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29. Die Engel schicken Lot los, um seine Angehörigen aus Sodom wegzuführen (1. Mose 19,12-14)
1. MOSE 19,10-14
10 griffen die Männer hinaus und zogen Lot hinein zu sich ins Haus und schlossen die Tür zu. 11 Und die Männer vor der Tür wurden mit Blindheit geschlagen, klein und groß, bis sie müde wurden und die Tür nicht finden konnten. 12 Und die Männer sprachen zu Lot: Hast du noch irgend hier einen Eidam und Söhne und Töchter, und wer dir angehört in der Stadt, den führe aus dieser Stätte. 13 Denn wir werden diese Stätte verderben, darum daß ihr Geschrei groß ist vor dem HERRN; der hat uns gesandt, sie zu verderben. 14 Da ging Lot hinaus und redete mit seinen Eidamen, die seine Töchter nehmen sollten: Macht euch auf und geht aus diesem Ort; denn der HERR wird diese Stadt verderben. Aber es war ihnen lächerlich.
2. KÖNIGE 6,8-18
8 Und der König von Syrien führte einen Krieg wider Israel und beratschlagte sich mit seinen Knechten und sprach: Wir wollen uns lagern da und da. 9 Aber der Mann Gottes sandte zum König Israels und ließ ihm sagen: Hüte dich, daß du nicht an dem Ort vorüberziehst; denn die Syrer ruhen daselbst. 10 So sandte denn der König Israels hin an den Ort, den ihm der Mann Gottes gesagt und vor dem er ihn gewarnt hatte, und war daselbst auf der Hut; und tat das nicht einmal oder zweimal allein. 11 Da ward das Herz des Königs von Syrien voll Unmuts darüber, und er rief seine Knechte und sprach zu ihnen: Wollt ihr mir denn nicht ansagen: Wer von den Unsern hält es mit dem König Israels? 12 Da sprach seiner Knechte einer: Nicht also, mein Herr König; sondern Elisa, der Prophet in Israel, sagt alles dem König Israels, was du in der Kammer redest, da dein Lager ist. 13 Er sprach: So gehet hin und sehet, wo er ist, daß ich hinsende und lasse ihn holen. Und sie zeigten ihm an und sprachen: Siehe, er ist zu Dothan. 14 Da sandte er hin Rosse und Wagen und eine große Macht. Und da sie bei der Nacht hinkamen, umgaben sie die Stadt. 15 Und der Diener des Mannes Gottes stand früh auf, daß er sich aufmachte und auszöge; und siehe, da lag eine Macht um die Stadt mit Rossen und Wagen. Da sprach sein Diener zu ihm: O weh, mein Herr! wie wollen wir nun tun? 16 Er sprach: Fürchte dich nicht! denn derer ist mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind. 17 Und Elisa betete und sprach: HERR, öffne ihm die Augen, daß er sehe! Da öffnete der HERR dem Diener die Augen, daß er sah; und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her. 18 Und da sie zu ihm hinabkamen, bat Elisa und sprach: HERR, schlage dies Volk mit Blindheit! Und er schlug sie mit Blindheit nach dem Wort Elisas.
Lot war trotz all seiner Mängel doch ein Gerechter, der einzige Gerechte im ganzen Tale! Das war den beiden Boten Gottes klar. Deshalb trafen sie auch sogleich Vorkehrungen zu seiner Rettung. Vor allem brachten sie ihn vor dem Haufen der Gottlosen in Sicherheit, indem sie ihn ins Haus hineinzogen, die Türe schlossen und die Sodomiter mit Blindheit schlugen. Diese erstaunliche Blindheit, daß sie mit sehenden Augen doch nicht recht sehen konnten, war ein Sinnbild der inneren Blindheit und ein Hinweis auf die äußerste Finsternis, in welche sie bald auf ewig hinabsinken sollten! Als sich nun der Haufen draußen verlaufen hatte, gaben sich die Fremdlinge Lot als Engel Gottes zu erkennen, die gesandt waren, Sodom zu verderben und ihn zu retten. Sie forderten ihn auf, alle seine Angehörigen aus der Stadt herbeizuholen, und sie vor dem hereinbrechenden Gottesgericht mit fortzunehmen. Eilends lief Lot hin zu den jungen Männern, mit denen seine Töchter verlobt waren, und teilte ihnen mit, was die Engel gesprochen hatten. Zum Schluß mahnte er sie dringend: „Auf, verlaßt diesen Ort, denn der Herr wird diese Stadt verderben!“ Allein, die Schwiegersöhne wollten nicht; was Lot sagte, war ihnen lächerlich. In ihrer weltlichen Sicherheit glaubten sie an kein Strafgericht Gottes. Ist es nicht bedenklich, daß Lot seine Töchter gottlosen Sodomitern verlobt hatte? Während Abraham für seinen Sohn eine Braut aus dem fernen Haran holen ließ, nahm Lot ruhig solch leichtfertige Sodomiter als Schwiegersöhne an! [Vgl. 1. Mose 24,1-9.61-67.]
Leider geschieht es auch heute häufig genug, daß gläubige Eltern ihre Töchter an unbekehrte, weltliche Männer verheiraten, wenn ihnen diese Verbindung äußerlich günstig erscheint! Wie gewissenlos und treulos ist doch solche Handlungsweise. Man verleugnet damit seinen Glauben und seine Treue gegen Gott, ebenso wie Lot es tat! [Lies 1. Kor. 7,25-28.39.40; vgl. 5. Mose 7,1-4; Mal. 2,11.12a.]
(Samstag, 7. April 1951)