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2. Der leise Anfang des Heilsplans des HERRN: Auszugsgebot und Segensverheißung an Abram (1. Mose 12,1-3)
1. MOSE 12,1-4
1 Und der HERR sprach zu Abram: Gehe aus deinem Vaterlande und von deiner Freundschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. 2 Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und sollst ein Segen sein. 3 Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. 4 Da zog Abram aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte, und Lot zog mit ihm. Abram aber ward fünfundsiebzig Jahre alt, da er aus Haran zog.
HIOB 28,7.8
7 Den Steig kein Adler erkannt hat und kein Geiersauge gesehen; 8 es hat das stolze Wild nicht darauf getreten und ist kein Löwe darauf gegangen.
PSALM 23,1-6
1 Ein Psalm Davids. Der HERR ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. 2 Er weidet mich auf grüner Aue und führet mich zum frischen Wasser. 3 Er erquicket meine Seele; er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. 4 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab trösten mich. 5 Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. 6 Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Wir knüpfen hier nochmals an, an das über Abraham gesprochene Wort: „Im Vertrauen auf Gottes Befehl zog er aus, nicht wissend, wohin der Weg ihn führte!“ Wir haben uns bereits klargemacht, was dieser Aufbruch und Auszug für den Erzvater bedeutete. Er sollte eben lernen, seinem Gott bedingungslos zu vertrauen und zu gehorchen. Das Besondere des wahren Glaubenslebens ist ja, daß man seinen herrlichen Gott, der Liebe und Licht ist, und Dessen Worte lauter Wahrheit, Dessen Verheißungen lauter Sicherheiten sind, glaubt! Er wird uns niemals aus den gewohnten Verhältnissen herausrufen – uns ins Meer werfen, ohne ein sicheres Durchkommen für uns bereitet zu haben, wenn wir es auch noch nicht sehen! [Lies Jos. 1,1-9.]
Die Schwalbe, wenn der Herbst kommt und die Bäume kahl werden, zieht auf Gottes Geheiß übers Meer. Sie hat über sich einen trüben Himmel und unter sich die brausenden Fluten. Und ob sie auch zum erstenmal mit anderen ihrer Genossinnen die weite Reise macht und das warme Land, dem sie zueilt, noch nie gesehen hat, das jenseits des Meeres auf sie wartet, so wird sie doch nicht irre, sondern folgt einfach dem starken Zug, den Gott in ihre Brust gelegt hat! Sie zweifelt in keiner Weise daran, daß es jenseits des Meeres für sie, ein warmes, sonniges Land, grüne Auen, schattige Bäume und gute Früchte gibt – daß Gott auch dort weiter für sie sorgen wird. – Hast du, wenn du dem Wort der Bibel, dem Ruf Christi folgst, auch solch feste Zuversicht im Herzen, und bist du überzeugt von der persönlichen Liebe deines Erlösers, der Sich einst am Kreuz für dich geopfert hat? Kennst du das kostbare Wort, das hier für uns so glaubensstärkend ist: „Da ist ein Pfad, den der Raubvogel nicht kennt – den das Auge des Habichts nicht erblickt, den die wilden Tiere nicht betreten dürfen und über welchen der grausame Löwe nicht hinschreitet!“ Das ist der Weg des lebendigen Glaubens für alle, die sich Christus und der Bibel anvertrauen. [Lies Ps. 32,7-11.]
(Freitag, 21. April 1950)