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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
C. Israel in der WILDNIS (2. Mose 15-19)
1. Das Lied Moses: a) Der HERR, der uns gerettet hat (2. Mose 15,1-3)
2. MOSE 15,1-3
1 Da sang Mose und die Kinder Israel dies Lied dem HERRN und sprachen: Ich will dem HERRN singen, denn er hat eine herrliche Tat getan; Roß und Mann hat er ins Meer gestürzt. 2 Der HERR ist meine Stärke und mein Lobgesang und ist mein Heil. Das ist mein Gott, ich will ihn preisen; er ist meines Vaters Gott, ich will ihn erheben. 3 Der HERR ist der rechte Kriegsmann; HERR ist sein Name.
„Es ist gut, den Herrn zu preisen und Psalmen zu singen Deinem Namen, o Höchster!“ - „Halleluja! Schön ist's unserem Gott zu singen, ja lieblich und wohlgeziemend ist Lobgesang!“ - Das ganze Lied des Mose ist erfüllt von dem, was Israels herrlicher Gott ist, und dem, was Er getan hat. Wir müssen unseren großen Gott und Seine Liebe erst in Wahrheit aus tiefer Sündennot heraus erkannt und erfahren haben. Dann erst, wenn wir, die wir durch unsere Sünde so fern von Ihm waren, Ihm nahegebracht worden sind durch den Herrn Jesus - wenn wir sprechen können : „Wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat!“ (lies Joh. 3,16) - dann erst können wir Ihn rühmen und preisen - Ihm die Opfer unseres Lobes und unserer Huldigung darbringen! [Lies Offenb. 1,5b.6; 5,6-14.]
Johannes 3,16 -- Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. / Offenbarung 1,5.6 -- 5 und von Jesu Christo, welcher ist der treue Zeuge und Erstgeborene von den Toten und der Fürst der Könige auf Erden! Der uns geliebt hat und gewaschen von den Sünden mit seinem Blut 6 und hat uns zu Königen und Priestern gemacht vor Gott und seinem Vater, dem sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. ... 5,6 Und ich sah, und siehe, mitten zwischen dem Stuhl und den vier Tieren und zwischen den Ältesten stand ein Lamm, wie wenn es erwürgt wäre, und hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande. 7 Und es kam und nahm das Buch aus der Hand des, der auf dem Stuhl saß 8 Und da es das Buch nahm, da fielen die vier Tiere und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm und hatten ein jeglicher Harfen und goldene Schalen voll Räuchwerk, das sind die Gebete der Heiligen, 9 und sangen ein neues Lied und sprachen: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist erwürget und hast uns Gott erkauft mit deinem Blut aus allerlei Geschlecht und Zunge und Volk und Heiden 10 und hast uns unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und wir werden Könige sein auf Erden. 11 Und ich sah und hörte eine Stimme vieler Engel um den Stuhl und um die Tiere und um die Ältesten her; und ihre Zahl war vieltausendmal tausend; 12 und sie sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das erwürget ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. 13 Und alle Kreatur, die im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und im Meer, und alles, was darinnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Stuhl sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! 14 Und die vier Tiere sprachen: Amen! Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an den, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Viele Menschen sind wohl von der Tatsache überzeugt, daß in dem Herrn Jesus und in keinem anderen Heil zu finden ist. Aber es ist noch etwas ganz anderes, wenn unsere Seele persönlich aus tiefster Sündennot heraus die rettende Macht der durch Christum geschehenen Erlösung an sich erfahren hat - wenn wir aus innigster Dankbarkeit und Anbetung heraus die Liebe Gottes und die Gnade unseres Herrn Jesu rühmen! - Das Volk Israel sah die große Rettung, war voller Vertrauen Seinem großen Retter-Gott gegenüber, dessen Macht und Gnade es so wunderbar erlebt und erfahren hatte: „Da glaubten sie Seinem Worte und sangen Sein Lob!“ Wer rühmen kann: „Er hat mich heraufgeführt aus der Grube des Verderbens und meine Füße auf einen Felsen gestellt!“ dem kann der Herr Jesus auch das neue Lied in den Mund legen, „einen Lobgesang für unseren Gott“! - Der Geist Gottes offenbart uns in der Heiligen Schrift mit herrlicher Klarheit, daß Gott allen wahren Glaubenden in Christo eine ganz neue Stellung eingeräumt hat. Sie dürfen in einem auferstandenen, gekrönten Heiland zur Rechten Gottes im Himmel die Höhe ihrer Stellung und Berufung - die Fülle der ihnen geschenkten Begnadigung erblicken: „Ihr seid angenehm und wohlgefällig gemacht in Ihm, dem Geliebten.“ (Lies Apgesch. 7,55.56; Röm. 8,1-4; 1. Petr. 1,3-5.)
