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27. Jakob und Lea wird ihr erster Sohn JOSEPH geboren. Wie Jakob für seine Dienste entlohnt werden soll (1. Mose 30,22-36)
1. MOSE 30,22-36
22 Gott gedachte aber an Rahel und erhörte sie und machte sie fruchtbar. 23 Da ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Gott hat meine Schmach von mir genommen. 24 Und hieß ihn Joseph und sprach: Der HERR wolle mir noch einen Sohn dazugeben! 25 Da nun Rahel den Joseph geboren hatte, sprach Jakob zu Laban: Laß mich ziehen und reisen an meinen Ort in mein Land. 26 Gib mir meine Weiber und meine Kinder um die ich dir gedient habe, daß ich ziehe; denn du weißt, wie ich dir gedient habe. 27 Laban sprach zu ihm: Laß mich Gnade vor deinen Augen finden. Ich spüre, daß mich der HERR segnet um deinetwillen; 28 bestimme den Lohn, den ich dir geben soll. 29 Er aber sprach zu ihm: Du weißt, wie ich dir gedient habe und was du für Vieh hast unter mir. 30 Du hattest wenig, ehe ich her kam, nun aber ist's ausgebreitet in die Menge, und der HERR hat dich gesegnet durch meinen Fuß. Und nun, wann soll ich auch mein Haus versorgen? 31 Er aber sprach: Was soll ich dir denn geben? Jakob sprach: Du sollst mir nichts geben; sondern so du mir tun willst, was ich sage, so will ich wiederum weiden und hüten deine Schafe. 32 Ich will heute durch alle deine Herden gehen und aussondern alle gefleckten und bunten Schafe und alle schwarzen Schafe und die bunten und gefleckten Ziegen. Was nun bunt und gefleckt fallen wird, das soll mein Lohn sein. 33 So wird meine Gerechtigkeit zeugen heute oder morgen, wenn es kommt, daß ich meinen Lohn von dir nehmen soll; also daß, was nicht gefleckt oder bunt unter den Ziegen und nicht schwarz sein wird unter den Lämmern, das sei ein Diebstahl bei mir. 34 Da sprach Laban: Siehe da, es sei, wie du gesagt hast. 35 Und sonderte des Tages die sprenkligen und bunten Böcke und alle gefleckten und bunten Ziegen, wo nur was Weißes daran war, und alles, was schwarz war unter den Lämmern, und tat's unter die Hand seiner Kinder 36 und machte Raum drei Tagereisen weit zwischen sich und Jakob. Also weidete Jakob die übrigen Herden Labans.
SPRÜCHE 28,20
Ein treuer Mann wird viel gesegnet; wer aber eilt, reich zu werden, wird nicht unschuldig bleiben.
Bald nachher wurde der Lea noch ein fünfter und sechster Sohn geschenkt und eine Tochter. - Nach jahrelangem Warten und nach vielen innerlichen Kämpfen und Schmerzen gedachte Gott auch, an Rahel und erhörte sie, indem Er ihr einen besonders, gesegneten Sohn schenkte. (Lies 1. Mose 49,22-26; [5. Mose 33,13-16.])
Dabei sprach sie: „Gott hat meine Schmach hinweggenommen, und sie gab ihm den Namen Joseph, d. h.: Gott nahm hinweg, und-Er füge mir auch noch einen anderen Sohn hinzu! - Nachdem Jakob diese so lange auch von ihm ersehnte Freude zuteil geworden war, glaubte er, daß er nun lang genug in Haran gelebt und Laban gedient habe. Er bat daher seinen Schwiegervater, ihn mit seiner ganzen Familie zu entlassen. Laban aber wußte gar wohl, daß mit dem Mann, der ihm so lange gedient hatte, Gottes besonderer Segen war, und daß er durch ihn viele Vorteile empfangen hatte. Deshalb bat er so herzlich, Jakob möge doch noch weitere Jahre bei ihm bleiben. In selbstsüchtiger und eigenliebiger Weise ist Laban bereit, Jakob jeden Lohn zu bewilligen, den er forderte. Nach längeren Verhandlungen entschloß sich Jakob schließlich wirklich dazu, noch länger bei Laban zu bleiben, indem er seine bestimmten Forderungen festlegte. Er verlangte alle gefleckten Tiere. Laban ging sofort auf diesen für ihn so günstig scheinenden Vorschlag ein und lachte wohl innerlich gar über die Torheit seines Schwiegersohnes, wenn er hoffte, von einer Herde weißer Schafe schwarze oder gefleckte Lämmer zu bekommen! Gott aber stand über dem Ganzen, und wenn Er segnen will, wer kann es vereiteln? Es steht geschrieben: „Der Segen des Herrn macht reich und Anstrengung fügt neben ihm nichts hinzu.“[Lies Spr. 10,22; 24,5; Ps. 24,3-6.]
(Mittwoch, 19. November 1952)