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19. Der HERR erneuert seine Verheißung, dass er Israel wegführen, erretten und erlösen wird (2. Mose 6,2-9)
2. MOSE 6,2-9
2 Und Gott redete mit Mose und sprach zu ihm: Ich bin der HERR 3 und bin erschienen Abraham, Isaak und Jakob als der allmächtige Gott; aber mein Name HERR ist ihnen nicht offenbart worden. 4 Auch habe ich einen Bund mit ihnen aufgerichtet, daß ich ihnen geben will das Land Kanaan, das Land ihrer Wallfahrt, darin sie Fremdlinge gewesen sind. 5 Auch habe ich gehört die Wehklage der Kinder Israel, welche die Ägypter mit Frönen beschweren, und habe an meinen Bund gedacht. 6 Darum sage den Kindern Israel: Ich bin der HERR und will euch ausführen von euren Lasten in Ägypten und will euch erretten von eurem Frönen und will euch erlösen durch ausgereckten Arm und große Gerichte 7 und will euch annehmen zum Volk und will euer Gott sein, daß ihr's erfahren sollt, daß ich der HERR bin, euer Gott, der euch ausführt von der Last Ägyptens 8 und euch bringt in das Land, darüber ich habe meine Hand gehoben, daß ich's gäbe Abraham, Isaak und Jakob; das will ich euch geben zu eigen, ich, der HERR. 9 Mose sagte solches den Kindern Israel; aber sie hörten ihn nicht vor Seufzen und Angst vor harter Arbeit.
Mit seinem herrlichen Namen „Jehova“ verbürgt Gott hier Seinem Volke Israel eine dreifache Verheißung. Er sagt ihnen zu Erlösung aus der Sklaverei Ägyptens, Annahme zum Bundesvolk und den Besitz des Landes Kanaan, wohin Er sie bringen will! – Die Erzväter Abraham, Isaak und Jakob waren von Gott, dem Gott der Herrlichkeit, erwählt und geliebt. Ihnen schon hatte der Herr versprochen, ihren Nachkommen das köstliche, fruchtbare Land Kanaan als dauernde Heimat zu geben, während sie selbst, die‚ Väter, nur als Fremdlinge darin weilen durften. (Lies 1. Mos. 15,18-21.)
Aus der harten Fronarbeit und Sklaverei der Ägypter hinweg wollte Gott nun sein Volk erlösen und befreien, und zwar mit ausgestrecktem Arm und durch mächtige Gerichtshandlungen, welche die Macht Ägyptens brechen sollten. So sollte Israel Jehova, seinen herrlichen Gott, als den liebenden, rettenden und heiligenden Gott kennenlernen! – Von welch hoher Bedeutung ist es doch auch für uns, unseren großen Heiland-Gott, der Sich uns in Jesus aufs herrlichste geoffenbart hat, völliger zu erkennen. Jesus spricht in Seinem wunderbaren Gebet zum Vater: „Dies aber ist das ewige Leben, daß sie Dich, den allein wahren Gott und den, welchen Du gesandt hast, Jesus Christus erkennen!“ - Ja: „Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang; und die Erkenntnis des Heiligen ist Verstand.“ – Es gilt für uns, zu wachsen an inwendigen Menschen durch die Erkenntnis Gottes und in der Erkenntnis Gottes: „Hierin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, daß Gott Seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, auf daß wir durch Ihn leben möchten! – Hierin besteht die Liebe: nicht daß wir Gott geliebt haben, sondern daß Er uns geliebt und Seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden!“ [Lies Röm. 3,21-26; 5,1-11.]
Es wird uns überaus reich und glücklich machen, wenn wir aus der Schrift den großartigen Heilsplan immer klarer erkennen, den Gott über uns gefaßt hat in Christus: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns widergezeugt hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten zu einem unvergänglichen, unbefleckten und unveränderlichen Erbteil (d.i. unser himmlisches Kanaan!). Dieses wird in den Himmeln aufbewahrt für euch, die ihr durch Gottes Macht, durch Vertrauen bewahrt werdet zu dem herrlichen Heil, das bereit ist und in der letzten Zeit geoffenbart werden soll. Hierin jubelt ihr, wenn ihr auch jetzt eine kleine Zeit, soweit es nötig ist, betrübt seid durch mancherlei Prüfungen, damit euer Vertrauen sich bewähre und viel köstlicher erfunden werde als das vergängliche Gold, das durch Feuer geläutert wird. Ja, die Bewährung eures Glaubens soll sich erweisen zu Lob und Herrlichkeit und Ehre, wenn nun bald unser Herr Jesus öffentlich erscheint!“ (Lies Eph. 3,14-19.)
Mit der neuen Gnaden- und Heilsbotschaft, die Gott in diesem bedrängten Augenblick Seinem Knecht Mose auftrug, trat er unter die Kinder Israel. Sie aber waren so gedrückt und hingenommen von ihren Mühen, Schmerzen und Nöten, so voller Unmut, daß sie kein Ohr hatten für die rettende Kunde! – Ist es nicht auch heute gar manchmal der Fall, daß die Menschen, ja auch Kinder Gottes, in ihren Schwierigkeiten und Kümmernissen so benommen oder so gereizt sind, daß sie kaum etwas vernehmen oder annehmen von den Worten der Gnade – von der in Aussicht gestellten Hilfe, obwohl sie ihnen in so großer Liebe angeboten wird? (Vgl. Matth. 13,22.)
(Montag, 29. Januar 1934)