des Herrn Jesu sind in dieser Welt die größten Wunder geschehen. Petrus sprach zu dem lahmen Bettler an der Tempeltür: „Silber und Gold habe ich nicht. Was ich aber habe, das gebe ich dir: In dem Namen Jesu Christi, des Nazaräers, stehe auf und wandle!“ - Ja, der Glaube an die Gnade, Kraft und Herrlichkeit Christi hat eine wunderbare Wirkung. Er, unser Herr, offenbart Seine göttliche Kraft an Geist, Seele und Leib des Glaubenden. Wie Großes trauten die 70 Jünger, welche Jesus aussandte, Ihm, ihrem Herrn, zu, und ihr Glaube wurde nicht beschämt. Mit Freuden kehrten sie von ihrem Dienst zurück und jubelten: „Herr, auch die Teufel sind uns untertan in Deinem Namen!“ - Daraufhin konnte Jesus zu ihnen sprechen: „Siehe, Ich gebe euch die Gewalt, auf Schlangen und Skorpione zu treten und Macht zu haben über die ganze Kraft des Feindes; und nichts soll euch irgendwie beschädigen!“ [Lies Luk. 10,17-21.]
Lukas 10,17-21 -- 17 Die Siebzig aber kamen wieder mit Freuden und sprachen: HERR, es sind uns auch die Teufel untertan in deinem Namen. 18 Er sprach aber zu ihnen: Ich sah wohl den Satanas vom Himmel fallen als einen Blitz. 19 Sehet, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch beschädigen. 20 Doch darin freuet euch nicht, daß euch die Geister untertan sind. Freuet euch aber, daß eure Namen im Himmel geschrieben sind. 21 Zu der Stunde freute sich Jesus im Geist und sprach: Ich preise dich, Vater und HERR des Himmels und der Erde, daß du solches verborgen hast den Weisen und Klugen, und hast es offenbart den Unmündigen. Ja, Vater, also war es wohlgefällig vor dir.
Ja, welches Geheimnis des Segens, der Bewahrung und des Sieges im Leben derer, die an die Macht des Namens Jesu Christi glauben. Es steht geschrieben: „Der Name des Herrn ist ein starker Turm - ein festes Schloß; der Gerechte läuft dahin und ist in Sicherheit!“ - Bei den armen verfinsterten Menschen wird dieser Name verlästert, aber unter den Heiligen und Geliebten Gottes wird er gepriesen! Kind Gottes, wache, daß dein Gebetskämmerlein vor jeder Art von Heuchelei bewahrt bleibe - daß zwischen Gott und dir jedes Wort, jede Gebärde aufrichtig sei: „Das Opfer derer, die sich nach den göttlichen Gesetzen nicht richten, ist dem Herrn ein Greuel; aber das Gebet der Aufrichtigen ist Sein Wohlgefallen! - Fern ist Er von denen, die sich von Seinen Geboten gelöst haben; aber das Gebet der Gerechten erhört Er.“ Wer nur äußerlich den Namen des Herrn bekennt, aber im Herzen und Leben fern von Ihm ist und Ihm nicht gehorcht, der versündigt sich zwiefältig: einmal durch seinen Ungehorsam und Unglauben, sodann durch seine Heuchelei! (Lies Jes. 29,13-15; [48,1-5a; 58,1-7].)
Jesaja 29,13-15 -- 13 Und der HERR spricht: Darum daß dies Volk zu mir naht mit seinem Munde und mit seinen Lippen mich ehrt, aber ihr Herz fern von mir ist und sie mich fürchten nach Menschengeboten, die sie lehren: 14 so will ich auch mit diesem Volk wunderlich umgehen, aufs wunderlichste und seltsamste, daß die Weisheit seiner Weisen untergehe und der Verstand seiner Klugen verblendet werde. 15 Weh, die verborgen sein wollen vor dem HERRN, ihr Vornehmen zu verhehlen, und ihr Tun im Finstern halten und sprechen: Wer sieht uns, und wer kennt uns? / Jesaja 48,1-5 -- 1 Höret das, ihr vom Hause Jakob, die ihr heißet mit Namen Israel und aus dem Wasser Juda's geflossen seid; die ihr schwöret bei dem Namen des HERRN und gedenkt des Gottes in Israel, aber nicht in der Wahrheit noch Gerechtigkeit. 2 Sie nennen sich aus der heiligen Stadt und trotzen auf den Gott Israels, der da heißt der HERR Zebaoth. 3 Ich habe es zuvor verkündigt, dies Zukünftige; aus meinem Munde ist's gekommen, und ich habe es lassen sagen; ich tue es auch plötzlich, daß es kommt. 4 Denn ich weiß, daß du hart bist, und dein Nacken ist eine eiserne Ader, und deine Stirn ist ehern; 5 Darum habe ich dir's verkündigt zuvor und habe es dir lassen sagen, ehe denn es gekommen ist, auf daß du nicht sagen könntest: Mein Götze tut's, und mein Bild und Abgott hat's befohlen. / Jesaja 58,1-7 -- 1 Rufe getrost, schone nicht, erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk ihr Übertreten und dem Hause Jakob ihre Sünden. 2 Sie suchen mich täglich und wollen meine Wege wissen wie ein Volk, das Gerechtigkeit schon getan und das Recht ihres Gottes nicht verlassen hätte. Sie fordern mich zu Recht und wollen mit ihrem Gott rechten. 3 "Warum fasten wir, und du siehst es nicht an? Warum tun wir unserm Leibe wehe, und du willst's nicht wissen?" Siehe, wenn ihr fastet, so übt ihr doch euren Willen und treibt alle eure Arbeiter. 4 Siehe, ihr fastet, daß ihr hadert und zanket und schlaget mit gottloser Faust. Wie ihr jetzt tut, fastet ihr nicht also, daß eure Stimme in der Höhe gehört würde. 5 Sollte das ein Fasten sein, das ich erwählen soll, daß ein Mensch seinem Leibe des Tages übel tue oder seinen Kopf hänge wie ein Schilf oder auf einem Sack und in der Asche liege? Wollt ihr das ein Fasten nennen und einen Tag, dem HERRN angenehm? 6 Das ist aber ein Fasten, das ich erwähle: Laß los, welche du mit Unrecht gebunden hast; laß ledig, welche du beschwerst; gib frei, welche du drängst; reiß weg allerlei Last; 7 brich dem Hungrigen dein Brot, und die, so im Elend sind, führe ins Haus; so du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht von deinem Fleisch.
(Donnerstag, 21. Juni 1934)