Apostelgeschichte 7,55.56 -- 55 Wie er aber voll heiligen Geistes war, sah er auf gen Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesum stehen zur Rechten Gottes; 56 und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und des Menschen Sohn zur Rechten Gottes stehen. / Römer 8,1-4 -- 1 So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist. 2 Denn das Gesetz des Geistes, der da lebendig macht in Christo Jesu, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. 3 Denn was dem Gesetz unmöglich war (sintemal es durch das Fleisch geschwächt ward), das tat Gott und sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündlichen Fleisches und der Sünde halben und verdammte die Sünde im Fleisch, 4 auf daß die Gerechtigkeit, vom Gesetz erfordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist. / 1. Petrus 1,3-5 -- 3 Gelobet sei Gott und der Vater unsers HERRN Jesu Christi, der uns nach seiner Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, 4 zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das behalten wird im Himmel 5 euch, die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereitet ist, daß sie offenbar werde zu der letzten Zeit.
Sobald die glaubende Seele durch einen klaren Unterricht in das volle Heil, in die herrliche neue Stellung, die Christus ihr am Kreuz erworben hat, hineingeführt worden ist - sobald sie in kindlichem Glauben, beeinflußt durch den Geist Gottes, in all diese köstlichen Segnungen eintritt, befindet sie sich außer dem Bereich des Zweifels und der Ungewißheit! Wie könnte eine vertrauende Seele zweifeln an ihrer völligen Begnadigung, wenn sie weiß, daß ein so herrlicher Fürsprecher, wie Jesus es ist, sie beständig vor dem Throne Gottes vertritt - wenn sie weiß, daß Gott Selbst ihr diesen Retter und Fürsprecher geschenkt hat, und daß es Gottes eigenes Herz ist, das uns als geliebte Kinder befreit und beglückt in Seiner Gegenwart haben will auf ewig! [Lies Hebr. 10,19-25.]
Hebräer 10,19-25 -- 19 So wir denn nun haben, liebe Brüder, die Freudigkeit zum Eingang in das Heilige durch das Blut Jesu, 20 welchen er uns bereitet hat zum neuen und lebendigen Wege durch den Vorhang, das ist durch sein Fleisch, 21 und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes: 22 so lasset uns hinzugehen mit wahrhaftigem Herzen in völligem Glauben, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leibe mit reinem Wasser; 23 und lasset uns halten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; 24 und lasset uns untereinander unser selbst wahrnehmen mit Reizen zur Liebe und guten Werken 25 und nicht verlassen unsere Versammlung, wie etliche pflegen, sondern einander ermahnen; und das so viel mehr, soviel ihr sehet, daß sich der Tag naht.
Unsre Lieder aufwärts dringen
Zu Dir, Gott der Liebe hin.
Deine Güte zu besingen
Ist nur Freude, nur Gewinn.
Deine Gnade machte offen
Uns den Weg zur Herrlichkeit.
Dorthin dringet unser Hoffen,
Dort liegt unser Teil bereit.
Ja, Dich loben unsre Seelen,
Gott der Macht und Liebe Du!
Wer kann Deinen Ruhm erzählen,
Wer ist reich, o Herr, wie Du?
Lieb' und Güte, Gnad' und Stärke,
Sind zu segnen uns vereint,
Leiten uns in jedem Werke,
Bis der Morgenstern erscheint.
(Sonntag, 8. April 1934)