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40. Abraham schickt Hagar mit ihrem Sohn in die Wüste, wo Gott sie vor dem Verdursten rettet (1. Mose 21,13-21)
1. MOSE 21,13-21
13 Auch will ich der Magd Sohn zum Volk machen, darum daß er deines Samens ist. 14 Da stand Abraham des Morgens früh auf und nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser und legte es Hagar auf ihre Schulter und den Knaben mit und ließ sie von sich. Da zog sie hin und ging in der Wüste irre bei Beer-Seba. 15 Da nun das Wasser in dem Schlauch aus war, warf sie den Knaben unter einen Strauch 16 und ging hin und setzte sich gegenüber von fern, einen Bogenschuß weit; denn sie sprach: Ich kann nicht ansehen des Knaben Sterben. Und sie setzte sich gegenüber und hob ihre Stimme auf und weinte.. 17 Da erhörte Gott die Stimme des Knaben. Und der Engel Gottes rief vom Himmel der Hagar und sprach zu ihr: Was ist dir Hagar? Fürchte dich nicht; denn Gott hat erhört die Stimme des Knaben, da er liegt. 18 Steh auf, nimm den Knaben und führe ihn an deiner Hand; denn ich will ihn zum großen Volk machen. 19 Und Gott tat ihr die Augen auf, daß sie einen Wasserbrunnen sah. Da ging sie hin und füllte den Schlauch mit Wasser und tränkte den Knaben. 20 Und Gott war mit dem Knaben; der wuchs und wohnte in der Wüste und ward ein guter Schütze. 21 Und er wohnte in der Wüste Pharan, und seine Mutter nahm ihm ein Weib aus Ägyptenland.
PSALM 119,60
60 Ich eile und säume mich nicht, zu halten deine Gebote.
Abraham mußte also den schweren Schritt tun und Hagar mit ihrem Sohn entlassen. Gott erleichterte dem Patriarchen das Schwere, das Er von ihm verlangte, dadurch, daß Er Seinen Forderungen hinzufügt: „Auch Ismael werde Ich zu einer großen Nation machen, weil er dein Nachkomme ist.“ Ismael sollte also wohl aus Abrahams Haus scheiden, nicht aber von jeder göttlichen Segnung getrennt werden. Gott hatte auch mit ihm Großes ins Auge gefaßt. Das war Balsam auf die blutende Wunde. So schwer es nun Abraham geworden sein mag, den verlangten Gehorsamsschritt auszuführen – er tat ihn im Glauben, und zwar wie es seine Art war, ohne Zaudern und Besinnen! [Lies 2. Mose 40,16.19.25.27.29; Matth. 1,24; 2,13.14.19-21; vgl. 2. Kön. 5,8-14.]
Als dann Hagar mit ihrem Ismael Abrahams Zelte verlassen hatte, irrte sie in der Wüste von Beerseba umher. Solch lange Zeit war sie in Abrahams Haus gewesen, aber das hatte sie noch nicht gelernt, daß man sich mit allem an den Herrn wenden darf und muß! Auf eigene Faust ging sie in die Wüste hinein und irrte dort umher. – Wollen wir auf Hagar einen Stein werfen? Ach, auch Kinder Gottes, die schon lange den Herrn kennen, bringen es noch fertig, eigene Wege einzuschlagen, ohne sich der Führung des Herrn zu versichern. Kein Wunder, daß sie auf Irrwege geraten in der Wüste des Lebens. Sie sind ja nicht nahe bei dem Herrn geblieben. Wer von Ihm dem Höchsten abirrt, der bringt nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern er bringt auch die Seelen in Gefahr, die ihm anvertraut sind und auf ihn blicken. Ach, wie manche Mutter, wie mancher Vater hat schon sein Kind in Gefahr gebracht, und es ist auf verkehrte Wege geraten!
(Donnerstag, 19. Juli 1951)