Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 029 (Der HERR erneuert seine Verheißung, dass er Israel wegführen, erretten und erlösen wird)
Vorige Andacht -- Nächste Andacht
DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
A. Die NOT Israels in Ägypten (2. Mose 1-6)
19. Der HERR erneuert seine Verheißung, dass er Israel wegführen, erretten und erlösen wird (2. Mose 6,2-9)
2. MOSE 6,9
9 Mose sagte solches den Kindern Israel; aber sie hörten ihn nicht vor Seufzen und Angst vor harter Arbeit.
Wie wir sahen, war das Volk so völlig von seinem Kummer und Elend hingenommen, daß es den Worten Moses gar keine Aufmerksamkeit schenkte. Was war da zu tun? Hatte Gott es schon zu weit kommen lassen? Kam Seine Rettung zu spät? – Mose muß das Herz tief geblutet haben. Von Gott zu Rettung Israels gesandt zu sein und sehen zu müssen, daß er diejenigen, zu deren Hilfe er nach Ägypten gekommen war, nur in um so tieferes Elend gestürzt hatte – wahrlich da bedurfte es eines starken Vertrauens zu seinem Gott, wenn Mose nicht den Mut verlieren wollte – eines Vertrauens, wie Jesus es zum Vater hatte, als Er hörte, Lazarus sei krank und dennoch auf des Vaters Befehl zwei volle Tage zögern mußte, zu dem Freunde zu eilen, der in so großer Gefahr schwebte. [Joh. 11,1-6.]
Johannes 11,1-6 -- 1 Es lag aber einer krank mit Namen Lazarus, von Bethanien, in dem Flecken Marias und ihrer Schwester Martha. 2 (Maria aber war, die den HERRN gesalbt hat mit Salbe und seine Füße getrocknet mit ihrem Haar; deren Bruder, Lazarus, war krank.) 3 Da sandten seine Schwestern zu ihm und ließen ihm sagen: HERR, siehe, den du liebhast, der liegt krank. 4 Da Jesus das hörte, sprach er: Die Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Ehre Gottes, daß der Sohn Gottes dadurch geehrt werde. 5 Jesus aber hatte Martha lieb und ihre Schwester und Lazarus. 6 Als er nun hörte, daß er krank war, blieb er zwei Tage an dem Ort, da er war.
Ja, das ist in der Tat ein Teilhaben an Seinem Leiden, wenn wir auf Gottes Stunde – auf Gottes Erlaubnis zu reden oder einzugreifen, warten müssen. Dabei müssen wir zusehen, wie der Feuerofen immer heißer wird. Und unsere Brüder und Schwestern, denen wir dienen, machen uns den Vorwurf, daß wir ihnen eine Botschaft von Gott gebracht haben, die von Rettung und Befreiung sprach, aber sie nur tiefer in die Leidensglut gebracht hat. Wahrlich, das bedeutet für uns keine Kleinigkeit und für sie auch nicht! – Wir verstehen es nun so gut, wenn ein Mann Gottes fleht: „Laß nicht durch mich enttäuscht werden, die auf Dich harren, Herr, Du Gott der Heerscharen! Laß nicht an mir zuschanden werden, die Dich suchen, Du großer Gott Israels! Denn Deinetwegen trage ich Hohn – Deinetwegen, o Herr, hat Schande bedeckt mein Angesicht. Entfremdet bin ich meinen Brüdern – bin ein Fremdling geworden den Söhnen meiner Mutter. Denn der Eifer um Dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmähungen derer, die Dich, Gott schmähen, treffen mich!“ (Vgl. Eph. 3,8-13; Kol. 1,24-29.)
