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17. Asenat gebiert dem Josef seine zwei Söhne MANASSE und EPHRAIM (1. Mose 41,50-52)
1. MOSE 41,52
52 Den andern hieß er Ephraim; denn Gott, sprach er, hat mich lassen wachsen in dem Lande meines Elends.
JOHANNES 15,5-8.16
5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun. 6 Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und müssen brennen. 7 So ihr in mir bleibet und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. 8 Darin wird mein Vater geehrt, daß ihr viel Frucht bringet und werdet meine Jünger. ... 16 Ihr habt mich nicht erwählt; sondern ich habe euch erwählt und gesetzt, daß ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibe, auf daß, so ihr den Vater bittet in meinem Namen, er's euch gebe.
„Gott hat mich fruchtbar gemacht im Lande meines Elends!“ Viele geben sich fruchtloser Trauer – selbstsüchtigem Kummer hin im Elend. Wenn Gott dich ins Elend führt, dann will Er dich „auserwählt“ machen im Ofen des Elends! Die Schrift sagt: „Man entferne die Schlacken vom Silber, so geht dem Goldschmied ein kostbares Gerät hervor!“ [Lies Psalm 66,10–20; Spr. 17,3.]
Welch kostbare Diener und Dienerinnen hat Gott sich im Ofen der Trübsal zubereitet! Joseph gehört auch zu dieser auserlesenen Schar. – Wir spüren also aus seinen Worten seine ganze Dankbarkeit gegen seinen herrlichen Gott heraus: „Gott hat mich fruchtbar gemacht!“ Ja, wirklich, Seinen Gott hat Joseph in allen Schickungen seines Lebens gesehen, und besonders in den schweren! Auch was böse Menschen ihm angetan – seine Brüder und andere! – Joseph nahm das stets aus der Hand Gottes. Er sprach: „Das kommt von oben!“ und darum durfte nichts ihm schaden – nichts ihn verbittern, alles diente ihm zur Förderung, zum Heil! Für alles konnte er danken, denn alles diente ihm zum Besten; das hat er geglaubt, auch ehe Gott ihn aus seinem jahrelangen Elend befreite! – Das sind die Glückseligen, die sich der Trübsale rühmen – die ihre Feinde lieben – die sich allezeit freuen und ihrem Gott für alles danken können. „Wir rühmen uns sogar der Trübsale; wir wissen ja: Trübsal bewirkt Standhaftigkeit; in der Standhaftigkeit aber bewähren wir uns, und in der Bewährung werden wir hoffnungsfreudig! Diese Hoffnung trügt auch nicht – sie läßt uns nicht zuschanden werden, denn Gott liebt uns ja so sehr: Seine Liebe ist in unser Herz ausgegossen durch den Heiligen Geist, der uns verliehen worden ist!“ (Lies Jak. 1,2–4.12; vgl. Apg. 5,41.42; 2. Kor. 12,9.10.)
(Dienstag, 11. August 1953)