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5. Der HERR gebietet Isaak bei den Philistern zu wohnen. Dort lügt er über seine Frau (1. Mose 26,1-11)
1. MOSE 26,4-11
4 und will deinem Samen mehren wie die Sterne am Himmel und will deinem Samen alle diese Länder geben. Und durch deinen Samen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, 5 darum daß Abraham meiner Stimme gehorsam gewesen ist und hat gehalten meine Rechte, meine Gebote, meine Weise und mein Gesetz. 6 Also wohnte Isaak zu Gerar. 7 Und wenn die Leute an demselben Ort fragten nach seinem Weibe, so sprach er: Sie ist meine Schwester. Denn er fürchtete sich zu sagen: Sie ist mein Weib; sie möchten mich erwürgen um Rebekkas willen, denn sie war schön von Angesicht. 8 Als er nun eine Zeitlang da war, sah Abimelech, der Philister König, durchs Fenster und ward gewahr, daß Isaak scherzte mit seinem Weibe Rebekka. 9 Da rief Abimelech den Isaak und sprach: Siehe, es ist dein Weib. Wie hast du denn gesagt: Sie ist meine Schwester? Isaak antwortete ihm: Ich gedachte, ich möchte vielleicht sterben müssen um ihretwillen. 10 Abimelech sprach: Warum hast du das getan? Es wäre leicht geschehen, daß jemand vom Volk sich zu deinem Weibe gelegt hätte, und hättest also eine Schuld auf uns gebracht. 11 Da gebot Abimelech allem Volk und sprach: Wer diesen Mann oder sein Weib antastet, der soll des Todes sterben.
JOHANNES 12,35.36
35 Da sprach Jesus zu ihnen: Es ist das Licht noch eine kleine Zeit bei euch. Wandelt, dieweil ihr das Licht habt, daß euch die Finsternis nicht überfalle. Wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht. 36 Glaubet an das Licht, dieweil ihr es habt, auf daß ihr des Lichtes Kinder seid.
Isaak wird insbesondere gesegnet um Abrahams willen, der die Gebote, Satzungen und Gesetze des Herrn so treulich befolgt hatte. Die Gebote und Satzungen bedeuten göttliche Grundsätze und Aufträge, die Gott Seinen Berufenen anvertraut - die ja Seine Mitarbeiter und Zeugen hier in der Welt sein sollen. An uns soll vor allem Gottes Wesen - Seine Barmherzigkeit und Gerechtigkeit, Seine Liebe und Geduld, Seine Kraft und Sein Heil geoffenbart werden! Sind wir uns dessen wohl allezeit klar bewußt? Paulus schreibt uns: „Betragt euch würdig der hohen Berufung, die an euch ergangen ist! Erzeigt in eurem täglichen Leben alle Demut, Milde und Geduld; ertragt und vertragt einander in herzlicher Liebe!“ [Lies Eph. 4,1-3; 5,1.2.]
Für den Menschen Gottes gibt es nirgends in der Welt einen Ort, der ihm nicht zu einer Gelegenheit der Versuchung werden könnte. Obwohl Isaak nicht nach Ägypten ging, sondern in Gerar blieb, fiel er doch in den gleichen Fehler, wie einst sein Vater. Er hätte sich durch Abrahams Fehler warnen lassen sollen, aber dazu war er in diesem Augenblick nicht nahe genug bei Gott! Wenn ihn die Leute fragten, wer Rebekka sei, so sagte er: „Sie ist meine Schwester!“ Das war natürlich eine ganze Unwahrheit. Sein Kleinglaube traute dem Schutz Gottes durchaus nicht genug zu, doch Gott beschämte Seines Gläubigen Kleinmut durch große Gunst und gnädige Bewahrung! Es ist auffallend, wie schnell gerade bei Gottes Auserwählten das Verkehrte in ihrem Leben offenbar wird! Andere mögen ihr Leben in Lüge und Schande zubringen, ohne daß es klar ans Licht kommt, doch bei den entschiedenen Kindern Gottes kommt es darauf an, daß sie ganz im Lichte wandeln! (Lies 1. Joh. 1,5-7; [vgl. Ps. 89,15-18; Jes. 2,5].)
(Samstag, 9. August 1952)