Epheser 3,8-13 -- 8 mir, dem allergeringsten unter allen Heiligen, ist gegeben diese Gnade, unter den Heiden zu verkündigen den unausforschlichen Reichtum Christi 9 und zu erleuchten jedermann, welche da sei die Gemeinschaft des Geheimnisses, das von der Welt her in Gott verborgen gewesen ist, der alle Dinge geschaffen hat durch Jesum Christum, 10 auf daß jetzt kund würde den Fürstentümern und Herrschaften in dem Himmel an der Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes, 11 nach dem Vorsatz von der Welt her, welche er bewiesen hat in Christo Jesu, unserm HERRN, 12 durch welchen wir haben Freudigkeit und Zugang in aller Zuversicht durch den Glauben an ihn. 13 Darum bitte ich, daß ihr nicht müde werdet um meiner Trübsal willen, die ich für euch leide, welche euch eine Ehre sind. / Kolosser 1,24-29 -- 24 Nun freue ich mich in meinem Leiden, das ich für euch leide, und erstatte an meinem Fleisch, was noch mangelt an Trübsalen in Christo, für seinen Leib, welcher ist die Gemeinde, 25 deren Diener ich geworden bin nach dem göttlichen Predigtamt, das mir gegeben ist unter euch, daß ich das Wort Gottes reichlich predigen soll, 26 nämlich das Geheimnis, das verborgen gewesen ist von der Welt her und von den Zeiten her, nun aber ist es offenbart seinen Heiligen, 27 denen Gott gewollt hat kundtun, welcher da sei der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Heiden, welches ist Christus in euch, der da ist die Hoffnung der Herrlichkeit. 28 Den verkündigen wir und vermahnen alle Menschen und lehren alle Menschen mit aller Weisheit, auf daß wir darstellen einen jeglichen Menschen vollkommen in Christo Jesu; 29 daran ich auch arbeite und ringe, nach der Wirkung des, der in mir kräftig wirkt.
Führende im Volke Gottes wenn sie wirklich von Gott erwählt sind, werden innerlich und wohl auch äußerlich stets mehr zu leiden haben als die von ihnen Geführten! Menschliche und weltliche Führer haben sich oft wenig gekümmert um die Leiden ihrer Anhänger, wenn sie selbst nicht schwer zu ringen hatten. Aber im Königreiche Gottes wird man durch Leiden tüchtig gemacht für hohe Aufgaben: „Wir sehen aber Jesus, der auf kurze Zeit unter die Engel erniedrigt war, infolge Seines Todesleidens mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt, nachdem ER durch Gottes Gnade für alle den Tod geschmeckt hat!“ – Moses litt jetzt in seinem Herzen für seine gequälten Brüder, wie er vor vierzig Jahren noch nicht gelitten hatte, als er beim Anblick der schweren, ungerechten Lasten, die sie zu tragen hatten, in der Entrüstung des Augenblicks den Ägypter erschlug! – Unsere Mitleidensfähigkeit nimmt zu in dem Maße, als unsere verborgene Verbindung mit unserem Gott zunimmt! – Wir müssen uns fragen, ob nicht vielleicht unserem Leben und Herzen solche Leiden noch völlig fremd sind? Geht uns der herrliche, heilige Wille unseres Gottes für unsere Brüder und Schwestern über alles? Arbeiten und leiden wir mit dem Herzen Gottes für sie? [Lies 2. Tim. 2,1-10.]
2. Timotheus 2,1-10 -- 1 So sei nun stark, mein Sohn, durch die Gnade in Christo Jesu. 2 Und was du von mir gehört hast durch viele Zeugen, das befiehl treuen Menschen, die da tüchtig sind, auch andere zu lehren. 3 Leide mit als ein guter Streiter Jesu Christi. 4 Kein Kriegsmann flicht sich in Händel der Nahrung, auf daß er gefalle dem, der ihn angenommen hat. 5 Und so jemand auch kämpft, wird er doch nicht gekrönt, er kämpfe denn recht. 6 Es soll aber der Ackermann, der den Acker baut, die Früchte am ersten genießen. Merke, was ich sage! 7 Der HERR aber wird dir in allen Dingen Verstand geben. 8 Halt im Gedächtnis Jesum Christum, der auferstanden ist von den Toten, aus dem Samen Davids, nach meinem Evangelium, 9 für welches ich leide bis zu den Banden wie ein Übeltäter; aber Gottes Wort ist nicht gebunden. 10 Darum erdulde ich alles um der Auserwählten willen, auf daß auch sie die Seligkeit erlangen in Christo Jesu mit ewiger Herrlichkeit.
(Dienstag, 30. Januar 1934)