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20. Der HERR zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule und bei Nacht in einer Feuersäule. (2. Mose 13,20-22)
2. MOSE 13,20-22
20 Also zogen sie aus von Sukkoth und lagerten sich in Etham, vorn an der Wüste. 21 Und der HERR zog vor ihnen her, des Tages in einer Wolkensäule, daß er den rechten Weg führte, und des Nachts in einer Feuersäule, daß er ihnen leuchtete, zu reisen Tag und Nacht. 22 Die Wolkensäule wich nimmer von dem Volk des Tages noch die Feuersäule des Nachts.
4. MOSE 9,15-23
15 Und des Tages, da die Wohnung aufgerichtet ward, bedeckte sie eine Wolke auf der Hütte des Zeugnisses; und des Abends bis an den Morgen war über der Wohnung eine Gestalt des Feuers. 16 Also geschah's immerdar, daß die Wolke sie bedeckte, und des Nachts die Gestalt des Feuers. 17 Und so oft sich die Wolke aufhob von der Hütte, so zogen die Kinder Israel; und an welchem Ort die Wolke blieb, da lagerten sich die Kinder Israel. 18 Nach dem Wort des HERRN zogen die Kinder Israel, und nach seinem Wort lagerten sie sich. Solange die Wolke auf der Wohnung blieb, so lange lagen sie still. 19 Und wenn die Wolke viele Tage verzog auf der Wohnung, so taten die Kinder Israel nach dem Gebot des HERRN und zogen nicht. 20 Und wenn's war, daß die Wolke auf der Wohnung nur etliche Tage blieb, so lagerten sie sich nach dem Wort des HERRN und zogen nach dem Wort des HERRN. 21 Wenn die Wolke da war von Abend bis an den Morgen und sich dann erhob, so zogen sie; oder wenn sie sich des Tages oder des Nachts erhob, so zogen sie auch. 22 Wenn sie aber zwei Tage oder einen Monat oder länger auf der Wohnung blieb, so lagen die Kinder Israel und zogen nicht; und wenn sie sich dann erhob, so zogen sie. 23 Denn nach des HERRN Mund lagen sie, und nach des HERRN Mund zogen sie, daß sie täten, wie der HERR gebot, nach des HERRN Wort durch Mose.
Unser Abschnitt könnte die Überschrift tragen: Das Geheimnis göttlicher Leitung und göttlichen Schutzes für uns auf ungebahntem, zuvor nicht gekanntem Wege. Ein Heer von Hunderttausenden wird uns gezeigt, Männer, Frauen und Kinder, Familien mit ihrem gesamten Hab und Gut, mit Hausrat und Vieh, welche durch eine pfadlose Wüste reisen, wo es keinen Weg, keine Nahrung, keine Versorgung irgendwelcher Art gab! Aber „Gott führte sie sicher, so daß sie sich nicht fürchteten.“ Er, der allmächtige, allweise und allgütige Hirte Israels „leitete sie gleich einer Herde in der Wüste“. (Ps. 78,52.53.)
„Er breitete eine Wolke aus zur Decke und ein Feuer, die Nacht zu erleuchten. Mit Himmelsbrot sättigte er sie. Er öffnete den Felsen, und es flossen Wasser heraus, die an den dürren Orten liefen wie ein Strom!“ [Ps. 105,39-41; vgl. Neh. 9,9-21.]
Ist nicht der Gott Israels nicht auch unser Gott, und will Er nicht an uns, Seinen Erlösten, in Christus Jesus dieselbe Macht und Güte, Treue und Barmherzigkeit erweisen wie an Seinem alttestamentlichen Bundesvolk? – Wer geführt werden will und dem Führer vertraut, der gibt seine Selbstständigkeit und die eigene Wahl auf. Er ordnet seinen Willen dem des Führers unter und traut dessen Weisheit und Einsicht mehr als der eigenen! Wollen wir die göttliche Leitung erfahren, so müssen wir unserem Gott ein völliges Vertrauen und damit auch Gehorsam und Demut entgegenbringen. Seine Liebe, Weisheit und Macht ist unerschöpflich, und Er weiß allein den rechten und guten Weg, auf welchem Er uns innerlich vollenden und auch äußerlich dem hohen Ziel zuführen kann, das Er Sich mit uns gesteckt hat! – Israel war eine Schar von machtlosen Fremdlingen. Sie konnten sich selbst nicht versorgen, nicht einmal für den nächsten Tag Pläne machen! Wenn sie lagerten, so wußten sie nicht wann wie wieder aufbrechen sollten. Ihr Leben war ein Leben täglicher und stündlicher Abhängigkeit von ihrem Gott! – Um Weisung und Leitung mußten sie hinschauen auf die Wolken- und Feuersäule. Ihre Bewegungen in der Wüste wurden von dem Willen und Befehl ihres Gottes geleitet; und wie gut ging es ihnen dabei! Wie getrost und zuversichtlich konnten sie sein, wie sicher behütet waren sie! Mit jedem Tage merkten sie besser, welch einen fürsorgenden, barmherzigen und treuen Gott sie hatten: „Tag für Tag trug Er ihre Last!“ Stets suchte Er ihnen die besten Lagerstätten aus, und immer neue Erquickungen und Stärkungen bereitete Er ihnen auf dem Wege. Bot die Wüste an sich ihnen auch nichts als Öde, Dürre, Entbehrung und Ermüdung, so ließ doch ihr Gott es ihnen an nichts mangeln, was ihre Kräfte erneuern, ihre Herzen erfreuen, ihren Mut und ihre Hoffnung beleben konnte! -
(Sonntag, 18. März 1934)