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26. Abraham versucht vergeblich, das Gericht des HERRN über Sodom abzuwenden (1. Mose 18,20-32)
1. MOSE 18,29-32
29 Und er fuhr fort mit ihm zu reden und sprach: Man möchte vielleicht vierzig darin finden. Er aber sprach: Ich will ihnen nichts tun um der vierzig willen. 30 Abraham sprach: Zürne nicht, HERR, daß ich noch mehr rede. Man möchte vielleicht dreißig darin finden. Er aber sprach: Finde ich dreißig darin, so will ich ihnen nichts tun. 31 Und er sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden mit dem HERRN zu reden. Man möchte vielleicht zwanzig darin finden. Er antwortete: Ich will sie nicht verderben um der zwanzig willen. 32 Und er sprach: Ach zürne nicht, HERR, daß ich nur noch einmal rede. Man möchte vielleicht zehn darin finden. Er aber sprach: Ich will sie nicht verderben um der zehn willen.
SPRÜCHE 1,24-33
24 Weil ich denn rufe, und ihr weigert euch, ich recke meine Hand aus, und niemand achtet darauf, 25 und laßt fahren allen meinen Rat und wollt meine Strafe nicht: 26 so will ich auch lachen in eurem Unglück und eurer spotten, wenn da kommt, was ihr fürchtet, 27 wenn über euch kommt wie ein Sturm, was ihr fürchtet, und euer Unglück als ein Wetter, wenn über euch Angst und Not kommt. 28 Dann werden sie nach mir rufen, aber ich werde nicht antworten; sie werden mich suchen, und nicht finden. 29 Darum, daß sie haßten die Lehre und wollten des HERRN Furcht nicht haben, 30 wollten meinen Rat nicht und lästerten alle meine Strafe: 31 so sollen sie essen von den Früchten ihres Wesens und ihres Rats satt werden. 32 Was die Unverständigen gelüstet, tötet sie, und der Ruchlosen Glück bringt sie um. 33 Wer aber mir gehorcht, wird sicher bleiben und genug haben und kein Unglück fürchten.
Abraham bleibt stehen vor Gott und wird kühn und immer kühner in seinem Ringen und Flehen. Wenn in Sodom wirklich so wenig Gerechte sind, so steigt Abraham in seinen Forderungen immer weiter herunter. Und doch ist sein Weiterkämpfen und Weiterflehen eigentlich heilige Zunahme seiner Kühnheit und seines Glaubens. Der Herr aber in Seiner unermüdlichen Geduld und Langmut geht Schritt für Schritt auf Seinen Knecht ein. Als der Patriarch schließlich sein Flehen bis auf zehn Gerechte herabgesetzt hat, geht der Herr von ihm weg. – Ja, es kommt eine Zeit, wo einmal kein Flehen, kein Einstehen für die Menschen mehr möglich ist, wo Gottes Langmut und Geduld erschöpft ist und kein Gebet mehr durchdringt. [Lies die Geschichte vom reichen Mann und vom armen Lazarus in Luk. 16,19-31 und beachte besonders den Schluß Vers 29 bis 31!]
Noch dürfen wir den Dienst der Fürbitte und des Gebets im Heiligtum üben, solange die Tür offen ist. Aber ganz schnell kann sich das Blatt wenden, dann zieht Sich nicht nur unser Gott zurück von den Menschen, sondern Er nimmt auch Seine geheiligten Beter mit hinauf und läßt Seine Strafgerichte über die von sodomitischer Sünde durchdrungene Welt hereinbrechen. – Wir hören in Luk. 21,34-36: „Hütet euch, daß eure Herzen nicht durch Schlemmerei und Trunkenheit beschwert werden, oder durch die Sorge um das Irdische, und jener Tag plötzlich über euch hereinbreche. Denn wie ein Fallstrick wird Er kommen über die gesamten Erdenbewohner. Ihr aber, Meine Jünger und Jüngerinnen, laßt euch zu aller Zeit wachsam und betend finden, damit ihr würdig erachtet werdet, diesem allem, was geschehen soll, zu entrinnen und vor dem Sohn des Menschen zu stehen!“ [Lies Hebr. 12,26-29.]
(Montag, 29. Januar 1951)