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11. Die Ordnung des Passahfests: Das Blut des Lamms an den Türen läßt die letzte Plage vorübergehen. (2. Mose 12,1-13)
2. MOSE 12,8-10
8 Und sollt also das Fleisch essen in derselben Nacht, am Feuer gebraten, und ungesäuertes Brot, und sollt es mit bitteren Kräutern essen. 9 Ihr sollt's nicht roh essen noch mit Wasser gesotten, sondern am Feuer gebraten, sein Haupt mit seinen Schenkeln und Eingeweiden. 10 Und sollt nichts davon übriglassen bis morgen; wo aber etwas übrigbleibt bis morgen, sollt ihr's mit Feuer verbrennen.
Das Lamm sollte ganz gegessen werden in jener Nacht. Nichts davon sollte übrigbleiben. So soll auch unser Glaube den Herrn Jesus ganz erfassen. Gott schenkt Ihn uns ganz zu unserem Heil: „Christus ist uns von Gott gemacht zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung.“ Wir dürfen uns Seiner rühmen! – Mit „bitteren Kräutern“ sollte das Lamm gegessen werden. Wir sollen in unserem Herzen und Gewissen stets das tiefernste Bewußtsein haben, welch große Schmerzen und Leiden Ihm, dem Lamme Gottes, unsere Sünden gebracht haben. Ich will nie gleichgültig darüber werden, daß mein Erlöser durch meine Schuld am Kreuz den Zorn Gottes erdulden mußte! – Was muß dies doch für Seine heilige Seele bedeutet haben, als Er rief: „Mein Gott, Mein Gott warum hast Du Mich verlassen?“ – Der 22. Und 69. Psalm – sie lassen uns tief hineinblicken in die Leiden der drei letzten Kreuzesstunden Jesu, als Er die Sünde trug für mich und für dich. Da mußte Er alles büßen, was wir, du und ich, verschuldet haben. – O wie dankbar wollen wir sein, daß unser Herr am Kreuz den ganzen Kelch des Grimmes Gottes über unsere Sünde getrunken und geleert hat – daß Er uns nichts übriggelassen hat von der wohlverdienten furchtbaren Strafe! Ein Rest davon müßte dich und mich in ewige Nacht und Verdammnis stoßen. Aber nein, unser Heiland hat ausgehalten und ausgehaart in jenem Feuerofen des göttlichen Gerichts, bis Er triumphierend rufen konnte: „Es ist vollbracht!“
Preis sei Dir o Lamm,
Sproß aus Davids Stamm!
Unsre Schuld hast Du gesühnet,
Trugst den Fluch, den wir verdienet,
Preis sei Dir o Lamm,
Sproß aus Davids Stamm!
In welch tiefer Not
Schrieest Du zu Gott:
„Warum hast Du Mich verlassen?“
O wer kann Dein Weh erfassen!
In welch tiefer Not
Schrieest Du zu Gott!
Nun ist Gott geehrt,
Satans Macht zerstört,
Freigemacht unzähl’ge Scharen,
Die des Todes Beute waren.
Gott in Dir geehrt,
Satans Macht zerstört.
O Anbetung Dir,
Preis und Dank dafür!´
Üb er alles hoch erhoben,
Weilest, Gottes Lamm, Du droben.
O Anbetung Dir,
Preis und Dank dafür!
Es ist von der größten Bedeutung für alle wahren Glaubenden, daß sie die neue, ewig sichere und unveränderliche Gnadenstellung erkennen, in welche Gott sie eingesetzt hat auf Grund des vollbrachten Erlösungswerkes Christi! – In ihren Schriften befestigen die Apostel uns in dieser neuen, ewig sicheren Stellung. Paulus schreibt den Korinthern: „Ich danke meinem Gott allezeit eurethalben für die Gnade Gottes die euch gegeben ist in Christus Jesus. In Ihm seid ihr in allem reich gemacht worden!“ (Lies auch Röm. 5,1.2; 1. Kor. 6,9-11; 2. Kor. 1,21.22; 5,17-21.)
Wenn wir in dieser neuen, herrlichen Stellung auch demütig die „bitteren Kräuter“ essen, - im Besitz des vollen, ewigen Heiles Gottes auch das tiefe Bewußtsein tragen, was es unseren Heiland gekostet hat, uns dasselbe zu erkaufen, dann werden wir in wahrer Demut, Dankbarkeit und Heiligung bewahrt unseren Weg zu Seiner Ehre gehen!
(Sonntag, 25. Februar 1934)