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23. Jakob erfährt von den Rückkehrern, was geschah und weigert sich, seinen Jüngsten Benjamin mitgehen zu lassen (1. Mose 42,29-38)
1. MOSE 42,29-38
29 Da sie nun heimkamen zu ihrem Vater Jakob ins Land Kanaan, sagten sie ihm alles, was ihnen begegnet war, und sprachen: 30 Der Mann, der im Lande Herr ist, redete hart mit uns und hielt uns für Kundschafter des Landes. 31 Und da wir ihm antworteten: Wir sind redlich und nie Kundschafter gewesen, 32 sondern zwölf Brüder, unsers Vaters Söhne, einer ist nicht mehr vorhanden, und der jüngste ist noch bei unserm Vater im Lande Kanaan, 33 sprach der Herr des Landes zu uns: Daran will ich merken, ob ihr redlich seid: Einen eurer Brüder laßt bei mir, und nehmt die Notdurft für euer Haus und zieht hin, 34 und bringt euren jüngsten Bruder zu mir, so merke ich, daß ihr nicht Kundschafter, sondern redlich seid; so will ich euch euren Bruder geben, und ihr mögt im Lande werben. 35 Und da sie die Säcke ausschütteten, fand ein jeglicher sein Bündlein Geld in seinem Sack. Und da sie sahen, daß es Bündlein ihres Geldes waren, erschraken sie samt ihrem Vater. 36 Da sprach Jakob, ihr Vater, zu ihnen: Ihr beraubt mich meiner Kinder; Joseph ist nicht mehr vorhanden, Simeon ist nicht mehr vorhanden, Benjamin wollt ihr hinnehmen; es geht alles über mich. 37 Ruben antwortete seinem Vater und sprach: Wenn ich dir ihn nicht wiederbringe, so erwürge meine zwei Söhne; gib ihn nur in meine Hand, ich will ihn dir wiederbringen. 38 Er sprach: Mein Sohn soll nicht mit euch hinabziehen, denn sein Bruder ist tot, und er ist allein übriggeblieben; wenn ihm ein Unfall auf dem Wege begegnete, den ihr reiset, würdet ihr meine grauen Haare mit Herzeleid in die Grube bringen.
PSALM 34,19
Der HERR ist nahe bei denen, die zerbrochenes Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagen Gemüt haben.
Als die Söhne Jakobs zu ihrem Vater zurückgekehrt waren, erzählten sie ihm all die Erlebnisse, die sie im Ägypten gehabt hatten. In großer Niedergeschlagenheit sprachen sie: „Der Herr des Landes redete hart mit uns. Er nannte uns Kundschafter und behandelte uns als solche. Außerdem behielt er auch noch unseren Bruder Simeon als Gefangenen zurück.“ Was für ein Schmerz war das doch für den alten Vater! Zudem bekannten sie dem Vater auch, daß die Freigabe Simeons erst dann erfolgen würde, wenn sie auch Benjamin nach Ägypten brächten. Das war nun ein harter Schlag für den alten Jakob; denn Benjamin wollte er unter keinen Umständen opfern. An ihm hing ja sein Herz. Er war das letzte Vermächtnis seiner geliebten Rahel. Eher hätte er noch Simeon geopfert, wenn es verlangt wurde, aber seinen Benjamin nicht! Wie oft doch ereignet sich ähnliches in unseren Tagen. Gott legt auf irgendeine Person oder eine Sache Seine Hand und sagt: „Gib mir das!“ Und die Seele sagt: „Nein, das kann ich nicht, dazu bin ich nicht imstande!“ Liebes Herz, mach dir einmal klar, ob du auch solch einen Benjamin hast, den deine Seele um keinen Preis hergeben will.(Lies Jak. 4,5.)
Es kann das verschiedenste sein, davon das Herz nicht lassen will. Es kann deine Frau oder dein Mann sein, dein Kind oder dein Geschäft. Gott aber will unser Herz ganz ungeteilt haben. Darum halte Ihm nichts zurück. Gott will Seine Ehre nicht mit den Götzen teilen; Er ist ein eifersüchtiger Gott. Darum entschließe dich heute zu einem ganzen und freudigen Opfer und gib Ihm das, was du Ihm bisher vorenthalten hast! Andernfalls bringst du dich um den Segen des Herrn! ([Lies 1. Mose 22,1–13]; Hosea 14,8; 1. Sam. 15,22.23; 2. Chron. 16,9.)
(Mittwoch, 21. Oktober 1953)