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18. Menschenkinder bauen einen Himmelsturm und der HERR verwirrt ihre Sprache zu Babel (1. Mose 11,1-9)
1. MOSE 11,4
4 und sprachen: Wohlauf, laßt uns eine Stadt und einen Turm bauen, des Spitze bis an den Himmel reiche, daß wir uns einen Namen machen! denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder.
PSALM 49,11-13 (Lu 12-14)
12 Das ist ihr Herz, daß ihre Häuser währen immerdar, ihre Wohnungen bleiben für und für; und haben große Ehre auf Erden. 13 Dennoch kann ein Mensch nicht bleiben in solchem Ansehen, sondern muß davon wie ein Vieh.
2. KORINTHER 6,16-18
16 Was hat der Tempel Gottes für Gleichheit mit den Götzen? Ihr aber seid der Tempel des lebendigen Gottes; wie denn Gott spricht: "Ich will unter ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. 17 Darum gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der HERR, und rührt kein Unreines an, so will ich euch annehmen 18 und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige HERR."
Ebenso widergöttlich wie ihre Ruhmsucht war die Besorgnis jener Menschen, sie möchten vielleicht zerstreut werden über die ganze Erde. Was hatte doch Gott angeordnet? Er hatte geboten: „Bevölkert die ganze Erde und macht sie euch untertan!“ Aber diese Leute fürchteten sich vor dem Zerstreutwerden über die Welt. Sie wollten das Gegenteil von dem, was Gott wollte. – Auch heute ist es nicht günstig und nicht wohltuend, wenn alles in die großen Städte strömt. Denn wie entsetzlich steigern sich da die Sünden. Mit Recht sagt das Sprichwort: „Große Städte – große Sünde – großes Elend!“ Im allgemeinen sind ja unsere großen Städte nichts anderes als ein großes Babel oder Sodom, voller Gottentfremdung und Gottesfeindschaft, die zum Himmel schreit! – Natürlich soll durchaus nicht geleugnet werden, daß auch viel Gutes geschieht in den Großstädten und auf dem Lande, und viele Kinder Gottes zum Segen und zur Bekämpfung der Sünden mithelfen und dienen. – Nein, nicht äußerlich sollen die Menschen in so großer Zahl beisammen sein und sich gegenseitig schädigen und verderben in der Sünde – ein innerliches Band will vielmehr unser Herr und Erlöser mit ihnen knüpfen! [Lies Eph. 4,4-7; Kol. 3,12-15.]
Nicht ein Riesenturm soll der Mittelpunkt sein, um den sich alle scharen, sondern etwas ganz, ganz anderes. Jesus Christus spricht: „Wenn Ich erhöht bin von der Erde, so will Ich alle zu Mir ziehen!“ Ja, unser auferstandener, im Himmel thronender Herr und Erlöser, Er stellt Seine wahren Jünger und Jüngerinnen mitten in die Welt hinein, damit das Licht ihrer aufrichtigen, selbstlosen und opferfreudigen Liebe in helfender Barmherzigkeit und klarem Evangeliumszeugnis die unklaren, schuldbelasteten Menschen anziehe und für Jesus Christus aufwecke. Er sagt uns: „Ihr seid das Licht für die ganze Welt! Laßt nun euer Licht leuchten vor den Menschen, dann werden sie euer Gutes tun sehen und euren Vater, der die Himmel bewohnt, rühmen!“ [Lies Matth. 5,13-16; vgl. Luk. 8,16-18; Joh. 12,35.36.]
(Mittwoch, 12. April 1950)