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15. Weil Gott dem Josef diese Deutung kundgetan hatte, setzt Pharao Josef über ganz Ägyptenland ein (1. Mose 41,37-41)
1. MOSE 41,37-41
37 Die Rede gefiel Pharao und allen seinen Knechten wohl. 38 Und Pharao sprach zu seinen Knechten: Wie könnten wir einen solchen Mann finden, in dem der Geist Gottes sei? 39 Und sprach zu Joseph: Weil dir Gott solches alles hat kundgetan, ist keiner so verständig und weise wie du. 40 Du sollst über mein Haus sein, und deinem Wort soll all mein Volk gehorsam sein; allein um den königlichen Stuhl will ich höher sein als du. 41 Und weiter sprach Pharao zu Joseph: Siehe, ich habe dich über ganz Ägyptenland gesetzt.
DANIEL 5,11.12
11 Es ist ein Mann in deinem Königreich, der den Geist der heiligen Götter hat. Denn zu deines Vaters Zeit ward bei ihm Erleuchtung gefunden, Klugheit und Weisheit, wie der Götter Weisheit ist; und dein Vater, König Nebukadnezar, setzte ihn über die Sternseher, Weisen, Chaldäer und Wahrsager, 12 darum daß ein hoher Geist bei ihm gefunden ward, dazu Verstand und Klugheit, Träume zu deuten, dunkle Sprüche zu erraten und verborgene Sachen zu offenbaren: nämlich Daniel, den der König ließ Beltsazar nennen. So rufe man nun Daniel; der wird sagen, was es bedeutet.
DANIEL 6,4
Daniel aber übertraf die Fürsten und Landvögte alle, denn es war ein hoher Geist in ihm; darum gedachte der König, ihn über das ganze Königreich zu setzen.
Dem ganzen Hofkreis der Fürsten, Minister und sonstigen Hochgestellten, die den Pharao umgaben, leuchtete die Traumdeutung Josephs sofort ein und ebenso den Weisen und Gelehrten. Ja, mehr! Seine Ankündigung der sieben fetten und der sieben magereren Jahre, sowie seine Ratschläge zur Bekämpfung der Hungersnot wirkten auf diese Heiden einfach als das, was sie waren: als göttliche Offenbarung! – Ach, daß doch auch wir allezeit das Gepräge jener seltenen Menschen tragen, die auf die göttliche Stimme hören und nach dem göttlichen Willen sich richten in allen Angelegenheiten! [Lies Gal. 5,25.]
Tiefbewegt und beeindruckt von allem, wurde der Pharao für den Augenblick wirklich über sich selbst und seinen sonstigen Standpunkt hinausgehoben und sprach zu seiner Umgebung: „Werden wir im ganzen Land einen Mann finden wie diesen, in welchem der Geist Gottes wohnt?“ Und ohne sich zu besinnen, macht er den aus dem Gefängnis geholten Joseph zu seinem Minister und zum Reichskanzler für ganz Ägyptenland. Er sagte: „Nachdem Gott dir dies alles kundgetan hat, ist keiner so verständig und weise wie du! Du sollst über mein Haus sein und deinem Mund soll mein ganzes Volk sich fügen!“ Welch ein wunderbares Emporsteigen! Wir haben hier eine interessante Veranschaulichung der Worte unseres Herrn und Heilandes Selbst: „Wer Mir dient, den wird Mein Vater ehren!“ [Lies Joh. 12,26; Spr. 22,29.]
Ja, auf Leiden folgt Herrlichkeit für alle Kinder Gottes, die dem Herrn treu gedient haben. In der Welt müssen sie häufig viel Schwachheit und Verachtung auf sich nehmen, oder sie müssen durch viele Trübsale hindurchgehen, und es kommt ganz darauf an, daß sie sich all dies im Sinne Gottes dienen lassen. Dann allerdings wird ihnen das Leid in Freude, die Schmach in Ehre und die Trübsal in Herrlichkeit verwandelt werden! (Lies Röm. 8,18; 2. Kor. 4,17; 2. Tim. 3,11.12.)
(Sonntag, 2. August 1953)