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13. Gottes Gebote an Noah und seine Nachkommen (1. Mose 9,1-7)
1. MOSE 9,1-6
1 Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: Seid fruchtbar und mehrt euch und erfüllt die Erde. 2 Furcht und Schrecken vor euch sei über alle Tiere auf Erden und über alle Vögel unter dem Himmel, über alles, was auf dem Erdboden kriecht, und über alle Fische im Meer; in eure Hände seien sie gegeben. 3 Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das grüne Kraut habe ich's euch alles gegeben. 4 Allein eßt das Fleisch nicht, das noch lebt in seinem Blut. 5 Auch will ich eures Leibes Blut rächen und will's an allen Tieren rächen und will des Menschen Leben rächen an einem jeglichen Menschen als dem, der sein Bruder ist. 6 Wer Menschenblut vergießt, des Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn Gott hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht.
KOLOSSER 1,9.10
9 Derhalben auch wir von dem Tage an, da wir's gehört haben, hören wir nicht auf, für euch zu beten und zu bitten, daß ihr erfüllt werdet mit Erkenntnis seines Willens in allerlei geistlicher Weisheit und Verständnis, 10 daß ihr wandelt würdig dem HERRN zu allem Gefallen und fruchtbar seid in allen guten Werken
Gott übergab hier Noah aufs Neue die Herrschaft über die Tierwelt – ähnlich wie er schon zu Adam und Eva sprach: „Herrschet über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels sowie über alles Getier, das sich auf der Erde regt!“ [1. Mose 1,28; vgl. Ps. 8,6-8 (luth. V. 7-9)]
Diese Herrschaft über die Tiere war für Noah allerdings nicht mehr so harmlos wie sie für Adam bestimmt war, er mußte sich mit Mühe und Kraft die Tiere dienstbar machen. Doch Gott wollte, daß der Mensch die Oberhand über die Tierwelt habe in dem nunmehr unvermeidlichen Kampfe! Damit soll allerdings nicht einem unvernünftigen Hinmorden der Tier das Wort geredet sein, noch weniger der Tierquälerei! In Israel gab es besondere Bestimmungen zum Schutz der Tiere gegen Misshandlungen – z. B. „Du sollst dem Ochsen das Maul nicht zubinden wenn er drischt“, oder der Gerechte erbarmt sich seines Viehs; doch das Herz des Gottlosen ist grausam!“ [5. Mose 25,4; Spr. 12,10.]
Bei den Haustieren kommen wir allerdings manchmal nicht durch, ohne Gewalt und Strafe zu üben. Das Pferd z. B. braucht nicht nur Zaum und Gebiß – auch die Sporen des Reiters oder die Peitsche des Fuhrmanns sind häufig nötig. [Lies 26,3.]
Den Pferden überschwer den Wagen aufzuladen, noch dazu auf schlechten und steilen Wegen und sie dabei unbarmherzig zu schlagen – das ist Sünde, die zum Himmel schreit. – Die Herrschaft des Menschen soll von nun an gar soweit gehen, daß es ihm erlaubt ist, Tiere zu schlachten und ihr Fleisch zu essen, während er bisher nur Pflanzenkost und Obst zur Nahrung hatte! – Herr laß mich auf allen Gebieten meines irdischen Lebens an Dich denken und auf Dich hören – vom Geist der Weisheit und der Liebe geleitet werden. [Lies Ps. 143,8.10; vgl. Ps. 32,8-10.]
(Freitag, 27. Januar 1950)