Vorige Andacht -- Nächste Andacht
19. Der geordnete Auszug Israels aus Ägypten. Die Gebeine Josefs wurden mitgeführt. (2. Mose 13,18b-20)
2. MOSE 13,18b-20
18 Darum führte er das Volk um auf die Straße durch die Wüste am Schilfmeer. Und die Kinder Israel zogen gerüstet aus Ägyptenland. 19 Und Mose nahm mit sich die Gebeine Josephs. Denn er hatte einen Eid von den Kindern Israel genommen und gesprochen: Gott wird euch heimsuchen; so führt meine Gebeine mit euch von hinnen. 20 Also zogen sie aus von Sukkoth und lagerten sich in Etham, vorn an der Wüste.
Als die Sadduzäer zu Jesus kamen, welche an keine Auferstehung glaubten, da mußte der Heiland ihnen sagen: „Ihr befindet euch im größten Irrtum, denn ihr kennet weder die Schriften (d.h. das Alte Testament), noch die Kraft Gottes! Habt ihr nicht von der Auferstehung der Toten gelesen, was zu euch geredet worden ist von Gott, der da spricht: Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs? Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen, denn vor Ihm leben sie alle!“ – Wir wissen ganz klar durch den Geist Gottes, daß die Erzväter samt allen Glaubenden des Alten Bundes an der himmlischen Herrlichkeit der Gemeinde Gottes teilhaben werden und vom Himmel aus die Segnung ihrer Nachkommen im irdischen Kanaan anschauen und fördern werden. (Lies Matth. 8,11)
In dem Bild der 24 Ältesten in der Offenbarung erkennen wir eine symbolische Darstellung aller zum Himmel entrückten Gläubigen – nicht nur der neutestamentlichen Gemeinde Jesu Christi, bestehend aus allen, die in Wahrheit Ihm huldigen; sondern daran, daß es 2x12 = 24 Älteste sind, erkennen wir, daß auch alle Glaubenden des Alten Bundes von Adam, Henoch und Abraham an bis zu Maleachi und dem betenden alten Simeon, ja bis zu Johannes dem Täufer, dem großen Vorläufer Christi, der himmlischen Brautgemeinde beigesellt sind und ewiglich an ihrer Herrlichkeit teilhaben. – Wirst auch du dazu gehören, liebe Seele? – Nach einigen Rasttagen in Sukkoth führte Mose das gesamte Israel nach Etham, also ostwärts, der Wüste Sur zu, von wo aus sie dann baldigst auf göttlichen Befehl wieder umkehrten, um an der westlichen Langseite der sogenannten Bitterseen nach Süden zu ziehen und schließlich die nördliche Spitze des Roten Meeres (oder Schilfmeeres) trockenen Fußes zu durchschreiten. Gott gab ihnen nicht nur in Mose eine geistesmächtigen und väterlich fürsorgenden Führer; nein, Er Selbst, der große, herrliche Gott, ließ sich herab und zog vor Seinem Volke her, um ihnen den Weg zu weisen, ihre Schwierigkeiten und Feinde zu überwinden und sie durch alle Gefahren und Nöte der Wüstenreise geschützt und siegreich hindurchzubringen! [Vgl. 5. Mos. 32,9-12.]
Durch die Wüste ziehende Karawanen zünden nachts ein Feuer an, sowohl um Licht zu haben, als auch um die wilden Tiere zu verscheuchen. Brechen sie auf, so lassen sie Feuer in eisernen Gefäßen, auf langen Stangen befestigt, als Wegweiser vor sich hertragen. Ebenso machen es auch die Heereszüge, die die Wüste durchschreiten und denen bei Tag durch Rauch, bei Nacht durch Feuerschein die Richtung des Weges angezeigt wird. [Die alten Perser ließen ihrem Heereszug heiliges Feuer in silbernen Altaröfen voraustragen!] – Gott aber, der Gott Israels, offenbarte Seine Gegenwart in einer mächtigen Wolkensäule, welche sich in der Höhe wie ein großer Schirm über das Volk ausbreitete und beim Wandern die Sonnenhitze von ihnen abhielt! In der Wolkensäule glühte nachts ein mächtiges Feuer, das den Israeliten Licht spendete. Diese Wolken- und Feuersäule, in welcher Jehova Selbst vor Seinem Volke herzog, stellte sich hernach zwischen Israel und die sie verfolgenden Ägypter, die letzteren in dichte Finsternis einhüllend, den Israeliten dagegen die Nacht helle machend! (Lies 2. Mos. 14,19.20.)
Auf solche Weise bahnte und zeigte der Herr Selbst in wunderbarer Weise Seinem aus Ägypten erlösten Volke den Weg, den sie ziehen sollten, bestimmte das Zeitmaß ihres Wanderns und gebot ihnen Halt, wenn sie ruhen sollten: „Auf den Befehl des Herrn brachen die Kinder Israel auf, und auf den Befehl des Herrn lagerten sie sich. (Lies 4. Mos. 9,15-23)
Der Herr Selbst suchte ihnen köstliche Oasen in der Wüste als Ruheplätze aus, wo sie sich erquickten im Schatten von Palmen und an frischen Quellen! So erfuhren sie es: „Der Herr ist mein Hirt; mir mangelt nichts! Auf grünen Auen läßt Er mich ruhen und führt mich an eine stille Stätte am Bache. Er bringt meine Seele wieder zurecht und erquickt sie von neuem! Er führt mich auf rechter Straße um Seines großen Namens willen!“ – Sowie im ersten Jahr der Wüstenzeit am Berge Sinai die Stiftshütte fertiggestellt war, die Wohnung des Herrn, ließ sich die Wolkensäule stets über dieser nieder als Zeichen der Gegenwart und Herrlichkeit des im Heiligtum wohnenden und thronenden Gottes Israels! Seine Treue war und ist groß: Die Wolkensäule wich niemals von dem Volke während all der 40 Jahre ihrer Wüstenwanderung. Licht und Leitung wurde ihnen beständig zuteil! [Lies Ps. 84,1-12 (Luth. 1-13).]
So verspricht auch uns unser erhöhter Herr und Heiland: „Siehe, Ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters!“ – Und um uns Seine Gegenwart fühlbar zu machen, hat Er uns vom Himmel her Seinen Heiligen Geist gesandt und gegeben. Als Kinder Gottes sind wir nur insoweit erkennbar, als der Geist Gottes in uns wirkt, uns regiert und führt. „So viele durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Kinder Gottes! Den Geist der Kindschaft habt ihr empfangen, in welchem wir rufen: Abba Vater!“
(Samstag, 17. März 1934)