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44. Gott gebietet Jakob nach Bethel zu ziehen. Jakob vergräbt alle fremden Götter seines Hauses bevor er gehorcht (1. Mose 35,1-5)
5. MOSE 15,9-11
9 Hüte dich, daß nicht in deinem Herzen eine böse Tücke sei, daß du sprichst: Es naht herzu das siebente Jahr, das Erlaßjahr, und siehst einen armen Bruder unfreundlich an und gebest ihm nicht; so wird er über dich zu dem HERRN rufen, und es wird dir eine Sünde sein. 10 Sondern du sollst ihm geben und dein Herz nicht verdrießen lassen, daß du ihm gibst; denn um solches willen wird dich der HERR, dein Gott, segnen in allen deinen Werken und in allem, was du vornimmst. 11 Es werden allezeit Arme sein im Lande; darum gebiete ich dir und sage, daß du deine Hand auftust deinem Bruder, der bedrängt und arm ist in deinem Lande.
1. CHRONIK 28,1-9
1 Und David versammelte gen Jerusalem alle Obersten Israels, nämlich die Fürsten der Stämme, die Fürsten der Ordnungen, die dem König dienten, die Fürsten über tausend und über hundert, die Fürsten über die Güter und das Vieh des Königs und seiner Söhne mit den Kämmerern, die Kriegsmänner und alle ansehnlichen Männer. 2 Und David, der König, stand auf und sprach: Höret mir zu, meine Brüder und mein Volk! Ich hatte mir vorgenommen, ein Haus zu bauen, da ruhen sollte die Lade des Bundes des HERRN und der Schemel seiner Füße unsres Gottes, und hatte mich geschickt, zu bauen. 3 Aber Gott ließ mir sagen: Du sollst meinem Namen kein Haus bauen; denn du bist ein Kriegsmann und hast Blut vergossen. 4 Nun hat der HERR, der Gott Israel, mich erwählt aus meines Vaters ganzem Hause, daß ich König über Israel sein sollte ewiglich. Denn er hat Juda erwählt zum Fürstentum, und im Hause Juda meines Vaters Haus, und unter meines Vaters Kindern hat er Gefallen gehabt an mir, daß er mich über ganz Israel zum König machte. 5 Und unter allen seinen Söhnen (denn der HERR hat mir viele Söhne gegeben) hat er meinen Sohn Salomo erwählt, daß er sitzen soll auf dem Stuhl des Königreichs des Herrn über Israel, 6 und hat zu mir geredet: Dein Sohn Salomo soll mein Haus und meine Vorhöfe bauen; denn ich habe ihn erwählt zum Sohn, und ich will sein Vater sein 7 und will sein Königreich bestätigen ewiglich, so er wird anhalten, daß er tue nach meinen Geboten und Rechten, wie es heute steht. 8 Nun vor dem ganzen Israel, der Gemeinde des HERRN, und vor den Ohren unseres Gottes: So haltet und sucht alle die Gebote des HERRN, eures Gottes, auf daß ihr besitzet das gute Land und es vererbt auf eure Kinder nach euch ewiglich. 9 Und du, mein Sohn Salomo, erkenne den Gott deines Vaters und diene ihm mit ganzem Herzen und mit williger Seele. Denn der HERR sucht alle Herzen und versteht aller Gedanken Dichten. Wirst du ihn suchen, so wirst du ihn finden; wirst du ihn aber verlassen, so wird er dich verwerfen ewiglich.
Im Anschluß an unsere gestrige Betrachtung möchte ich hier erzählen, wie es einer lieben Jüngerin Jesu ging. Sie war gerade dabei, das Essen zu bereiten; doch ihr Herz war sehr beschäftigt mit dem Herrn und Seinem Wort! Da vernahm sie in ihrem Inneren plötzlich die Worte: „Bringt den Zehnten ganz in Mein Haus!“ Ihr war dies Wort noch unbekannt, und sie ging schnell hinüber zu einer gläubigen Frau und fragte sie, was dies Wort zu bedeuten habe. Diese, eine treue Dienerin des Herrn, erklärte ihr, der Herr erwarte, daß wir von unserem ganzen Einkommen – von allem, was wir empfangen – den zehnten Teil sogleich absondern und für des Herrn Sache geben, für Sein Reich verwenden! – Tief beeindruckt von diesem Erleben setzte sie die empfangene Unterweisung sofort in die Tat um und führte dies auch weiterhin, selbst in Notzeiten, in ihrem Haushalte durch. Von allem was sie empfing, gab sie dem Herrn zuerst den zehnten Teil ab, ehe sie das weitere für die eigenen Bedürfnisse verwendete. So erlebte sie in ihrem ganzen Leben bis ins Kleinste den sichtlichen Segen, das auf ihren täglichen Geschäften lag, und so kann sie bis heute immer wieder bekennen: „Wir haben nie Mangel gehabt!“ (Lies 5. Mose 26,1–15; Spr. 19,17.)
Unser großer Herr wäre ja reich und mächtig genug, Seine Sache ohne unsere Hilfe durchzuführen. Und es ist nur eine Gnade und ein Vorrecht, daß Er uns mit dieser Aufforderung, den Zehnten zu geben, hineinzieht in Seine Angelegenheiten und teilhaben läßt an Seinem Königreich. – Der Herr will uns die rechten Begriffe schenken hinsichtlich des Gebens: Wir müssen nicht geben, sondern wir dürfen geben – geben für die Armen, geben für das Reich Gottes! Der Herr Selbst will uns leiten darin und uns die Freudigkeit des Gebens erhalten: „Einen fröhliche Geber hat Gott lieb!“ [Lies 2. Kor. 8,1–5; 9,6–11.]
(Dienstag, 20. Januar 1953)