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16. Esau will sich an Jakob rächen und Rebekka rät Jakob, zu ihren Verwandten zu fliehen (1. Mose 27,41-45)
1. MOSE 27,41-45
41 Und Esau war Jakob gram um des Segens willen, mit dem ihn sein Vater gesegnet hatte, und sprach in seinem Herzen: Es wird die Zeit bald kommen, da man um meinen Vater Leid tragen muß; dann will ich meinen Bruder Jakob erwürgen. 42 Da wurden Rebekka angesagt diese Worte ihres älteren Sohnes Esau; und sie schickte hin und ließ Jakob, ihren jüngeren Sohn, rufen und sprach zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau droht dir, daß er dich erwürgen will. 43 Und nun höre meine Stimme, mein Sohn: Mache dich auf und fliehe zu meinem Bruder Laban gen Haran 44 und bleib eine Weile bei ihm, bis sich der Grimm deines Bruders legt 45 und bis sich sein Zorn wider dich von dir wendet und er vergißt, was du an ihm getan hast; so will ich darnach schicken und dich von dannen holen lassen. Warum sollte ich euer beider beraubt werden auf einen Tag?
HIOB 5,8.9
8 Ich aber würde zu Gott mich wenden und meine Sache vor ihn bringen, 9 der große Dinge tut, die nicht zu erforschen sind, und Wunder, die nicht zu zählen sind
Der Irrweg, den Rebekka und Jakob eingeschlagen hatten, um den .Erstgeburtssegen zu erlangen, brachte einen tiefen Riß in das Leben der Familie Isaaks, indem der Versündigung die Strafe auf dem Fuß folgte! In Esau erwachte ein tiefer Haß gegen seinen Bruder Jakob. Er drohte, ihn zu töten. Rebekka, die von Esaus Vorhaben erfuhr, sorgte dafür, daß Jakob alsbald in die Ferne ging. Eilends mußte er das Vaterhaus verlassen, von allem entblößt. Ob Rebekka ihren Jakob je wieder gesehen hat, das wissen wir nicht! Sie hatte gemeint, alles aufs beste und geschickteste geordnet zu haben, aber wie ganz anders wäre doch alles geworden, wenn sie das Schicksal ihres Lieblingssohnes, wie auch die Angelegenheit des Erstgeburtssegens gänzlich den Händen Gottes überlassen hätte! [Lies Psalm 62,5-8; (Luth. V. 6-9.) 146,3-5.]
Wir sehen, wir gewinnen nichts durch unsere Sorgen und Pläne; wir schließen ja nur Gott von unserem Leben dadurch aus, und das ist kein Gewinn! Wenn wir die Früchte unserer eigenen Überlegungen ernten, so trifft uns darin nur das gerechte Gericht Gottes. - Es gibt nichts Traurigeres, als ein Kind Gottes zu sehen, das - seine Stellung und seine Vorrechte vergessend – eigenmächtig die Ordnung seiner Angelegenheiten in die Hand genommen hat! Uns Gläubigen gilt das Wort: „Macht euch keine Sorgen um irgend eine Sache, sondern statt dessen laßt in allen Dingen eure Anliegen durch Gebet und Flehen vor Gott kund werden und zwar mit Danksagung! Dann wird der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, eure Herzen und eure Gedankenwelt in eures Herrn Jesu Gemeinschaft bewahren!“ [Lies Phil. 4,6.7; Psalm 34,5-7 (Luth. V. 6-8.); Jes. 12,2; 26,3.4.]
Wohl dem Kinde Gottes, das in jedem Fall die Stellung des Vertrauens, dem Herrn gegenüber einnimmt!
(Samstag, 30. August 1952)